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Buchgestaltung Mir gefällt das süße, bunte Cover echt gut. Das Mädchen sieht Annie auch ziemlich ähnlich (auch, wenn ich mir ihre Haare immer länger vorgestellt habe) und Verfluchte Wünsche passt eh super! Meinung Verfluchte Wünsche war ein Titel, der mich seit dem Erscheinen angesprochen hat, weil er ein cooles Konzept und eine süße Liebesgeschichte versprach. Leider habe ich mich ein wenig durch etwas negativere Rezensionen beeinflussen lassen, weil ich hörte, dass die Protagonistin ihre Gabe missbraucht und eine nicht nachvollziehbare Wandlung durchmachen soll. Nach dem ich den Roman nun beendet habe, bin ich fast wütend auf mich selbst! Man sollte sich eben doch IMMER selber ein Urteil bilden, denn das neue Buch von Carina Mueller war genau nach meinem Geschmack. Annie ist ein eher zurückhaltender Mensch und hat ein paar Probleme in der Schule. Besonders ihr Ex-Freund Dennis piesackt sie, wo er nur kann und geht Annie damit gehörig auf die Nerven. Die einzige, die ihr beisteht, ist ihre beste Freundin Hanna, die nicht um einen sarkastischen und schlagfertigen Buch verlegen ist. Irgendwann entdeckt Annie dann durch Zufallen ihre Gabe und dann geht es so richtig los... Annie mochte ich als Protagonistin wirklich sehr gerne. Ich fand es war mal etwas anderes, dass sie selber als Erzählerin etwas schüchtern rüber kommt und mit ihrem Selbstbewusstsein zu kämpfen hat. Dazu kommt, dass sie am Anfang etwas naiv ist, aber dank Hanna lässt Annie sich eben nicht alles gefallen. Im Buch gab es viele Situationen, die ich selber noch aus meiner Schulzeit kenne und da konnte ich super verstehen, wie schlimm es ist, wenn mehrere auf einer Person rum hacken. Trotzdem war das ganze keine richtige Form von Mobbing, also müsst ihr euch nicht sorgen, dass man hier ne volle Palette Drama ins Gesicht bekommt oder dergleichen. Hauptsächlich eine bestimmte Clique stichelt immer wieder gegen Annie und genau diesen Leuten zahlt sie es dann auch heim, als sie entdeckt, dass sie andere verfluchen kann. Ich fand das auch sehr realistisch umgesetzt, denn fragt euch einmal selber: Würdest ihr so eine Chance nicht nutzen wollen? Ich würde auf jeden Fall ein paar Streiche spielen und es meinen fiesen Mitschülern zeigen wollen. Dabei beginnt das alles ganz harmlos. Annie lässt Dennis vor der Klasse pupsen, ihn mit dem kippelnden Stuhl umfallen und als dann ein paar Dinge passieren, die etwas mehr außer Kontrolle geraten, wird die Moral sehr deutlich. Es ist auch auf keinen Fall so, dass jemand ernsthaft zu schaden kommt, leidlich die Andeutungen sind da, denn im Grunde ist Annie ein guter Mensch, dessen Machtposition sie verändert. Es gab viele Szenen in dem Buch, in denen sie sich wie die Hüter der Gerechtigkeit aufgeführt hat und selber gar nicht mehr im Blick hatte, dass das vielleicht falsch ist. Sie kapselt sich von ihrer Freundin ab, schwänzt die Schule...ich finde, die Autorin hat hier gut die Balance halten können, ohne, dass Annie unsympathisch dabei wird. Was ich nämlich besonders gerne mochte ist, dass Annie so eine enorme Entwicklung durchmacht. Von schüchtern zu selbstbewusst, bis hin zu egoistisch, eigentlich durchlebt die all die Phasen, die jeder Jugendliche einmal durchmacht. Außerdem fand ich es erfrischend, dass sie ab und an, eben eine kleine Anti-Heldin war und ihr die Gabe über den Kopf wächst. Das Buch legt ab 35% in etwa auch eine ganz unerwartete Wende hin. Ich möchte auch gar nicht zu viel verraten, aber in dieser Geschichte geht es nicht nur um ein Mädchen mit einer Gabe, die dann lernt, dass sie Verantwortung tragen muss, sondern um einiges mehr. So landet Annie später in einer Art Besserungsanstalt für Leute mit besonderen Gaben und ab da wurde es erst so richtig spannend! Die Autorin hat sich hier ein geniales Konzept ausgedacht, dass sich klar von bekannten dieser Art abgrenzt. Die ganzen Arten von Begabungen, darunter Annies eigene und die vielen Ideen und Erklärungen konnten mich echt flashen! Ich liebe sowieso Geschichten mit dieser Thematik und lese daher viel in diesem Bereich, aber hier dachte immer wieder: saucool! Auch die vielen Konflikte, die so ein Ort mit sich bringt, an dem so viele Jugendliche mit Gaben zusammenprallen, fand ich klasse. Es gab einige typische, andere, die wieder überraschend waren. Dadurch, dass Carina Mueller ihre Geschichte auch ab und zu rafft, sprich: Einige Wochen vergehen lässt, läuft der Roman auch über einen lange Zeit und es bleibt eben viel Spielraum für allerhand unterhaltsames. Natürlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte am Rande und die gefiel mir ebenfalls sehr gut. Annies Gegenpart ist nämlich kein ausgelutschter Bad Boy, sondern jemand der zu ihr und auch zu seiner Rolle im Buch perfekt passt. Neben ihm sind auch die Nebenfiguren richtig toll gewesen. Besonders Fero ist mir echt ans Herz gewachsen. Die Beziehungen und Freundschaften der Menschen aus dem Institut waren nämlich auch gut beschrieben. Allgemein gab es hier immer wahnsinnig gute Dialoge, die viele Hintergründe wichtiger Figuren genauer hervorgebracht haben. Diese ganze Mischung aus dem zwischenmenschlichen und dem, was einfach authentisch dargestellt wurde, war ein riesen Pluspunkt. Ab der Mitte nahm dann alles ebenfalls weitere Wenden und besonders gegen Ende war ich wirklich über eine spezielle Sache total entsetzt. Man denkt ja, dass in solch einer fluffigen Geschichte vielleicht nichts Schlimmes passiert, aber da habe ich mich wohl geirrt. Das lernte man die Fantasy-Elemente noch mal ganz neu kennen. Was mich außerdem richtig an die Seiten fesseln konnte waren die witzigen Gedanken von Annie! Hach, wie habe ich mich schlapp gelacht, wenn sie bissige Widerworte geben hat und ab und an auch etwas biestig zu den anderen war. Ein paar Kleinigkeiten fand ich aber nicht ganz so gut. Da wäre zum einen das Ende, was zwar schön abgeschlossen ist, aber mir hat da irgendwie die Konfrontation mit Annies alten „Feinden“ gefehlt und zum anderen gab es einige Stellen im Buch, an denen ich mir etwas mehr Action gewünscht hätte, anstatt den Unterricht mitzuerleben. Nichtsdestotrotz hat Verfluchte Wünsche mich echt überzeugt! Fazit Verfluchte Wünsche ist eine freche, witzige und überraschend andere Fantasygeschichte, die auf Klischees verzichtet und bei der einem die Charaktere wegen ihren Ecken und Kanten sehr ans Herz wachsen. Man kommt vielleicht nicht immer mit Annies Art klar, aber dennoch wurden die Probleme sehr realistisch beschrieben und die Autorin kriegt immer rechtzeitig die Kurve, bevor es hier zu bunt wird. Die Umsetzung ist einfach gelungen und nach dem Klappentext wird so wenig verraten, dass ihr euch auf viele, viele spannende Überraschungen freuen könnt!