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Posted on 17.3.2020

Buchgestaltung Klasse, dass das Original übernommen wurde – Titel, sowie Motiv, denn ich finde beides passt einfach perfekt zum Buch und dessen Inhalt. Endlich mal ein Cover, das die Trostlosigkeit und zerstörte Welt wiedergibt, die uns im Buch begegnet. Mitten drin sehen wir dann den Protagonisten David, der durch eine Wand aus Stahl gegangen zu sein scheint, was auf den Kampf mit Steelheart hinweist. Meinung Ich habe lange Zeit nach dem Lesen gebraucht, um meine Gedanken zum Buch wirklich sammeln zu können. Steelheart ist einer dieser Romane, die einen so dermaßen von der ersten Seite an packen, dass man kaum den Atem anhalten kann und selbst bei der hohen Seitenanzahl kaum merkt, dass man sich dem Ende nähert. Brandon Sanderson konnte mich schon mit The Final Empire begeistern, aber nicht so sehr wie es sein Jugendbuch geschafft hat. Der Prolog ist ungewöhnlich lang und dennoch gibt er sofort eine Situation wieder, die einen in die Geschichte reinzieht. David sieht wie sein Vater stirbt und zum ersten mal begegnet er einem Epic. Als Leser weiß man genau so wenig wie David, was vor sich geht. Wo kommen die Epics her und ihre Kräfte erst? Und ist die Welt nun dem Untergang geweiht. Ähnlich einer dystopischen Welt, hat sich der Autor hier eine Zukunft vorgestellt, die für die Menschen nicht wirklich rosig ist. Es gibt mal keine von Menschen geleitete Regierung, sondern ein übermächtiger Gegner leitet das System: Steelheart. Das ganze Setting spielt ja eigentlich in unserer Welt, auch durch die verschiedenen Epics, deren Kräfte und Konflikte war die Welt, in der wir uns wiederfanden unheimlich interessant gemacht. David, der in einem der Waisenhäuser aufwächst hat als Lebensziel den Mörder seines Vaters zur Rechenschaft zu ziehen. Und wenn man jetzt denkt, das würde für einen Plot allein nicht reichen – keine Sorge! Brandon Sanderson hat sich eine Menge Ideen aus den Fingern gesogen, um das Abenteuer von David so richtig packend abzurunden. Kaum landet man in der Welt des Romans gibt es erste Verfolgungen, Strategiespiele, Kämpfe und vieles mehr. In Rasender Geschwindigkeit muss man zusammen mit David fliehen, Verbündete finden und darf nicht vergessen seinen Verstand einzuschalten! Das Buch ist nämlich wahnsinnig intelligent geschrieben, was nicht zuletzt an David liegt. Als weibliche Leserin macht man sich ja hin und wieder so seine Gedanken, um männliche Protagonisten. Meistens kann man sich nicht mit ihnen identifizieren, aber hier wurde eine Figur geschaffen, die wohl jeder mögen wird. David hat nicht nur einen Hang zu total schlechten Witzen (die genau dadurch wieder amüsant werden), sondern ist taktisch und strategisch hochbegabt. Jeden seiner Schritte plant er um 300 Ecken, jede Handlung spielt er im Kopf erst einmal durch. Genau deshalb gibt es auch Geschehnisse, in denen er blindlings in Gefahren rennt oder man als Leser vor lauter Dummheit den Kopf schütteln muss. Stattdessen bewundert man ihn für seine Auffassungsgabe und seine Intelligenz und es ist nicht immer leicht ihm zu folgen, weshalb so manche Überraschungen im Buch vorprogrammiert sind. Auch die Idee der Epics an sich konnte mich total packen. Die vielen bis ins Detail ausgeklügelten Eigenschaften und deren Tücken, die wahnsinnig spannenden Auseinandersetzungen und Kämpfe oder auch die Manipulation der Menschen als schwache Spezies fand ich unheimlich gut umgesetzt. Langweilig wird es NIE. Sogar bei den Nebenfiguren hat der Autor alles richtig gemacht. David schließt sich nämlich schnell einer Gruppe von Rächern an, die Epics jagen und mit genau diesen setzt er sich zum Ziel Steelheart zu finden und zu töten. Die bunt gemischte Truppe ist mir schnell ans Herz gewachsen, denn die Charaktere sind sehr unterschiedlich und ergänzen sich gerade durch ihre Macken und Stärken sehr gut. Eine Liebesgeschichte gab es nicht so wirklich, zumindest finde ich, dass man das nicht so nennen kann, aber ich bin mir echt sicher, dass da noch etwas folgen wird. Das Beste am Roman war aber einfach die Unvorhersehbarkeit! Egal wie sehr ich mitgedacht habe, ich habe sehr viele Dinge einfach nicht kommen sehen. Dank des ausdrucksstarken und vielseitigem Schreibstils bin ich im Buch versunken und habe mit David an meiner Seite Grausamkeiten, Ungerechtigkeiten und Angst durchlebt. Steelheart erinnert in vielerlei Hinsicht an einen Comic: Abgedreht, teilweise etwas überzogen und massig Action finden sich darin wieder, wenn es heißt die Guten sind die Bösen und die Bösen sind ebenfalls böse. Stellenweise hatte ich aber ein Problem mit einer bestimmten Sache: Es lief sehr glatt. Ich will nicht behaupten, dass die Rächer nicht auch Rückschläge einstecken mussten und besonders ein Verlust war echt der totale Schocker, aber hin und wieder kam mir eben dieser Gedanke. Was David sich vornimmt wird immer umgesetzt und klappt auch immer hervorragend. So „perfekt“ wie es manchmal zu ging, gab es doch mehrere Szenen, die unrealistisch erschienen und das hat etwas gestört. Fazit Steelheart ist ein genialer Mix aus Spannung gut durchdachter Handlung und mega sympathischen, sowie cleveren Figuren. Geballte Action steht an der Tagesordnung, wenn die Rächer den Kampf gegen die Epics antreten und gerade der „Comic-Stil“ des Buches hat mir super gefallen. Endlich mal wieder ein Fantasybuch, das so episch ist wie seine Bösewichte selbst! Empfehlung auf ganzer Linie. Band zwei soll so schnell es geht kommen!

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