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Posted on 17.3.2020

Die englische Aufmachung ist einfach zuckersüß und ehrlich gesagt auch einer der Gründe, warum mir das Buch erst aufgefallen ist. Ich finde es einfach total cool, weil ich diesen Collagen-artigen-Stil sehr mag und das alles so hübsch zusammenpasst. Die deutsche Aufmachung ist aber auch nicht schlecht, weil das selbe Motto mit dn Bildern etc. beibehalten wurde. Etwas fragwürdig ist allerdings, dass auf dem Cover extrem damit geworben wird, dass es Zoellas erstes Buch ist, wo inzwischen ja jeder weiß, dass die liebe Zoe das Buch nicht (komplett) selber geschrieben hat. Meinung Was passiert, wenn ein Internet Phänomen wie Zoella ein Buch schreibt? Tja, die Antwort lautet: Die Leute lieben es entweder oder sie hassen es. Ich muss gestehen, dass ich erst nachdem ich das Buch gesehen habe, mir mal ein paar Videos von Zoe angeschaut habe, aber die einfach nicht in meiner persönlichen Sparte vloggt oder Themen anspricht, die mich jetzt persönlich interessieren. Weil ich sie also nicht kannte, habe ich den Hype um das Buch zuerst auch gar nicht mitbekommen. Anscheinend ist es das bestverkaufte Debüt ever geworden, was natürlich den fettesten Skandal ausgelöst hat, als raus kam, dass Zoe Sugg „ihr“ Buch nicht selber geschrieben hat. Was daran jetzt wahr ist oder nicht, sei erst mal dahin gestellt, denn schließlich geht es ja um den Inhalt, oder? Und vom Inhalt her hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Girl Online erzählt eine super niedliche Liebesgeschichte, die eine Mischung aus tollen Ideen, aber auch einer Menge Vorhersehbarkeit ist. Pennys Familie mochte ich z.B. wirklich wahnsinnig gerne. Sie und ihr Bruder sind ein Herz und eine Seele, ihre Mom hat den interessanten Job Hochzeitsplanerin zu sein und ihr Dad ist einfach immer für sie da. Allein, dass Pennys Familie so sympathisch war, hat einen Pluspunkt verdient. Penny selber war trotz ihrer Unsicherheiten keine schlechte Erzählerin. Stattdessen fand ich es irgendwie total entzückend, wenn sie mal wieder vor sich her gejammert hat oder in einigen Situationen nicht wusste, wie ihr geschieht. Der Roman erzählt eben viele „Firsts“: Der erste Kuss, die erste Liebe, der erste Bruch in einer Freundschaft...im Leben eines Teenagers stehen viele Veränderungen an und ich glaube, die Zielgruppe des Buches wird sich einfach extrem in Penny wiederfinden. Gerade, weil sie keine zu starke Persönlichkeit hat oder schlagfertig ist, sondern stinknormal und mit vielen Ängsten kämpft. Ihren Blog „Girl Online“ benutzt sie, um ihre Gedanken loszuwerden und findet eine große Anhängerschaft in ihrer Ehrlichkeit. Schließlich fühlen wir doch alle dasselbe und erleben ähnliche Dinge, wenn wir noch jung sind. Die Einträge vom Blog halten sich ziemlich in Grenzen, dafür, dass dies hier so mega als „Blogger-Roman“ angepriesen wurde, aber das war mir nur recht. Wenn es einen ersten Kritikpunkt bei mir gab, dann diese Einträge, denn ich fand sie echt langweilig. Im Grunde erzählen sie einfach nach, was bisher geschehen ist und das hätte nicht sein müssen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man hier einfach die Verknüpfung von Penny zu Zoella ziehen wollte, die ihre Follower immerhin durch ähnliches an sich gebunden hat. Aufgrund einer geplanten Hochzeit verbringt Pennys Familie Weihnachten in New York und dort lernt sie dann auch Noah kennen und die Romanze nimmt ihren Lauf. Ich fand die vielen Dates von Penny und Noah und auch deren Gespräche wirklich gut gemacht. Stellenweise waren sie ziemlich witzig und ab und an habe ich mich dabei erwischt, wie ich lächeln musste, weil es so schön war zu sehen, wie sich zwei junge Menschen ineinander verlieben. Zu Beginn läuft das Ganze auch noch schön langsam neben der Haupthandlung, aber ehe man sich versieht IST es die Haupthandlung und da musste ich dann doch aufstöhnen. Sicher ist man als Teenager etwas vorschnell mit seinen Gefühlen, aber plötzlich lagen wieder Worte wie „große Liebe“ und „seelenverwandt“ in der Luft und ich konnte nur noch die Augen rollen. Vielleicht war das aber auch einfach der Part des Buches, für den ich mit meinen 25 Jahren einfach zu alt gewesen bin. Ein wenig Drama am Rande mit Pennys bestem Freund gab es dazu auch noch obendrauf. Ich fand es gelungen erzählt, dass Elliot schwul ist, weil das gar nicht so vordergründig behandelt oder als etwas ganz Großes dargestellt wurde. Keine Sorge, dass ist kein Spoiler, sondern wird sofort im ersten Kapitel klargestellt. Auch gefallen hat mir, dass man bevor es nach New York ging gesehen hat, dass Penny ein Leben vor Noah, Freunde vor Noah hatte und eben auch etwas, zu dem sie nach den Ferien zurückkehren möchte. Auf die letzten Seiten wurde dann noch ein Knaller gesetzt, der die Story hat kippen lassen. Leider waren mir die Ansätze dahinter viel zu übertrieben gemacht. Ich fand die Botschaft gut, dass die Medien zu viel Macht haben und Lügen und Gerüchte verbreiten dürfen, wo normale Menschen wegen Rufmord angeklagte werden würden, aber die ganze dein-Geheimnis-mein-Geheimnis-Tour war doch ziemlich ohne Spannung. Was mich am meisten aufgeregt hat war auch, dass ein gutes Gespräch vieles geklärt hätte und stattdessen ignoriert man jeglichen Verstand und suhlt sich eine Runde mehr im eigenen Elend. Auf den letzten Seiten wirkte die Handlung auf mich auch leider etwas dahin geklatscht, als wolle man möglichst schnell ein Ende einleiten, anstatt sich ein paar Seiten mehr Zeit für die Figuren zu nehmen. Und die Sache mit dem Blog gerät auch in weite Ferne. Ich hätte gerne erfahren, wie es damit weiter gegangen ist. Fazit Girl Online ist ein Debüt, das man nur mit den Worten süß, niedlich und charmant beschreiben kann. Für jüngere Leser ist es sicher das perfekte Buch, denn es behandelt viele Ängste und Wünsche von jungen Mädchen und ist dabei echt realistisch. Das Buch hatte stellenweise seine ganz eigene Magie, mit der Szenerie von New York und den ausgefallenen Dates von Penny und Noah. Auch Familie und Freunde kommen nicht zu kurz. Komplett überzeugt wurde ich jedoch nicht, war mir das Buch oftmals zu kitschig oder eben auch dramatisch. Alles in einem eine eine Geschichte, die man schön lesen kann.

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