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Posted on 17.3.2020

Buchgestaltung Mir gefallen sowohl das deutsche Cover, als auch das englische sehr gut. Allerdings passt das Original etwas besser zum Inhalt, da es in diesem Band besonders um das Element Feuer und den Phönix geht und der ist ziemlich gut sichtbar. Auf dem deutschen Motiv sieht man Kelsey und einen der Tiger und wenn man ein wenig rätselt und das mit den anderen Büchern vergleicht, könnte man sogar erahnen, was am Ende passiert. Meinung Deutsche Fans mussten ja schon ein Weilchen auf den vierten Band der Tiger-Reihe warten, aber hat es sich auch gelohnt? Für mich auf jeden Fall. Die Geschichte rund um Kelsey, Ren und Kishan findet nämlich in diesem Buch ein Ende. Zwar hat die Autorin auch noch einen fünften Teil angekündigt, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er weiter an diese Handlung hier anknüpft. Wahrscheinlich wird es eher eine Art Spin-Off oder Nebengeschichte zu Kishan und seiner Vergangenheit, davon bin ich fast überzeugt. Die Autorin hat meiner Meinung nach mit Schwur des Tigers einen wundervollen und zufriedenstellenden Abschluss gefunden. Man wird direkt auf den ersten Seiten förmlich ins Buch geschmissen. Die Ereignisse des dritten Bandes scheinen noch immer ihre Spuren hinterlassen zu haben und unseren drei Helden blieb nichts anderes übrig, als die Grenzen von Raum und Zeit zu überbrücken, um auch den vierten, wertvollen Kleinod an sich nehmen zu können. Bereits in den ersten Kapitel, erkennt man deutlich: Jetzt wird es ernst. Was in den anderen Bänden noch ein lustiges Abenteuer wird, ist hier ein Kampf auf Leben und Tod. Die Gefahr, die Spannung ist jede Sekunde wirklich greifbar. Kelsey gerät in die Fänge des bösen Gegenspielers Lokesh und nach ihrer Befreiung sehen sie und ihre Tiger sich dem größten Problem von allem gegenüber: Ein Krieg steht an. Wieder einmal hat Colleen Houck es geschafft eine abenteuerliche Reise zu schildern. Die Orte, die Wesen, die Magie – das alles habe ich vom ersten Band an sehr gemocht und es war schön wieder einmal in diese Welt abtauchen zu können. Man merkt deutlich, wie viel Recherche und Phantasie in dem Roman steckt und darin liegt wohl auch eine der größten Stärken der Autorin. Atmosphärisch dicht, folgen wir der Suche nach neuen Geheimnissen und erleben nicht immer nur Schönes. Während sich die Lage zuspitzt, müssen ein paar Figuren ihr Leben lassen und besonders bei einer Person, die man nun über vier Bände kannte, war das sehr traurig. Das Element Feuer steht dieses mal enorm im Vordergrund, denn die Suche nach dem Phönix und die gestellten Aufgaben führen zum letzten Teil des Amuletts. Die Charaktere haben dabei immer wieder Auseinanderansetzungen zu verkraften, die nicht zuletzt auf Keleys Gefühlslage zurückzuführen sind. Ich muss sagen, dass ich Kelsey in diesem Band am wenigstens mochte. Dieses ewige hin und her zwischen ihr, Ren und Kishan hat so manches man an meinen Nerven gezerrt. Besonders, bis sich das Buch dem Mittelteil nähert, muss man eine Menge Gejammer über sich ergehen lassen, aber ab einem gewissen Punkt nimmt das Gott sei dank wieder ab. Ich mochte Ren und Kishan immer sehr gerne und daran hat sich hier auch nichts geändert, weshalb es mir oft schwer fiel zu verbuchen, dass Kelsey die beiden halb wahnsinnig macht. Das hier ist mal wieder so eine Reihe, wo man einfach weiß, mit wem die Protagonistin am Ende zusammen sein wird, dennoch fand ich das Opfer gegen Ende des Buches, welches erbracht wurde, sehr überraschend. Hätte es den Epilog nicht gegeben, dann wäre ich darüber wohl sehr wütend gewesen. Die Autorin hat wirklich mit meinen Gefühlen gespielt, aber am Schluss war ich echt zufrieden mit dem Ausgang. Sicher, dass ein oder andere hätte man besser abrunden können, aber bei der langen Reihe und all den Geschehnissen ist es eben auch erlaubt, Dinge mal nicht zu mögen oder zu hinterfragen und anzuzweifeln. Im Vergleich zu Band drei, den ich am schwächsten von der Reihe fand, wird hier auch weniger gestreckt erzählt und es wird öfter brenzlig und fesselnd. Schwur des Tigers vereint eben noch einmal all das Gute (und vielleicht Schlechte) der Bücher in einem explosivem Finale, das mich öfter mal den Atem anhalten gelassen hat. Meine Probleme hatte ich mal wieder mit Kelseys Unfehlbarkeit und ihrem verdammten Glück, aber trotz der Schwächen wollte ich nicht aufhören zu lesen. Fazit Schwur des Tigers ist ein gelungener Abschluss der Reihe. Bis zum Happy End (das es nicht für alle gibt) ist es ein harter Kampf und manchmal läuft alles etwas zu glatt, aber nichtsdestotrotz kann Colleen Houck wahnsinnig gut Sagen, Mythen und Herzschmerz zu etwas Unterhaltsamen vermischen, das einen nicht mehr so schnell loslässt. Ich habe die Reihe wirklich gerne verfolgt, habe mich geärgert, amüsiert und ein paar Tränchen verdrückt. Wer also Romantasy mag, liegt hier richtig.

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