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Posted on 17.3.2020

Aysel und Roman, Roman und Aysel. Eine Geschichte über Selbstmord? Freundschaft? Liebe. Ich war mir nicht ganz sicher, was ich von dem Buch zu erwarten hatte und auch nach Beenden bin ich nicht ganz sicher, ob das Buch seine 3 Sterne verdient hat oder nicht. Sollte ich das Buch besser bewerten oder doch schlechter? Fragen über Fragen. In MY HEART AND OTHER BLACK HOLES geht es genau um das. Protagonistin Aysel ist wie ein kleiner Roboter, der keine Gefühle zulassen möchte (oder anfangs hat, wenn man es genau nimmt) und stattdessen an diesem schwarzen, dunklen Loch in ihrem Inneren festhält, das hier symbolisch für ihre Depressionen steht. Ihr Vater ist der Grund, warum sie sterben möchte (mehr sage ich aufgrund von Spoilern nicht dazu) und deshalb sucht sie sich einen Selbstmord-Buddy. Dieser wird von Roman verkörpert, der im Gegensatz zu Aysel ganz offensichtlich noch viel mehr Dunkelheit und Konflikte mit sich herum schleppt. Nach und nach kommen beide sich dann näher, werden Freunde, verlieben sich - alles, was man sich eben schon denken kann, wenn man den Klappentext liest. Aber was passiert am Ende? Was geschieht, wenn alle Tage verstreichen? Denn das Buch zählt diese herunter, anstatt einem Kapitel zu geben. Tag für Tag für Tag und je weniger es werden, um so nervöser wird man als Leser. Ich kann nicht sagen, dass ich MY HEART AND OTHER BLACK HOLES herausragend fand, aber auch nicht, dass es ein schlechtes Buch war. Mit der Zeit werden einem die Figuren sehr sympathisch. Mit den kommenden Infos fühlt man mit ihnen. Bei manchen Zitaten kann man nicht anders, als inne zu halten und die Wahrheit zu spüren, als hätte einem jemand ins Gesicht geschlagen. Das Buch trägt viel davon mit sich herum. Wahre Worte. Gefährliche Worte. Nachdenkliche Worte. Ich glaube, deshalb wird man auch schnell mit der Geschichte warm. Sie zwingt einem zum fühlen. Sie will, das man fühlt und leidet und reflektiert. Selbstmord scheint irgendwie ein neues YA "Trendthema" zu sein und ich verstehe, warum. Es ist faszinierend und realer geht es einfach nicht. Ich finde aber die Autorin hat einen guten Job gemacht, das Buch nicht durchweg trostlos zu gestalten. Dank einer Menge schwarzen Humors, ein paar schönen und niedlichen Szenen ist nicht alles nur schwarz oder weiß. Das Ende fand ich leider ziemlich bescheuert. Es war mir zu kitschig und zu hoffnungsvoll und meine eigene Theorie wäre mir doch lieber gewesen.

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