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Posted on 17.3.2020

Buchgestaltung Deutsch oder Englisch? Schwere Entscheidung, ich finde beide Cover ganz gut. Wenn ich mich entschieden müsste, dann würde ich aber das Deutsche wählen. Es passt so hervorragend zu den anderen der Reihe und der Titel Schimmert die Nacht lädt einfach zu träumen ein. Die Aufmachung von Script5 hat auch allgemein dank der Farben etwas Weicheres, Märchenhaftes und das gefällt mir. Sinner stimmt im Original auch mit Cole und dem Inhalt überein und passt daher. Eben so wie beide Cover einen Jungen und Wölfe zeigen. Ist beides einfach gut. Meinung Die Sache an Schimmert die Nacht ist einfach, man darf nicht erwarten, dass man hier eine süße und tragische Liebesgeschichte in der Form von Grace und Sam bekommt. Wer die anderen Bücher gelesen hat, weiß, dass Cole und Isabel beide total chaotisch, kaputt und emotional etwas gestört sind. Anti-Helden der üblichen Bücher des Genres sozusagen. Sie sagen nicht nur nette Sachen, benehmen sich vorbildlich oder stehen sich ihre Gefühle ein – NEIN – sie sind leidenschaftlich, sie streiten, sie hassen, sie machen Fehler und sie sind voller Ecken und Kanten. Genau das ist der springende Punkt des Romans. Ich glaube, die Autorin wollte genau das. Eine Geschichte über zwei Menschen erzählen, die verloren sind und etwas ineinander finden, das ihnen das Leben nicht einfacherer, aber schöner gestaltet. Man muss die anderen Bücher nicht unbedingt im Hinterkopf haben, wenn man mit Schimmert die Nacht beginnt. Das Buch ist eine eigenständige Geschichte, die nicht mehr in Mercy Falls spielt, sondern L.A. Isabel versucht Medizin zu studieren und Cole ist dort mit seiner Band unterwegs. So treffen beide wieder aufeinander. Ihre letzte Begegnung ist nicht besonders gut geendet und besonders Isabel ist stinkwütend auf Cole und hat Angst, dass alte Gefühle zurückkommen könnten. Das Buch ist aus der Sicht von Isabel und Cole geschrieben. Im Vergleich zu anderen Autorinnen konnte Magie Stiefvater diese wechselnde Sichtweise schon immer gut beschreiben. Auch hier lassen sich die Blickwinkel toll unterscheiden und bieten gute Einblicke in das Innenleben der Figuren. Cole, der mit einem Drogen-Rückfall kämpft und dem Wolf in sich und mit seinem neuen Leben als alt bekannter Rockstar. Isabel die weg von ihrer Familie will und etwas Bedeutsames vollbringen. Dabei gab es immer wieder Seitenhiebe auf Vorangegangenes, weshalb ich finde, man sollte die anderen Bücher der Reihe kennen, um die Figuren besser verstehen zu können. Ja, das ist irgendwie schon fast ein Muss. Ich muss leider sagen, dass ich hier die Atmosphäre des Romans nicht so sehr gespürt habe, wie das bei anderen Stiefvater Büchern der Fall ist. Eigentlich ist Maggie ja bekannt für stimmungsvolle und berührende Momente, aber die haben mir hier irgendwie gefehlt. Das Buch ist allgemein sehr ruhig. Ohne Gegenspieler, ohne Gefahr, voller Figuren und echten Problemen, was mehr realistisches Jugendbuch war, als wirklich Fantasy. Schlimm ist das auch nicht wirklich, aber die Handlung war für meinen Geschmack doch etwas zu gestreckt, ohne, das etwas geschah. Wie zu erwarten, war die Liebesgeschichte dafür aber richtige Hassliebe und mit so etwas kann man mich immer ködern. Es wurde heiß, es wurde kalt und das Chaos wollte kein Ende nehmen. Wie zwei Naturgewalten knallen Cole und Isabel immer wieder aufeinander und können sich nicht voneinander fernhalten. Es gab viele Momente, in denen ich mit beiden mitgefiebert habe. Ich mochte auch sehr, das man mitverfolgen konnte, wie sich die Figuren über den jeweils anderen den Kopf zerbrochen hatten. Das hat dem Buch etwas leichtes verliehen. Das Problem, was ich einfach mit dem Buch hatte war, dass vom Plot her so wenig passiert. Manchmal wusste ich gar nicht so genau, was die Autorin mit denn nun sagen wollte oder warum dies und jenes jetzt nötig war. Paranormale Elemente sind eben kaum ein Thema und das Buch lebt von den Figuren. Diejenigen, die wir am Rand kennenlernen können auch einfach nicht mit den Protagonisten mithalten. Ich habe mich sehr gefreut, ein neues Abenteuer mit Cole und Isabel zu erleben, aber Schimmert die Nacht war doch ruhiger und anders, als erwartet. Ich kann das noch nicht mal wirklich als negativ hinstellen, weil es das nicht war. Es liegt einfach am persönlichem Geschmack, denn Stiefvater Bücher ja nun einmal ruhig und Charakter-verliebt von Anfang bis Ende. Fazit Schimmert die Nacht war nicht mein liebster Band der Reihe, wenn er auch zwei meiner liebsten Figuren beinhaltete. Coles und Isabels Wiedersehen hatte ich mir etwas anders ausgemalt. Die Liebesgeschichte im Roman ist abwechslungsreich und rasant, aber auf anderen Ebenen hat mir im Roman einfach das gewisse Etwas gefehlt. Ein wenig mehr Action oder ein klarer, roter Faden wären bei mir besser angekommen. Alles in allem ist das Buch dennoch unterhaltsam und charmant, auf eine ganz eigene und andere Weise.

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