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Posted on 17.3.2020

Buchgestaltung Glänzend und aus Gold und ein richtiger Eyecatcher. Also an der Gestaltung habe ich echt nichts auszusetzen. Ich finde es richtig cool, dass auf dem Cover kleine Worte eingearbeitet sind, die etwas mit der Geschichte zu tun haben. Und Endgame ist das Spiel, um das es geht, also passt der Name natürlich auch sehr gut. Meinung Ich weiß ja nicht, ob es euch so ergeht, wenn ihr ENDGAME hört, aber ich wusste nicht wirklich, wie ich mir das Buch vorstellen kann. Besonders die Erwähnung von gefühlten 4000 Rätseln in Zusammenhang mit dem neuen Hype haben bei mir für ordentlich Verwirrung gesorgt, also lasst mich das mal kurz ein wenig erklären. In Endgame stammen die 12 Figuren von verschiedenen Meteoriten, die im Grunde so wie unsere Welt sind. Dort gibt es eben diese 12 Familien, die eine neue Weltordnung vor vielen Jahren errichtet haben, wodurch die Blutlinien dieser Spieler eben etwas Besonderes sind. Endgame ist nun ein Spiel, in dem 12 Abkömmlinge zur Erde geschickt werden und sich auf die Suche nach drei Schlüsseln machen, um Endgame zu gewinnen. Der Beginn des Buches beschäftigt sich bis S. 120 circa mit der Vorstellung der vielen Personen und danach beginnt das Spiel. Genaue Informationen bleiben aus. Schocker. Nein, im Ernst, das hat mich nun wirklich überrascht. Als Leser kann man sich schwer ein Bild vom Setting machen. Man erfährt nicht, was genau es mit den 12 Familien auf sich hat und worin der Sinn von Endgame eigentlich liegt. Ziehen wir jetzt einmal den Vergleich zu Panem, dann sieht man sehr deutlich, dass Endgame nur ein schwaches Gerüst ist, dem es an Bausteinen mangelt, die es stärken. Ich hatte befürchtet, es würde etliche Parallelen zu anderen Büchern geben, aber die gab es tatsächlich kaum. Der Klappentext lässt vermuten, dass es sich hierbei um ein spannendes, blutiges Abenteuer handelt, aber die Realität sieht etwas anders aus. Zu Anfang stören einen der Mangel an Informationen wirklich extrem. Natürlich muss ein Autor bei einer Reihe nicht immer alles preis geben, aber hier war alles wirr und unglaublich schlecht beschrieben. Man hat im Grunde eine kleine Ahnung, wie wo wer, aber mehr auch nicht. Während des Lesen hat mich das immer wieder gestört und genervt. Ich meine, ein solches Konzept MUSS einfach auch eines sein. Man MUSS verstehen können, wieso es Endgame gibt. Man MUSS begreifen können, wieso die Figuren diesen Weg gehen. Und nein, das hat nichts mit mangelnder Intelligenz oder fehlender Logik oder dergleichen zu tun. Es gab einfach KEINE Informationen und fertig. Man kann sich fast 600 Seiten dumm und dämlich lesen und ist am Ende nicht schlauer. Und wo wir schon bei schlau sind. Im Buch gibt es unendlich viele Fußnoten, die sich auf ein Glossar am Ende des Buches beziehen. Dort steht eine ellenlange Liste an Links, die man via Internet abrufen kann. Im Buch selber befinden sich Bilder, die ebenfalls Rätsel darstellen sollen. Ich war schon immer ein Fan von Rätseln, aber das alles fand ich um es mal ehrlich zu sagen schwachsinnig. Das Buch gibt einem einen Haufen Hinweise, die nicht mehr sind. Gerne könnt ihr mich jetzt eines besseren belehren und mir vorzeigen, was ich alles „nicht verstanden“ habe, aber ich bin der Meinung, dass die vielen kryptischen Andeutungen letzten Endes nichts weiter sind als das: Andeutungen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand durch die Welt reisen und irgendetwas lösen wird. Dass das alles eine einzige Farce ist, nicht mehr. Der Schreibstil im Roman war grauenhaft. Ich bewerte oft Bücher aufgrund ihrer Geschichte schlecht, aber hier könnte man ungelogen auch nur einen Stern geben, weil der Schreibstil so schlecht ist. Mal abgesehen davon, dass die Charaktere unaussprechliche Namen haben und man sie alle nicht voneinander unterscheiden kann, ist James Freys Stil kaum erträglich. Er wiederholt bis die Augen bluten. Er hackt die Sätze ab. Er beschreibt nichts und er gibt nichts. Noch nie bin ich einem Buch begegnet, das so wenig Atmosphäre hatte wie Endgame. Der Mangel an Informationen gepaart mit dem Schreibstil waren eine Tortour für mich. Spannung wollte nicht aufkommen und ich fühlte mich bloß wie ein stumpfer, leerer Beobachter eines Desasters, dass man aus gleich zwölf Perspektiven erleben durfte. Nun gut, um ehrlich zu sein weiß ich nicht einmal, ob es wirklich zwölf waren, denn es gab nur circa drei Charaktere, die mir irgendwie in Erinnerung geblieben sind. Besonders in der Phase der Einführung verliert man immer wieder den Überblick. Das Buch hätte auch doppelt so lang sein können, aber kein Mensch würde es schaffen so viele Figuren auch nur annähernd glaubhaft zu beschreiben. Man weiß nichts über sie, außer das, was das Glossar der Persönlichkeiten einem mitteilt. Man kennt die Namen, das Alter, die Waffen und sonst? Was steckt hinter den Charakteren? Für mich gab es da nichts zu entdecken, nichts zu holen. Für mich waren sie alle zwölf mal die selbe Person. Ohne Probleme, ohne Gefühle, ohne Charme, Herz oder Witz. Selbst die Dialoge hätte ich mit mir selber führen können. Davon gab es übrigens nicht mal viele. Meistens verliert sich das Buch in inneren Monologen der jeweiligen Person, der wir gerade folgen. Man müsste ja meinen, dass Endgame einem exotische Orte, rasante Kämpfe und all so etwas bieten würde, aber hin und wieder gab es nur sinnloses Gemetzel. Würde man mir nun einen Stift und Papier geben, ich könnte nicht aufschreiben, wer noch lebt und wer gestorben ist, so viel hat mir das alles ausgemacht. Es gab auch eine Liebesgeschichte zwischen dem Psycho und dem Umschuldslamm, aber das war auch keine wirklich Romance, sondern eher Teenagerhormone, die verrückt gespielt haben. Im Buch gibt es dann auch noch einen Kerl (so was wie den Freund von Unschuldslamm) der auf den Spuren seiner Geliebten ist....ehhm, warum?! Ich habe Null verstanden, was genau er da denn getan hat. Wieso konnte er sich denn in Endgame einmischen und wenn es so leicht war, wieso hat es dann kein anderer getan? Schließlich ging es ja um die Rettung einer einzigen Rasse. Hallo?! Das Buch zieht sich unglaublich über die fast 600 Seiten. Man kann als Leser schwer die Orientierung behalten, wo genau man sich nun befindet und was die Kinder da eigentlich so treiben. Zusammenfassend würde ich sagen, man könnte es mit einer endlosen Flucht vergleichen, die nicht endet. Ich hatte auch nie den Eindruck, dass irgendjemand in der Welt von Endgame selbst den Überblick hatte. Es gab keine Unterbrechungen, keine Regeln, niemand wusste, ob nun ein Schlüssel gefunden wurde oder nicht. Ebenso wenig, wie man am Anfang wusste, was abging. Plötzlich flog ein Stadium in die Luft, Züge verunglückten, massenhaft Menschen starben. Wie eine Naturkatastrophe, die er Auslöschung von Lebewesen gegolten hat O.o Adjektive um das Buch zu beschreiben: wirr, durcheinander, unlogisch, langweilig, zäh, dämlich, uninteressant, einschläfernd, gehirnzermatternd und und und... Fazit Endgame hat den Hype definitiv nicht verdient. Ich fange schon fast an den Scheiß zu glauben, den man sich so über James Frey erzählt und dabei sollte man Autor und Buch ja irgendwie immer getrennt betrachten, finde ich. ENDGAME war für mich reine Zeitverschwendung. Sinnloses Gemetzel, quälender Mangel an Erklärungen und kein einziger Charakter, mit dem man sympathisieren kann machten den Roman für mich eher zu einem NON-READ (Anti-Must-Read) und empfehlen würde ich das Ding beim besten Willen nicht. Endgame ist kein neuer cooler Endzeit-Roman, der seinem Vorgänger Panem nacheifert und wirklich alles andere als spannend. Und um noch mal auf die Sache mit dem Gold-Gewinn zurückzukommen...das Gewinnspiel soll bis 2016 gehen. Ich wette mit euch in zwei Jahren blicke ich auf diese Rezension und bin immer noch der exakt selben Meinung.

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