...
Buchgestaltung Ich finde die Aufmachung einfach klasse! Von glänzenden, goldenen Material bis hin zur Typografie gefällt mir einfach alles an dem Cover. Es ist ja wirklich schwer etwas Neues im Jugendbuchbereich zu gestalten, aber die Auswahl der Farben und des Motivs finde ich wirklich suuuuuper. Auch der Titel hat es in sich. JUHU! Meinung Ich kann zwar nicht von mir sagen, dass ich seit Anfang an Kai Meyer Fan bin, aber dennoch habe ich diesem Buch hardcore entgegen gefiebert. Ich mochte alle seine neueren Werke und Seiten der Welt war für mich ein absolutes Muss. Das Buch hat mich auch wirklich nicht enttäuscht, konnte mich besonders die Grundidee so enorm begeistern und fesseln, auch, wenn die Ausführung nicht immer die Beste war. Der Einstieg in die Geschichte gelingt schnell. Meyers Schreibstil ist eine herrliche Aneinanderkettung von abwechslungsreichen Worten, die einen schnell in ihren Bann ziehen. Es wird auch nicht lange herum gefackelt und frei nach dem Motto „show, don't tell“ entführt uns der Autor in eine ganz eigen Welt. Furias Familie gehört zu den so genannten Bibliomanten, die mit Hilfe eines Seelenbuches Magie aus Büchern beziehen und Wundersames wirken lassen können. Schon die ersten Kapitel sind Spannung pur, denn Ausflüge und Informationen vermitteln einem ein perfektes Bild von Furias Leben und den Geheimnissen ihres Vaters. Die Sache mit der Bibliothek, Origami Kranichen die Staub fressen oder Schimmelrochen die einen angreifen waren einfach zauberhaft! Kai Meyers Ideenreichtum konnte ich teilweise echt nur bestaunen. Furia, wie sie mit Büchern spricht und die Bibliothek, die ein Eigenleben hat und all diese bizarren Dinge, die dort vor sich gehen. Wenn man Bücher liebt, dann kann einen die Geschichte einfach nur faszinieren. Furia selbst fand ich als Protagonistin auch wirklich gut. Sie ist etwas jünger, als ich es mir gewünscht hätte und besaß ein Maß an Sturheit, das nicht immer förderlich war, aber zusammenfassend gefiel mir ihre komplexe Persönlichkeit gerade wegen all der Macken sehr. Ich kann nicht behaupten, ihr Verhalten immer toll gefunden zu haben, aber irgendwie hat das auch den Reiz des Buches ausgemacht. Ihr Bruder Pip hingegen war einfach nur total süß und lustig. Ich fand es schade, dass seine Rolle im Buch so knapp bemessen war und man ihn eigentlich nur zu Beginn sieht. Allgemein hatte dieses Meyer Buch wieder so einige...Eigenheiten. Wenn ihr öfter ein Buch vom Autor gelesen habt, dann wisst ihr sicher, was ich meine. Meyer Bücher sind an vielen Stellen immer etwas seltsam und das hier war keine Ausnahme. So geht es in den ersten Kapiteln nicht nur rasant, sondern auch brutal zu. Zwischenzeitlich habe ich auch den roten Faden verloren, weil ich das Gefühl hatte, es wurde sich zu viel auf Nebenhandlungen konzentriert. Der Wechsel von Furias Perspektive zu den Gegenspielern war meiner Meinung nach auch etwas unnötig. Man erhielt dort nicht wirklich Einblicke in Motive, es waren eher kurze Sequenzen, die in meinen Augen nicht so viel Sinn gemacht haben. Zumindest, was den Plot betraf. Dieser ist im übrigen sehr gut durchdacht. Furias Geschichte hatte viele Höhepunkte und es gab ein tolles Setting, das einiges in Petto hielt. Zu viel zu verraten wäre schade, daher lasst euch gesagt sein, ihr werdet eine Reise erleben, die euch an Orte führt, die es so noch nicht gab. Zudem hat der Autor ziemlich gut Recherche betrieben. Viele seiner fiktiven Orte und Namen knüpfen an etwas Reales an und das fand ich ziemlich interessant, zumal die Erklärungen im Buch immer sehr gut nachvollziehbar eingeflochten wurden sind. Ich muss allerdings gestehen, dass es meines Empfindens nach doch einige Längen im Text gab. Viele Details haben mich persönlich einfach nicht interessiert oder eben auch einige Dialoge waren einfach überflüssig fürs Vorankommen. Das hat keinen großen Teil der Geschichte ausgemacht, meinen Lesefluss aber doch ins Stocken gebracht. Andere Kai Meyer Bücher waren etwas, nennen wir es mal, kompakter. Die Nebenfiguren fand ich dafür wiederum echt toll. Besonders eine kleine Romanze am Rand hat mir echt gut gefallen! Das Ende des Buches ließ mich dann aber etwas zwiegespalten zurück. Die letzte Wende hat viel gerettet, aber trotzdem bleibe ich mit einem seltsamen Gefühl im Magen zurück. Fazit Die Seiten der Welt ist ein Abenteuer voller wundersamer Ideen und reichlich Action. Wird es hin und wieder auch etwas seltsam, so ist man dies von Kai Meyer ja schon gewohnt. Es gehört eben zu seinem Stil. Der Roman überzeugt vor allem durch originelle Einfälle, gepaart mit dem, was wir schon von anderen Büchern kennen und lieben. Alles in allem Meyers bester Einzelband in meinen Augen und eine Empfehlung für Fantasy-Begeisterte.