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Cruel Beauty war eines dieser Bücher, dass mir mega gut gefallen hat, welches aber wegen ein paar Unstimmigkeiten nicht mehr als die mittlere Wertung von mir bekommt. Ich bin kein Experte bei Nacherzählungen von die Schöne und das Biest. Ich kenne ein wenig das französische Original (das GANZ ANDERS ist als der kack Disney Film) und habe deshalb einige Details im Roman wiedererkannt, die ich richtig gut umgesetzt fand. Das Problem bei Nacherzählungen/Neuerzählungen ist ja immer, dass die Autoren einem bekanntem Plot folgen und etwas Neues einbauen müssen. Rosamund Hodge hat das definitiv geschafft! Ich war sehr überrascht, wie ansprechend das Setting gestaltet ist und das hier viele griechische Götter eine tragende Rolle spielen. Allein die Grundidee fand ich richtig super. Nyx Vater hat einen Deal mit dem "Biest", welches hier ein Dämonenkönig ist, geschlossen, demnach seine älteste Tochter an ihrem 17. Geburtstag das Biest heiraten soll. In Cruel Beauty gibt es eine Erzählung, wie der Dämonenkönig das Reich an sich gerissen hat und seitdem herrscht er über die Menschen. Es ist jedoch nicht so, dass er brutal und grausam ist und die Menschen unterdrückt, sondern vielmehr schließt er Deals mit ihnen ab, die trickreich sind und dann immer Unheil über die Leute bringen. Ab und zu begehen seine Schatten jedoch Verbrechen oder Morde, weshalb die Leute Angst vor ihnen haben. Nyx Familie hat sie so erzogen, dass sie das Biest irgendwann umbringen soll. Zumindest ist das ein Plan, den sie umsetzen soll, um das Reich endlich von den Schatten zu befreien. Natürlich läuft alles ganz anders, als sie erst einmal im Schloss ist und das Biest kennenlernt. Große Pluspunkte am Buch waren: Nyx als sympathische Protagonistin, deren Gefühle immer nachvollziehbar und toll beschrieben waren. Das magische Schloss und all seine dunklen Geheimnisse an sich, waren richtig cool gemacht. Viele mythologische Details, die das Setting ausgeschmückt haben und einfach interessant waren. Die Chemie zwischen Nyx und dem Biest, die keine Insta-Love war, sondern humorvoll und bittersüß. Leider hatte der Plot so seine Tücken. Der Anfang ist sehr gut gemacht und konnte mich richtig fesseln. Alles ist so neu und immer, wenn man Elemente aus der bekannten Erzählung erkannte, folgte die Faszination über das, was die Autorin daraus gemacht hat. Nach Nyx Ankunft im Schloss ist leider rasch die Luft raus. Alles geht sehr langsam von Statten und ich finde, die Action und dergleichen hat komplett gefehlt. Es war aber auch nicht so, dass ich mich gelangweilt habe. Vielmehr habe ich einfach auf den Knall gewartet, der nicht kam. Das Gute: Die Liebesgeschichte entwickelt sich auf einem konstanten Level. Nebenfiguren gab es kaum, nur in Form von Nys Familie und ich muss sagen, ich hab sie alle echt gehasst. Besonders ihre verzogene, dumme Schwester hat mich mega genervt! Während die Geschichte unterhaltsam und interessant bleibt und kleine Wendepunkte hat, so muss ich sagen, dass ich die größten Schwierigkeiten mit dem Ende hatte. Plötzlich tauchen hier Elemente auf, die an den Haaren herbeigezogen erscheinen, nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun haben und eher wirr erklärt waren. Ich fand das Ende wirklich, wirklich schlecht und das nicht nur, weil es so gezwungen auf mich wirkte. Alles geht so schnell, ist zu wenig beschrieben und BAM sitzt man da und ist fertig. Cruel Beauty hat viel Potenzial und ist schöne Unterhaltung für zwischendurch. Besonders die Ansätze sind genial, die Figuren sympathisch. Leider hat die Autorin gegen Ende nicht ganz die Kurve bekommen, was die Erzählung betrifft und eine Grenze überschritten, die mir unglaubwürdig und fehl am Platz erschien.