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Inhalt: Seit ihrem vierzehnten Lebensjahr befindet sich Sarai in den Händen des Drogenbarons Javier. Sie wird Zeugin eines Aktes von Sadismus und Gewalt. Vergewaltigungen, Misshandlungen und Mord sind an der Tagesordnung. Als Javiers Auserwählte ist Sarai jedoch nur passive Zuhörerin und Beobachterin. Sie ist diejenige, die ihn auf Partys begleiten darf und diejenige, die er sich des öfteren zu sich ins Bett holt. Ihr ist bewusst, dass sie Privilegien am Hofe des Drogenkönigs genießen darf. Dennoch ist Sarais größter Wunsch aus dem goldenen Käfig zu fliehen. Sie möchte die täglichen Ängste hinter sich lassen, sie möchte frei sein. Als eines Tages ein Amerikaner auftaucht, wittert Sarai ihre Chance. Sie schleicht sich in das Auto des Mannes, der sich selbst Victor nennt, und hofft, dass dieser ihr Ticket in die Freiheit sein wird. Weil aber bekanntlich selbst der beste Plan den ersten Feindkontakt nicht unbeschadet überlebt, läuft nichts so wie geplant. Und natürlich wird Javier alles tun, um „sein Mädchen“ zurückzubekommen. Als Javier auch noch seine nihilistische, bisweilen psychopathische Schwester schickt, nimmt die Situation schnell bedrohliche Ausmaße an. Meinung: Mittlerweile habe ich einige Bücher aus der Festa Dark-Romance-Sparte gelesen. Das vorliegende bietet zwar auch ein paar erotische Highlights, enthält aber vor allem Thriller- und Spannungselemente. Etwas hat dieses Buch allerdings mit anderen Festabüchern gemein. Die Dramaturgie erinnert von der ersten Seite an an einen Kinofilm. Fingernägelkauen inbegriffen! Schon auf den ersten Seiten des Buches wird klar, dass sich die Protagonistin Sarai in einer ausweglosen Lage befindet. Ihr „Besitzer“ Javier ist ein Monster. Er ist der Sonnenkönig seines Universums. Mithilfe seiner brutalen Schwester, die jede Gelegenheit nutzt, um männliche Gäste in ihr Bett zu bekommen, gelingt es ihm, seine Untergebenen unter Kontrolle zu halten. Im Gegensatz zu seinem neuestem Gast, dem Auftragsmörder Victor, kann Javier aber durchaus auch emotional sein. Victor hingegen scheint emotionslos, ja eiskalt. Er zögert nicht eine Sekunde Menschenleben bereitwillig zu opfern, um seine Ziele zu erreichen. Sarai sucht sich für ihre Flucht ausgerechnet diesen Victor aus. Der eventuelle Retter ist zugleich der Antiheld, der noch viel gefährlicher sein könnte als Javier und seine verrückte Schwester. Leser/innen, die also einen fiesen Bad Boy in einer Geschichte suchen, werden mit Victor nicht nur fündig, sie finden in ihm einen Maßstab. Victor wirkt über die Seiten hinweg nicht nur für Sarai, sondern auch für den Leser unnahbar. Hier behilft sich die Autorin damit, dass sie Passagen der Geschichte aus dem Gesichtskreis Victors erzählt und so ein Schlaglicht auf sein Innenleben wirft. Fazit: Der Auftakt von „The Company of Killers“ ist die von Festa gewohnte gelungene Mischung aus Wahnsinn, Spannung und Erotik die uns Leser stets so fesselt, dass man die Bücher nicht aus der Hand legt. Jede Figur wird bis in die Tiefe ausgeleuchtet. Treibender Faktoren der Handlung sind psychopathische Figuren, die man nicht im wahren Leben, sehr wohl aber in einem guten Buch näher kennenlernen möchte. Die Geschichte endet, und das ist schon der einzige Kritikpunkt, mit einem kinoreifen Cliffhanger. Unbedingte Leseempfehlung!