Orhun
Habt ihr schon einmal ein Theaterstück gelesen? Also so richtig im Stil eines Drehbuchs? Vor kurzem hat mir der liebe Martin Schörle eine Anfrage bezüglich seines Werks geschickt. Martin Schörle hat ein Buch mit 2 verschiedenen Theaterstücken in einem veröffentlicht und diese wurden auch mehrmals auf der Bühne gespielt. Vielen Dank für das Rezensionsexemplar zu diesem Stücken. Eins vorweg, leider habe ich das Buch abgebrochen, doch genaueres gleich. Als erstes möchte ich gerne auf die besonderen, positiven Dinge eingehen die mir in diesen 2 Theaterstücken aufgefallen sind. Zunächst einmal ist der Schreibstil hier von Bedeutung. Hier hat der Autor eine klare und saubere Sprache angewandt. Selbstverständlich handelt es sich hier um ein Theaterstück, bei dem es sich am besten eignet, ein ordentliches Erzählstil zu verwenden. Trotz allem ist es hier lobenswert, wie bildhaft der Autor das Stück geschrieben und wie ein Theaterdrehbuch aufgegliedert hat. Man kann der Handlung in diesem Stück problemlos folgen und hat permanent eine sehr ausführliche bzw. detailreiche Beschreibung. Großes Lob für den Schreib- Erzählstil. Auch die Charaktere sind in beiden Fällen sehr deutlich wiedergegeben. Sie sind sehr bildhaft dargestellt und der Leser kann sich durch die leicht angewandte Sprache sehr gut in die Charaktere und die Handlung hineinversetzen. Lediglich fehlt mir hier die Authentizität des Charakters, da sie mir ein bisschen zu blass ist und nicht lebendig erscheint, wie ich es erhofft habe. Leider habe ich wie bekannt gegeben das Buch abgebrochen, daher werde ich in meinem Fazit abschließend nicht das Ende mit einbeziehen können. Ausfolgenden Gründen habe ich mich zum Abbruch entschieden: Das Buch kommt mit einer Geschichte daher, dass absolut nicht im weiteren Verlauf mein Interesse geweckt hat. Der Beginn ist durchaus sehr einfach und man kommt relativ gut in die Handlung. Allerdings ist die die gesamte Handlung keineswegs spannend. Sie gibt während der Erzählung mehrere Beispiele aus dem Leben und Sicht des Protagonisten die in keinem Fall mich unterhalten oder mir einen Mehrwert in der Geschichte mitgegeben haben. Sie zeigt absolut keinen roten Faden und die Dinge geschehen zu spontan und ohne einen triftigen Grund. Das Stück lässt sich zwar ohne große Probleme lesen, doch passieren inhaltlich zu wenige Dinge. Ab und zu gibt der Protagonist im ersten Stück ein paar Beispiele aus dem Leben mit Metaphern, die für den Leser sehr unpassend platziert und zu plötzlich in der Geschichte auftauchen. Leider waren die Theaterstücke absolut keine unterhaltende Lesegenuss für mich, daher entschied ich mich, bewusst das Buch abzubrechen und auf die positiven Dinge darauf aufmerksam zu machen, aber auch so genau wie möglich zu erläutern, wieso es mir absolut nicht gut gefallen hat. Eine große positive Bemerkung möchte ich dennoch abschließend nicht außer Acht lassen. Trotzt des Abbruchs der 2 Theaterstücke von Martin Schörle, haben sein Erzähl- und Schreibstil mein Interesse geweckt, mir in Zukunft öfter in einem Buch verfasste Theaterstücke anzusehen und Drehbücher lesen. So sehr es mich letztendlich enttäuscht hat, sosehr hat es mich auch weitergebracht. Ich möchte mich nochmals abschließend beim Martin Schörle dafür bedanken, dass er mich mit ein bezogen hat, sein Buch lesen, mir meine eigene Meinung bilden und rezensieren zu dürfen. In diesem Fall möchte ich keine konkrete Leseempfehlung aussprechen. Durchaus eine Erfahrung Wert, ein Theaterstück zu lesen, aber mehr auch nicht. Von mir gibt es 2,5 Sterne, vor allen Dingen, für sein Schreib- und Erzählstil, und die angewandte niveauvolle Sprache.