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Buchgestaltung UNGLAUBLICH GENIAL! Kernstaub hat eines der besten Cover aller Zeiten. Schon als ich das erste Mal das neue Cover gesehen habe, war ich hin und weg. Das Cover passt nicht nur unglaublich gut, es trägt auch sehr viele Details aus dem Roman in sich. Ich könnte es mir Stunden lang anschauen. Für ein Self-Publisher Cover ist es einfach unglaublich genial – Da könnten ein paar Verlage sich noch eine Scheibe von abschneiden. Ich bin jedenfalls echt froh, das Buch im Regal zu haben. Meinung Kernstaub – Habt ihr schon mal von diesem Buch gehört? Sicher. Genau wie ich auch. Gehört und sich gedacht: Mhh, sieht cool aus, aber worum geht es da eigentlich? Staub und Schmetterlinge und Existenzen? Die Sache ist die, es ist einfach verdammt schwer in Worte zu fassen, WAS das Buch ist. Allein von den Genres her, lässt es sich in so viele Sparten einordnen. Bei einem Klopper von über 800 Seiten schreckt das vielleicht etwas ab, aber ich bitte euch – Gebt dem Buch eine Chance. Ich hätte vor dem Lesen nie gedacht, es so sehr zu mögen und ich bin mir wirklich sicher, wenn ihr in das Buch hineinlest, wird es euch ähnlich gehen. Zumindest, wenn ihr auf komplexe, vielschichtige und atmosphärische Geschichten steht. Kernstaub ist kein Buch für einen Tag oder eine Woche. Man liest die Story in kleinen Stücken, fast so wie man Schokolade genießt und denkt sich nach und nach in die Welt, die Figuren und die Vision von Marie Graßhoff hinein. Alles beginnt ganz ruhig: Ein Mädchen, das offenbar gut behütet aufwächst, viel Geld hat und so einige Unsicherheiten. Irgendetwas ist da zwischen ihr und dem Bruder ihrer besten Freundin. Und dann sind da diese komischen Uhren, die alles ins Rollen bringen. Die ersten Kapitel lernt man besonders Mara (die Protagonistin) sehr gut kennen und auch die Nebencharaktere haben ihren Auftritt. Zuerst denkt man, man hat noch eine Contemporary Mystery Geschichte vor sich, aber das ändert sich schneller, als man erwartet. Ich mochte den Einstieg ins Buch echt gerne. Mara war eine sympathische junge Frau und auch ihr Umfeld gefielt mir. Ihre beste Freundin war quirlig und witzig und hat etwas Schwung in die Informationen zu Beginn gebracht. Nach dem Fund der seltsamen Uhren beginnt man sich die ersten Fragen zu stellen: Was hat es damit auch sich? Wo kann man die Verbindung ziehen und hatten Maras Eltern etwas damit zu tun? Langsam und mystisch zieht die Autorin einen tiefer in die Geschichte hinein. Was zuerst nach ruhigem Mystery aussieht, entpuppt sich später als eine Mischung aus Fantasy, Sci-Fi und sogar Dystopie. Das Buch hat einiges an Zwischenkapitel, in denen zwei weitere Figuren in den Vordergrund treten, die Mara ganz offenbar etwas antun wollen. Doch wer sind sie und was wollen sie? Das und mehr erfährt man nach und nach. Diese Zwischensequenzen waren mir an einigen Stellen etwas zu viel, weil ich ganz besonders nicht wusste, was ich von Manjana halten sollte. Sie war schwer einzuschätzen und ihr Verhalten hat nicht immer nachvollziehbar – Eben, weil sie einer der Bösewichte war. Auch ihr Partner in Crime Liam war eine etwas zwielichtige Person. Ich sage das mit Absicht so, weil diese Figuren eine Art Gegenspieler dargestellt haben und es der Autorin gelungen ist, das auch deutlich zu machen. Aber auch Verrat in den eigenen Reihen und überraschende Wenden kommen in Kernstaub öfter vor, als man den Figuren wünscht. Juan mochte ich hingegen sehr gerne. Man spürt von Anfang an die Verbindung zwischen ihm und Mara. Die Liebesgeschichte im Buch ist aber viel mehr, als eine bloße Liebesgeschichte. Hier gibt es keine Klischees, kein Geschmachte und Gejammer. Hier gibt es eine Vergangenheit, die so weit zurückreicht, dass sie zu einem Schicksal wird, das später den Untergang der Welt bestimmen kann. Ich war wirklich beeindruckt wie sanft und dramatisch zugleich die Beziehungen der Figuren untereinander geschildert wurden. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass ich eine solche Art von Bindung(en) noch in keinem Buch gelesen habe. Der Schreibstil der Autorin ist dazu noch so wahnsinnig schön. Ich hatte oft eine Gänsehaut, habe mich in die Worte fallen lassen, wie in einen See aus Melancholie und Traum. Marie Graßhoff kann schreiben. Wahrscheinlich kann sie das besser als sehr, sehr viele andere Mainstream Autoren. Ihr müsste euch nur die Leseprobe anschauen und werdet sehen, was ich meine. Das Maß an Gefühl, Lebhaftigkeit, Poesie und Tiefgang, das hier in Worten miteinander verwoben wird ist schön zu lesen und packt einen einfach total. Genau durch diesen Stil sind auch die etwas langatmigen Szenen sehr gut zu lesen. Ich glaube aber auch, so etwas muss man mögen. Einigen wird der Stil sicher zu detailreich erscheinen :P Das System in Kernstaub ist komplex. Es besteht aus verschiedenen Eben, Wiedergeburten, einer Ewigkeit, die in einem Kreis Ereignisse ablaufen lässt und der Kernstaub ist der „Fehler“, der dieses System der Welten bedroht und daher ausgelöscht werden soll. Dennoch wird alles sehr gut erklärt und auf den über 800 Seiten ist auch genug Ruhe und Platz dafür. Es gibt an keiner Stelle Info-Dumping. Vielmehr lernt man wie Mara langsam, was es mit ihr und den anderen auf sich hat. Neben den ruhigen Momenten, gibt es jedoch auch eine Menge Action! Einige der Szenen sind richtig schauerlich gewesen und auf ihre eigen Art brutal und fesselnd. Und hinter allem steht die Frage: Würdest du dein eigenes Leben geben, wenn der Rest der Welt dafür in Sicherheit ist? Dass diese Frage keine einzige und leichte Antwort hat, lernt man in Kernstaub wirklich sehr gut. Das Ende des Buches ist eigentlich abgeschlossen, aber trotz der langen Lesezeit und den vielen Seiten hatte ich das Gefühl, dass das erst der Anfang war. Von etwas noch Größerem, noch Wortgewaltigeren – Etwas, das mich sicher genauso faszinieren wird, wie dieser erste Band einer ganz großartigen Reihe. Fazit Kernstaub ist ein einzigartiger Roman, der von jedem Genre etwas hat: Mystery, Spannung, Sci-Fi, Tiefgang, Freundschaft, Liebe, Schicksal und soooo vieles mehr! Der wunderschöne Schreibstil der Autorin schafft eine dichte und unglaublich packende Atmosphäre, welche einen über 800 Seiten begleitet. Gut ausgearbeitet Figuren, ein logisch ausgeklügeltes System und originelle Ideen machen das Buch zu etwas Besonderem. Teilweise etwas langatmig schafft man es nicht das Buch „mal eben“ zu verschlingen, aber nichtsdestotrotz war ich überrascht, begeistert und sogar berührt – Vielleicht sind wir alle nur Staub an den Schmetterlingsflügeln dieser Welt.