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Posted on 17.3.2020

An Ember in the Ashes ist eines dieser Bücher, die vor/nach dem Erscheinen regelrecht gehypt werden, was auch einer der Gründe ist, warum ich darauf aufmerksam geworden bin. Weil ich mal wieder Lust auf eine Dystopie hatte, habe ich spontan angefangen ins Buch zu lesen - und konnte anfangs gar nicht mehr stoppen. Die Idee ist alles andere als neu: Unterdrückte Völker, eine Rebellion, ermordete Familien, ein finstere Regime und inmitten all dessen zwei junge Menschen, deren Wege sich kreuzen. Trotz des mir bekannten Konflikts und der stereotypischen Aussage des Buchkerns fand ich besonders die ersten 50% richtig genial. Sabaa Tahir hat durch kleine Elemente, wie das Wüstensetting oder aber auch die Eigennamen viele Details in das Buch eingebaut, die es irgendwie besonders gemacht haben. Die Geschichte ist aus der Sicht von Elias und Laia und ich mir gefielen beide Perspektiven sogar gleich gut - Ziemlich selten so etwas. Während Elias auf der Seite der Regierung steht und eigentlich alles hinter sich lassen möchte, ist Laia Spionion des Imperiums und auf der Suche nach ihrem Bruder. Obwohl besonders der deutsche Titel sehr danach aussieht bandeln die Protagonisten nicht sofort miteinander an. Insta-Love erspart uns die Autorin größtenteils und allgemein spielt Romantik kaum eine Rolle - Hier stehen Gewalt, Angst, Schrecken im Vordergrund und so lesen sich schon die ersten Kapitel wirklich hart und erbarmungslose Dinge geschehen guten Menschen. Im Grunde hatte die Autorin mich damit sofort an der Angel. Ich fand auch, dass sich der Roman so herrlich strukturiert gelesen hat - Den roten Faden im Blick, kämpft sich der Leser abwechselnd mit den Figuren durch harte Zeiten und erlebt allerhand Aufregung und Spannung. Zwar gab es arg viele Zufälle zwischen den einzelnen Motiven der Charakteren, aber ich fand das Meiste gut gelöst. Allerdings ging es irgendwann nur noch Berg ab - Für mich. Die einst so sympathischen Figuren haben sich in meinen Augen nicht weiterentwickelt. Laia hat immer zu nur gejammert und alle um sich herum in Gefahr gebracht und Elias hat aus dem nichts angefangen Interesse für seine beste Freundin zu zeigen und sein ständiges "das Imperium ist böse" Gerede ohne wirklich Taten hat mich wirklich gestört. Die Figuren hingen leider in ihrem Denken sehr fest und ich hatte erwartet, dass sich schneller etwas ändern würde/neue Perspektiven eröffnen. Stattdessen hat die Autorin zum Ende hin immer mehr die Gefühle von jedem in den Vordergrund gestellt. Laia steht auf einen Rebellen, aber irgendwie auch Elias und Elias steht auf Laia, aber irgendwie auch auf Helene...urks! Sehr schade fand ich auch die vage erklärten Fantasyelemente - Hier wurde es sich sehr leicht gemacht, jede Antwort auf das Schicksal oder eine Bestimmung zu schieben, die etwas mit den mysteriösen Fabelwesen der Story und deren Macht zu tun hatte. Das Ende ist zudem wirklich offen - Aber inzwischen ist ja bekannt, dass es weiter geht. Hurra! Oder doch nicht? Alles in allem war das Buch eine Talfahrt für mich - Schade, schade.

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