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Posted on 17.3.2020

Girl On The Train fällt in ein Genre, dass ich nicht so oft lese. Früher war ich mehr der Mystery und auch Thriller Fan, aber später hab ich doch eher Jugendromane und Liebesgeschichten verschlungen. Wenn ein Buch so dermaßen gehypt wird und man es dazu noch überall sieht, dann ist das ja schon fast ein kleiner Zwang sich zu denken: WOOOW, das MUSS ja gut sein! Und da konnte ich einfach nicht widerstehen. Der Roman handelt von Rachel, die jeden morgen den Zug zur Arbeit nimmt - oder zumindest denkt man das anfangs - und dabei immer wieder ein Paar beobachtet, dass sie fasziniert. Eines Tages verschwindet dann die Frau und Rachel wird Zeuge von etwas, bei dem der Verdacht aufkommt, dass sie vielleicht ein Detail kennt, dass zum Verschwinden von Megan (der Frau) gehört und helfen kann. Das Buch zielt dann darauf hinaus, dass es gegen Ende unheimliche viele Verstrickungen gibt, die einen wohl umhauen und packen sollten. Hier waren meine Probleme mit dem Buch (und ich sage nicht, dass jeder dies zu empfinden wird): 1. Die Erzählweise - Zuerst haben wir nur Rachel, dann ändert sich das. Der Schreibstil war ziemlich langatmig und voller Auschmückungen und so liest man auch erst mal gut 80-90 Seiten, bis man überhaupt an die im Klappentext erwähnte Stelle findet. Für andere mag das Alltagsleben einer merkwürdigen Frau interessant sein, für mich war das leider sehr, sehr langweilig, was direkt zu Punkt zwei führt... 2. Die Figuren - Jede weibliche Figur in diesem Buch ist einfach total durch den Wind UND dazu kommt, dass die Autorin wirklich JEDE Frau über ihren Freund/Mann definiert, was mich als weibliche Leserin leicht wütend gemacht hat. Nehmen wir also Rachel, die ein Alkohohlproblem hat, Blackouts und einen Exmann, der sie betrogen und ihr Leben zerstört hat. Im Grunde hat Rachel selbst ihr Leben zerstört, aber alles dreht sich nur um Tom. Tom hier und Tom da. Rachel ist fast eine Stalkerin und klammert sich auf jämmerliche Weise an ihren Ex, als wäre er noch immer Dreh - und Angelpunkt in ihrem Leben. Rachels Mitbewohnerin ist entweder bei ihrem Freund oder wenn der nicht kann redet sie über ihren Freund. Rachels Nachbarin, Megan...wie gesagt, jede Frau in diesem Buch wurde nach der Aussage gestrickt: Ohne Freund/Mann hat das Leben echt keinen Sinn. Fand ich schon mega komisch. Mal abgesehen davon sind aber auch alle Figuren total gaga im Kopf. Dadurch wurde die Erzählstruktur nicht gerade klarer, sondern verlor sich immer wieder in komischen Bemerkungen, Details oder Dialogen. 3. Die vielen NICHT Geheimnisse - Das Buch hatte wirklich Stellen, die mich überraschen konnten. Es wäre gelogen nicht zu sagen, dass auch das Ende wirklich gut gemacht war. aber...und jetzt kommt das ABER, wenn man öfter Krimi/Thriller liest, dann kann man sich einfach wahnsinnig schnell den Ausgang zusammenreimen. Viele der Details waren einfach so arge "Wink mit dem Zauhpfahls", dass ich nur dachte: Im Ernst, Frau Hawkins??? Das halbe Buch plätschert vor sich her und es passiert nichts und wenn dann etwas geschieht, weiß man schon, wie die Zusammenhänge aussehen. Die ganzen 5 Sterne Rezis aus Amerika und jene, die hier noch folgen verstehe ich einfach Null. Zusammenfassend: Langweiliger Schrebstil, nervige und frustrierende Figuren und ein Mysterium, das keines ist und aufmerksame Leser zu Detektiven werden lässt, die alles schon vor den Protagonistinnen wussten. Zwar gab es die ein oder andere Überraschung und am Ende passierte dann auch endlich etwas Spannendes, aber ich fand das Buch einfach öde und würde es nicht empfehlen. Hype hin oder her.

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