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Buchgestaltung Ehrlich gesagt war es das Cover, welches mich dazu verleitet hat, dieses Buch weiter im Auge zu behalten – Es ist so unglaublich süß und verspielt und passt auch total gut zum Roman. Illustriert wurde es von Petra Hämmerleinnova, die wirklich ein tolles Gespür für solche Art von Designs hat. Der Titel passt auch wie die Faust aufs Auge. Alles in allem spricht die mädchenhafte und niedliche Aufmachung genau die richtige Zielgruppe – und auch darüber hinaus – an. Ich mag's einfach total! :) Meinung Wie der Untertitel des Buches schon sagt, ist der Roman eine kleine Anlehnung an den Film „Back To The Future“, in dem ein Junge in die Vergangenheit reist und das Schicksal seiner Eltern verändert – In Zwei wie Zucker & Zimt übernimmt diese Rolle Charles, denn durch einen Zufall findet sie sich in den 80er wieder und begegnet dabei nicht nur ihrer Mom, als diese in ihrem Alter war, sondern erlebt eine ganze Reihe von Abenteuern mit ihr zusammen. Die Idee wurde im Buch des Mutter-Tochter-Gespanns jedoch neu und originell wiederbelebt und man muss den Film nicht zwingend kennen, sondern kann die Geschichte auch so echt genießen. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn ein paar Startschwierigkeiten mit Charles hatte – Sie ist jung, aufmüpfig, frech und denkt nicht nach, bevor sie spricht. An einigen Stellen fand ich ihre Art sich auszudrücken schon etwas arg jugendlich, aber ich kann auch schwer beurteilen, ob die Jugendlichen heute wirklich den ein oder anderen Spruch auf den Lippen haben, die Charles hier hin und wieder raushaut. Ich mochte, dass die Autorinnen ihre Protagonistin nicht perfekt gestaltet haben. Charles hat eine Menge Probleme, was ihr Selbstbewusstsein angeht: Sie ist etwas pummelig, findet sich uncool und das Verhalten ihrer Mutter geht ihr gehörig gegen den Strich. So gab es besonders in den ersten Kapitel eine Menge Konfliktpotenzial und die Entwicklung von Charles als Figur wird zum Ende hin immer deutlicher. Von einer rotzfrechen Göre wird sie zu jemanden, der auch Verständnis für andere aufbringen kann. Der Zeitreise Aspekt im Buch ist ziemlich gering. Das ist nicht unbedingt etwas schlechtes, aber ich wollte es nur mal erwähnt haben. Charles reist in der Zeit zurück, sitzt dort fest und der größte Teil des Roman findet dann in der Vergangenheit statt. Der Charme des Buches besteht vor allem darin, dass viele Klischees und Gepflogenheiten – die unsere junge Generation kaum kennt – aufs Korn genommen werden. Vieles, was damals total in war, ist heute nur noch lächerlich. Genau das zeigt das Buch auf eine witzige, aber nicht herablassende Weise und es gab einige Stellen an denen ich mich über Sprüche oder Zwischenfälle kaputt gelacht habe. Gerade weil Charles nicht auf den Mund gefallen ist, rutscht ihr immer wieder der eine oder andere flotte und verdammt ehrliche Kommentar heraus. Was ich ebenfalls sehr mochte war die Beziehung die zwischen Mutter/Tochter gezeigt wurde. Wie wäre es wohl, wenn ich meine Mutter als Teenager erleben würde? Da habe ich schon mehrmals dran gedacht. Der Roman zeigt auf eine abwechslungsreiche Weise auf, wie es ist in den Schuhen der jeweils anderen Person zu stecken und Dinge aus einer neuen Perspektive zu betrachten...und natürlich lässt es sich Charles auch nicht nehmen etwas in der Zeit herumzupfuschen, um das Leben in der Zukunft besser zu gestalten – Zumindest hofft sie es sehr. Ob das klappt? ;) Ein weiterer Aspekt, der mir gefallen hat war, das Backen und auch das Café Zimt hier sehr viel beschrieben werden. Ich habe noch nicht oft Bücher gelesen, bei denen diese Art von Hobby im Vordergrund steht und das fand ich total interessant...an der ein oder anderen Stelle ist mit echt das Wasser im Mund zerlaufen! Neben Charles fand ich Marion – Ihre Mutter – auch sehr liebenswert, eine Figur mit Ecken und Kanten eben, welche die Story noch mehr aufgefrischt hat. Was die Randfiguren anbelangt waren diese für meinen Geschmack aber doch etwas zu blass. Ein paar lernt man besser kennen, aber aufgrund der Kürze des Buches konnte ich nicht wirklich eine Verbindung zu ihnen aufbauen. Wo wir auch bei einem weiteren Kritikpunkt wären: Die Liebesgeschichte. Im Buch sieht es eine Weile doch so aus, als würde in diese Richtung etwas passieren, aber Zucker & Zimt ist eben keine Liebesgeschichte, sondern eine über Familie. Ich fand es etwas schade, dass besonders gegen Ende alles so schnell schnell schnell ging – Ein paar mehr Seiten, Gefühle und Beziehungskrams hätte mir irgendwie besser gefallen. Den Ausgang der Geschichte mochte ich aber trotzdem, auch, wenn ich etwas andere Erwartungen hatte. Ich wurde nicht direkt enttäuscht, aber ein bisschen mehr Zeitreise-Erklärungen und Aufregung hätte mir das alles noch mehr versüßt :) Fazit Zwei wie Zucker & Zimt ist eine niedliche Mutter-Tochter-Geschichte über Freundschaft, Verstehen und die Irrungen und Wirrungen chaotischer Gefühle als Teenager. Durch den Charme der 80er Jahre aufgepeppt und Charles aufsässige und freche Sprüche liest sich das Buch weg wie nichts. Es ist nicht unbedingt der komplexeste Zeitreise Roman, aber das wollten die Autorinnen gar nicht. Hier gibt es kurzweilige, zuckersüße und spritzige Unterhaltung für zwischendurch.