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Posted on 17.3.2020

In Demon Road geht es um die 16-jährige Amber Lamont, die eigentlich ein ziemlich langweiliges Leben lebt. Ihre Eltern sind recht speziell und so ganz anders als Amber. So wird bereits im ersten Kapitel demonstriert, dass sich Abgründe hinter der Fassade der Lamonts auftun, die schon ein wenig auf Psychopathen-Level liegen. Bereits auf den ersten Seiten spürt man, dass hier etwas gewaltig nicht stimmt, die Frage ist nur was? Der Titel verrät es schon - es geht um Dämonen und die sind in diesem Buch alles andere als harmlos. Schon allein die ersten Kapitel, in denen Amber herausfindet, was eigentlich in ihr steckt waren unglaublich spannend und ziemlich krass. Da werden auch schon mal Finger abgebissen und das Blut spritzt nur so durch die Gegend. Horror, so hat Landy in einem Interview vor Erscheinen des Buches gesagt, ist das, was er schon immer tun wollte und weil Jugendbücher doch einige Grenzen haben, ist Demon Road auch für etwas ältere Leser bestimmt. Der englische Verlag hat dazu die Altersvorgabe ab 13 + angesetzt, aber meiner Meinung nach könnte die Latte schon höher liegen. Aber wer will schon sagen, was wer verkraftet, wo 12-jährige zu Panem & Co greifen? :D Das Buch beginnt nicht langsam, auch wenn die Einleitung zu Ambers Leben vorhanden ist. Mit Action und Schrecken geht es schnell los und zusammen mit Amber begibt man sich auf eine rasante Flucht, bei der man sich immer wieder fragt: Wo soll das bitte hinführen? Ihre Eltern wollen sie umbringen, denn eigentlich ist Amber nur dafür geboren worden - mehr zu verraten würde doch ziemlich spoilern. Die Auflösung der ganzen Motive fand ich schon ziemlich schockierend und unglaublich gut inszeniert. Mir ist an einigen Stellen echt das Herz stehen geblieben und hätte ich meine Reaktion gefilmt, dann wären mir sicherlich ab und zu fast die Augen herausgefallen. Die Sache ist nämlich die, Landy hat recht - Demon Road IST Horror. Im Vergleich zu Skulduggery ist die Story einfach anders, dennoch originell, aber auf eine richtig fiese Weise blutig und unfair und manchmal geht einem das alles echt nahe. Es wird gemordet und gekämpft und es scheint kein Ende zu geben. Dämonen, Vampire, Serienmörder, Geister, Puppenspieler - das Buch ist randvoll von übernatürlichen Wesen, die Amber auf ihrer Reise über die Demon Road begegnen. Man kann sich das Buch eigentlich als großes Ganzes vorstellen, das in mehrere kleine Zwischenstopps unterteilt ist. Die "Demon Road" ist nämlich eine Straße entlang einer gefährlichen Gegend, wo sich das Übernatürliche nur so tummelt. So ist bei wirklich jedem Stopp, den Amber einlegen muss schon etwas Schlimmes garantiert. Landy hat in die Haupthandlung eine Menge kleiner Geschichten geflochten, die das Buch immer abwechlungsreich gestaltet haben. Langeweile? Kommt. Einfach. Nie. Auf! Ab und zu wurde ich dann doch mal an eine Episode von Supernatural erinnert :D aber ich LIEBE Supernatural und könnte auch nicht behaupten, dass es vom Inhalt her irgendwelche Parallelen gibt. Die vielen Dinge, die Fans des Paranormalen schon bekannt sind hat der Autor nämlich wieder auf schräge und coole Weise zu etwas ganz Eigenen gemacht. Amber selbst ist eine Figur, die keinen Vergleich zu Valkyrie darstellt. Ihr Wesen ist zurückhaltend und zu Anfang etwas in sich gekehrt, dabei ist Amber alles andere als dumm. Tatsächlich liefert uns Landy mit Amber mal eine etwas pummelige, nicht strahlend schöne Protagonistin, die mit inneren Konflikten kämpft, die wohl jeder Normalsterbliche mit sich selbst ausfechtet - ich zumindest tue es an vielen Tagen und konnte Amber auch verstehen. Sie hat die Gabe zu "shiften" und ihr dämonisches Selbst ist das genaue Gegenteil von ihr: stark, schön, beeindruckend und so haben wir hier eine Heldin, die wieder mit zwei Seiten kämpft. Ist sie überhaupt eine Heldin oder nur wieder jemand, der am Ende seiner Reise herausfindet, dass er eigentlich der Bösewicht der Story ist? In Demon Road gibt es solche Grenzen nämlich gar nicht. Alle haben eine dunkle und helle Seite und sagen wir mal einen dämonischen Fluch an sich haften, der sie zu Monstern macht. Neben Amber spielen zwei weitere Figuren eine große Rolle. Da wäre zum einen Milo Sebastian, der als Fahrer des des 1970 Dodge Charger (Dean und Sam lassen grüßen xD), Ambers Weggefährte und Beschützer ist. Lange Zeit erfährt man nichts über Milo, aber man reimt sich einfach eine Menge selbst zusammen. Milo war total bad-ass, wenn es darum ging Gegner außer Gefecht zu setzen oder die beste Fluchtroute zu finden. Außerdem ist sein Wagen irgendwie lebendig und isst Menschen auf xD Neben Amber und Milo stößt irgendwann auch Glen zu der Gruppe und ab diesem Zeitpunkt mischt sich in das Horror-Szenario auch der für Landy so typische Humor. Glen ist nicht nur der absolute Volltrottel beim ersten Zusammentreffen mit Amber, er hat auch immer die besten und lustigsten Sprüche auf den Lippen und es gab einfach wieder so viele herrlich bissige Dialoge zwischen den Figuren, dass ich immer wieder lachen musste. Die drei Figuren haben alle durch unterschiedliche Gründe zueinander gefunden und treten die meiste Zeit des Buches den dämonischen Road-Trip gemeinsam an. Dabei verfolgen alle eigene Ziele. So will Amber einen Weg finden ihre Eltern von sich abzubringen, Milo ist auf der Suche nach etwas und Glen will das Todeszeichen weitergeben, mit dem er gezeichnet wurde. Sie sind ein ungleiches Trio, aber nach und nach wachsen sie nicht nur einander, sondern auch dem Leser einfach ans Herz. Im Buch gibt es nicht nur einen Spannungshöhepunkt, sondern dutzende. Der Weg der Figuren ist geebnet von Leichen und Verlusten und Blut...sooo viel Blut! Ich bin ja eigentlich nicht so der zimperliche Typ, aber ab der Mitte dachte ich mir schon öfters mal: Hilfe! xD Atmosphärische Schocker warten förmlich an jeder Ecke. Und mit jedem Kapitel nähert man sich der Aufklärung aller Konflikte und man weiß einfach, dass es krachen wird. Demon Road endet nicht unbedingt in einem Cliffhänger, aber alter Falter! Wenn ich könnte würde ich selbst über die dunklen Pfade latschen, um so schnell wie möglich an Band zwei zu kommen - Zum Glück erscheint dieser ja bereist im März 2016. Eine Liebesgeschichte gibt es übrigen gar nicht. Nada. Und das ist auch gut so. Demon Road ist nicht Skulduggery Plesant, so viel steht fest. Derek Landy hat auf beeindruckende Weise bewiesen, dass er es durchweg drauf hat und sich mit seiner neuen Geschichte nicht verstecken muss. Horror, Thrill und Mystery in einem - Der neue Landy ist blutig, grausam, schaurig, lustig, originell und zusammen mit Amber hat man wirklich... ...A HELL LOT OF A TIME! P.S. Die Aufmachung finde ich nach anfänglichen Bedenken doch richtig cool! Live sieht das Ganze einfach geil aus xD Alles glänzt und funkelt rot...ich bin mal gespannt, wie sie das Motiv fortsetzen. Das Buch bekommt natürlich volle Punktzahl mit Sternchen drauf :P

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