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Buchgestaltung Ich weiß immer noch nicht, was ich besser finden soll – die englische oder deutsche Aufmachung. Beides gefällt mir bisher irgendwie gleich gut, allerdings finde ich immer, dass die deutsche Ausgabe – besonders der Titel – immer mehr Sinn macht, wenn man den Inhalt der Geschichte im Hinterkopf hält. Man hätte allerdings noch ein klein wenig mehr für die Gestaltung tun können. Die Bände der Reihe kann man nicht mit der Nach dem Sommer Trilogie vergleichen – da waren die Cover einfach wunderschön. Aber immerhin passen sie alle zusammen und sehen schick aus :) Meinung Wie viele Leser, die zu diesem Buch greifen werden oder es schon getan haben, bin auch ich ein Fan der Autorin. Bisher habe ich fast alles von Maggie Stiefvater gelesen und der erste Band dieser Reihe gehört zu meinen liebsten Büchern von ihr. Vom zweiten Band war ich etwas enttäuscht, deshalb habe ich mich gefreut, dass mir Band drei einen Ticken besser gefiel, als der Vorgänger. Wie immer bin ich aber auch etwas zwiegespalten. Ich bin einfach der Meinung, dass man echt ein Fan der Autorin sein muss, um diese Reihe zu mögen und neue Leser hiermit nichts anfangen können. Wenn es ein paar Dinge gibt, die sich durch diese ganze Reihe ziehen und von mir jedes Mal neu positiv und negativ abgewogen werden, dann sind es diese: Der Schreibstil... ...ist einfach wundervoll und lässt einen trotz der sehr handlungsarmen Kapitel immer wieder nur so durch die Geschichte gleiten wie ein Messer durch weiche Butter. Man kann über die Frau sagen, was man will, aber Schreiben beherrscht sie einfach. Wunderschöne Worte, tiefgründige Dialoge und ein Hauch Poesie in der Art der Figuren zu denken, zu handeln und zu empfinden gefallen mir einfach unglaublich gut. Ich kann in Stiefvaters Büchern immer versinken und vor mich her träumen und das ist etwas, was ich wirklich selten bei solch langsamen Stories sage. Die Figuren... ...sind einfach eine Sache für sich. In einer Stelle vom Buch wird gesagt, dass Blue ja nicht alle „Raven Boys“ lieben kann und sich mal entscheiden müsste, auf welcher Seite sie steht, aber im Grunde ist das der Knackpunkt der Romane: ALLE Figuren lieben einander auf ganz unterschiedliche Weisen. Das ist etwas, was es kaum in Büchern gibt, denn die Hintergründe und Gefühle sämtlicher Charakter werden in jedem Band weiterentwickelt und genauer beschrieben. So steht in „Was die Spiegel wissen“ wieder viel die (nicht)Liebesgeschichte von Blue und Gansey im Vordergrund, die Beziehung zwischen Adam und Ronan und Adam und Gansey – wie in einem Kreis oder Cycle, wie es im Original ja im Reihentitel heißt. Man lernt trotz all der Details, die man inzwischen über Blue und die Jungs weiß immer noch etwas dazu. Es gibt viele gute Stellen und Gespräche, die ans Herz gehen, die Hoffnungen wecken, aber auch Angst machen. Wie wird all das nur für diese vier Charaktere ausgehen? Und DAS ist der Grund, warum man an diesen Menschen hängt und wissen will, wie es weiter geht – komme was wolle. Die wirklich langsamen und etwas zähen Kapitel... ...man kann einfach nicht leugnen, dass in den Romanen wenig passiert. Wahrscheinlich hätte ein Lektor Maggie Stiefvater so gut 150 Seiten aus diesem Buch streichen können, aber dann hätte die Autorin wohl ihre Magie nicht mehr so gewirkt, wie Fans sie kennen und eben schätzen. Doch trotz all meiner Liebe zu den positiven Aspekten der Reihe, so ist es auch super frustrierend gewesen, dass es kaum voran geht. Die Suche nach Glendower hält noch immer an, Antworten sind so weit entfernt, dass man sie nicht mal mit einer Lupe sieht und stattdessen ist das Ende so unglaublich verwirrend und undurchschaubar, dass man die Logik nicht mal kritisieren kann, weil sie eben so schwammig zu erklären versucht wurde. Auch eine Taktik, wenn ich das mal frech anmerken darf xD Aber ganz im Ernst, bis heute (Wochen nach Beenden des Buches) frage ich mich, was da überhaupt zwischen den Spiegeln abgegangen ist und wie zur Hölle das eine tragende Rolle spielen soll. Die Liebesgeschichte... ...die einen dazu bringt zu schreien KÜSST EUCH ENDLICH, MIR DOCH EGAL WER HIER STIRBT xD Weil es einfach wahr ist. Man sieht nun schon drei Bücher lang, wie Person X, um Person Y herumtanzt und sich kaum etwas tut. Sicher, über Blue liegt dieser „Fluch“...die Sache mit Adam und Ronan...könnte Einbildung sein...aber zwischenzeitlich hat mich dieses „Spuren legen“ im Buch echt irre gemacht, ob die Autorin das nun beabsichtigt hat oder nicht. Ich wünsche mir so sehr, dass die Liebesgeschichte(n) im letzten Band mal in die Gänge kommen. Trotz allem kann ich nicht sagen, dass die Spiegel wissen mich nicht unterhalten hat. Dieses dicke, zähe, frustrierende Buch war auch spannend, mythisch und mega süß und wahrscheinlich ist es die Mischung aus ausgewogenen Hass-Liebes-Gefühlen, die einen als Leser(in) immer wieder zurück in diese Welt abtauchen lassen. Fazit Was die Spiegel wissen ist genau wie seine Vorgänger ein solider Roman voller originellen Ideen, fantastische Figuren und einem großen Mysterium. Mir gefiel dieser Band besser als der zweite, aber dennoch war ich oftmals aufgrund der mangelnden (oder wirren) Antworten ziemlich frustriert. Dennoch hat Maggie Stiefvater ohne Zweifel wieder ein tolles Buch geschrieben, das fesselt und zum mitdenken einlädt. Band vier klärt dann hoffentlich alle Handlungsstränge zufriedenstellend auf und gibt uns einen lang herbei gesehnten Kuss :P