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Posted on 17.3.2020

Buchgestaltung Es gibt nur ganz wenige Cover, die ich so gerne mag, dass ich sie immer wieder anstarren könnte und dieses gehört definitiv dazu. Von den Farben bis hin zum Motiv gefällt es mir persönlich einfach unheimlich gut. Es ist mal was anderes ' selbst im Fantasy-Genre und hat mir beim ersten Blick schon vermittelt, dass es im Roman sehr atmosphärisch zugehen wird. Ich möchte nichts verraten, aber meiner Meinung nach passt das Cover auch sehr gut zu einer Szene im Buch, die ich mit am meisten mochte. Diese Mischung aus schlicht und elegant mit den gedämpften Farben ist einfach ein Hingucker und sobald der Roman im November als TB erscheint muss ich mir das auch noch ins Regal stellen! :) Meinung Ich war noch nie wirklich Fan von High Fantasy im Jugendbuch-Bereich und es gibt nur wenige Titel, die mir gut gefallen haben. Irgendwie habe ich in diesem Genre immer das Problem, dass mir der Plot aufgrund des altertümlichen Settings oder die Figuren, weil sie immer etwas super Besonderes sind, welche das Königreich retten wollen, unsympathisch werden. Der Klappentext bei Arya & Finn klang nach einer schönen Geschichte über Freundschaft und eine spannende Reise und hat mich total angesprochen ' wirkliche Erwartungen hatte ich aber nicht an den Roman. Umso begeisterter war ich, als mich schon die ersten Kapitel überraschen konnten, denn das hier ist keine gewöhnliche Fantasygeschichte. Lisa Rosenbecker hat in ihrem Debüt unglaublich viel wert auf Details und ganz große Freundschaften gelegt und wenn es etwas gibt, das mir immer sehr ans Herz geht, dann Freundschaften. Im Buch geht es um die junge Elena, die Prinzessin des Reichs ist, aber ihre Identität aus Sicherheitsgründen geheim halten muss. Ihre beste Freundin Arya hingegen lebt ein aufregendes und wildes Leben als Leibwächterin an ihrer Seite und bewahrt mehr als nur ein Geheimnis. Neben Elenas Anspruch auf den Thron, der bewahrt werden muss, hat Arya nämlich ganz eigene Probleme. Ihr geliebter Onkel ist vor kurzem gestorben und sie versucht zwischen Misstrauen und Angst vor ihrer Gabe ihren Platz in der Welt zu finden. Neben diesen beiden Mädchen gibt es auch noch eine andere Truppe bestehend aus Finn (einem Dieb und Geschäftsmann), Bero (Finns sanftmütigem Kumpel und leidenschaftlichem Koch) und Ilias (einem kleinen Jungen, ohne Erinnerungen). Diese Drei treffen im Verlauf der Handlung mit den Mädchen zusammen und ihre Geschichten werden miteinander verworren. Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht von Arya und Finn erzählt und beschreibt so immer wieder sehr passend und nachvollziehbar, wie unsere Protagonisten sich fühlen und denken. Die Autorin hat es auch ganz wunderbar hinbekommen beide Figuren von einander zu differenzieren und ihnen jeweils eine eigene Stimme zu verleihen. Oft kommt es ja vor, dass man bei wechselnden Perspektiven die Figuren nicht unterscheiden kann, aber allgemein waren Lisa Rosenbeckers Charaktere sehr gut herausgearbeitet. Arya war mir vom Fleck weg sympathisch, weil sie einen starken Willen hat, loyal ist und das Herz am rechten Fleck. Ihre Gedanken waren immer sehr intelligent und teilweise auch berechnend und das waren Eigenschaften an ihr, die ihre Figur auch nicht perfekt haben erscheinen lassen. Ihr Verhalten war ab und zu auch einfach zum Wegschmeißen komisch, wenn sie mal wieder im totalen Leibwächter-Modus auf dem Schlauch für andere Dinge stand. Finn als ihr Gegenpart hatte auch etwas von einem störrischen Rebellen, der ungern das Ruder aus der Hand gibt, dem es schwer fällt neue Menschen in seinen Kreis des Vertrauens zu lassen und der aufgrund seines strengen Vaters nicht immer ein leichtes Leben hatte. Die Hintergründe der Charaktere waren total gut erzählt und ich habe mich immer riesig gefreut mehr über sowohl Arya als auch Finn zu erfahren. Neben den beiden kamen aber auch Elena, Bero und Ilias nicht zu kurz. Ich hab sie alle sehr, sehr gerne gemocht ' ALLE ' und das gibt es nun wirklich selten in einem Roman. Von Anfang an spürt man einfach wie diese ungleiche Gruppe den Weg zueinander findet und dass das, was als Auftrag begann zu einer großen Freundschaft führt, die alle fünf miteinander verbindet und nicht nur dazu dient irgendeine blöde Liebesgeschichte in Gang zu bringen ' Liebe gab es im Buch auch, allerdings eher am Rande und auch das hat einfach gepasst und war ein großer Pluspunkt in meinen Augen. Die Geschichte ist auch mehr eine Reise, Selbstfindung und Kennenlernen des Settings ' meistens ruhig beschrieben, hat die Autorin viel auf ihre Charaktere gebaut, das Setting hervorgebracht und die inneren Konflikte behandelt. Trotzdem wurde es nicht langweilig, denn eine weitere Stärke des Romans ist dessen Atmosphäre. Obwohl das Buch mehr in das High-Fantasy-Setting fällt, ist der Schreibstil von Lisa Rosenbecker sehr leicht, gefühlvoll und eindringlich ' selbst in den leisesten Tönen. Dank der facettenreichen Wortwahl fliegt man nur so durch die Seiten, auch, wenn der Roman nicht gerade kurz ist und das finde ich bei Fantasybücher wichtig. Es gab auch eine ordentliche Prise Humor, die wir vor allem den Wortgefechten zwischen Arya und Finn und den Sprüchen von Ilias verdanken. Hin und wieder merkt man, wie sich dunkle Schatten über der Geschichte auftun und so wird es gegen Ende noch einmal richtig spannend, mit einem großen Finale! Zwischenzeitlich werden unseren Helden auch kleine Steine in den Weg gelebt, aber erst zum Schluss wartet die Autorin mit einigen Überraschungen auf und zieht einen vollends in ihren Bann. Der Abschluss des Buches war auch absolut zufriedenstellend und hat bei mir ein ganz warmes und schönes Gefühl hinterlassen. Es ist vielleicht nicht das kitschigste Happy End aller Zeiten, aber es war echt und mitreißend und die Entscheidungen, welche die Figuren für sich trafen, habe ich absolut verstanden. Fazit Arya & Finn '- Im Sonnenlicht ist ein wundervoll atmosphärischer Debüt-Roman, der durch starke Figuren, viele Gefühle und einen ganz tollen Schreibstil besticht. Hier werden vielleicht keine großen Schlachten geschlagen, dafür ist der Roman auf andere Weise spannend und erzählt die Geschichte einer ersten Liebe, großen Freundschaft und der Schwierigkeiten im Leben zu sich selbst zu finden. Mir hat einfach alles am Roman gefallen und Arya, Finn, Bero, Elena und Ilias werden einen Platz in meinem Leserherzen noch lange Zeit beibehalten. Ich jedenfalls freue mich noch auf viele weitere Romane aus der Feder der jungen Autorin.

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