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Posted on 17.3.2020

Das Buch hatte eine Grundidee, die nicht neu ist. Das Buch hatte Figuren, die austauschbar waren. Das Buch hatte nicht das gewisse Extra. ABER, das Buch hätte gut sein können. Niedlich. Amüsant. War es manchmal auch. Als ich angefangen habe "Und er steht doch auf dich" zu lesen, hatte ich schon direkt so ein paar Gedanken, die in etwa in diese Richtung gingen: will die Autorin mich verarschen? Ich meine, von der Synopsis des Buches her erwartet man ja eine Protagonistin, die unsicher ist und sich äußerlich ändern möchte, damit sie eben was aus sich "herausholt"...eine gewisse Oberflächlichkeit bringt diese Thematik durchaus mit sich und darauf war ich auch gefasst. Je länger ich an dem Roman gelesen habe, umso schneller wurde mir aber klar, dass ich ziemlich vergebens auf DEN Wendepunkt warte. Nämlich den, an dem die liebe Aly erkennt - hey, Schönheit kommt von innen. Das war echt deprimierend, wenn ich ehrlich sein soll. Ständig wird betont wie gut Aly aussieht, wie SEXY sie ihr neuer Look macht und wie wunderbar der funktioniert, denn ALLE fliegen auf sie. Ich fand das fürchterlich. Ich wollte manchmal weinen. Ja, weinen. Brandon, Alys bester Freund fängt erst an etwas "mehr" in Aly zu sehen, nachdem er ihr auf die sexy langen Beine im Minirock gegafft hat. Es wird zwar immer betont, wie deutlich doch alle außer den beide wussten, dass sie füreinander bestimmt sind, aber davon habe ich nichts gemerkt. Stattdessen musste man sich bei jedem Blickwechsel geben, wie HOT und SEXY Alys neuer Look ist und wie leicht es ihr auf einmal fiel alles durchzuziehen, vor dem sie sich vorher gefürchtet hat. Schüchternheit? Ängste? Selbstbewusstseins-Problem? Der magische Minirock und der ultra-knappe Zauber-Bikini haben da schnell Abhilfe geschafft. Das war mal ein Buch, wo die Protagonistin im Gegensatz zu ihren BFFs "ge-slut-shamed" wurde. Aber hallo. Richtig fett. Und dann die Klischees. Vielleicht sollte ich solche Geschichten nicht mehr lesen, aber meine Fresse, der halbe Plot hängt mir echt zu den Ohren raus. Immer wieder dasselbe und dasselbe und dasselbe. Ich habe die Freundschaft zwischen Aly und Brandon nicht verstanden. Ich habe einfach nicht "dieses Gefühl" gehabt, sie zu mögen, sie verstehen zu können. Brandon war noch ganz okay, ich mochte ihn irgendwie, aber Aly? So blass wie ein weißes Blatt Papier. Was weiß ich schon über sie? Sie hat eine Schwester und kann singen...ja, das Mädel bleibt mir sicher ewig im Gedächtnis! Dabei gab es gute Momente, ja wirklich! Es gab sie, diese zuckrig-süßen-Marshmallow-Momente, die ich aus dem Buch schneiden und in eine Dose tun wollte. Ich hab da schon 1-2 mal geseufzt und die Küssen zwischen Aly und Brandon war auch niedlich. Leider reicht so ein Bruchstück von "fand ich gut" nicht aus, um mich von einer ganzen Story zu überzeugen. Schlimm war auch das endlose Hin - und her, was ich kaum nachvollziehbar fand. Ich habe schon Geschichten über Freunde gelesen, die sich ineinander verlieben. NATÜRLICH gibt es Missverständnisse, es gibt seltsame Momente, man hat Angst sich zu überwinden und über Gefühle zu reden ist scheiß schwer - JA! Aber so was ne...Sinn komm raus, du bist umzingelt! Nein? Na gut, dann bleib der Story halt fern. Entweder bin ich zu alt und Contemporary Bücher werden immer blöder.

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