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Buchgestaltung Das Cover gefällt mir einfach richtig gut, weil es total süß und winterlich ist und deshalb gut zum Erscheinungsmonat (Dezember) gepasst hat. Da die Geschichte in einem frostig-kaltem Setting spielt passt das Motiv auch inhaltlich sehr gut zum Roman. Alles in allem ein tolles Cover, das thematisch perfekt zur winterlichen Romanze des Romans passt. Meinung Die Rezension zu „Küss mich unterm Nordlicht“ habe ich wirklich eine Weile vor mir hergeschoben, weil ich mich nicht entscheiden kann, welche Wertung das Buch denn nun verdient hat. Es ist mir nach wie vor ganz gut im Gedächtnis geblieben und ich hatte auch meinen Spaß, aber viele Details in der Story waren für mich nicht ganz „rund“, was den Unterhaltungswert für mich persönlich doch etwas gemindert hat. Zunächst einmal muss gesagt sein, dass ich die Idee und das darauffolgende Setting des Buches wundervoll fand! So etwas habe ich bisher noch nie in einem Jugendbuch gelesen und mir hat es wahnsinnig gut gefallen, mal in eine andere Welt abtauchen zu können. Die Protagonistin Jenny lebt bei ihrem Vater in Alaska, wo Schnee, Huskeys und Hunderennen an der Tagesordnung stehen. Das war einfach mal etwas vollkommen anderes zu den üblichen „normalen“ Geschichten, von denen es im Contemporary Bereich doch eine ganze Menge gibt. Jenny hat ihre Mutter vor einer Weile verloren, weshalb auch das Verhältnis zu ihrem Vater teils sehr schwierig ist und sie gefühlsmäßig noch sehr unter dem Verlust leidet. Das Geld verdient sich die Familie, in dem sie Gäste auf ihrer Husky-Zucht unterbringt und so tritt dann auch der Love-Interest in das Leben von Jenny. Der ist aber das totale Gegenteil von ihr – Surfer und Sonnenanbeter und wünscht sich eigentlich ganz woanders zu sein, weshalb beide aneinander geraten... Die Beschreibungen im Roman sind einfach der Wahnsinn. Ob nun eine Reise auf dem Schlitten durch die Tundra, der Anblick der Nordlichter oder einfach ein Spaziergang durch Wälder – dank dem winterlichem Touch Alaskas ist die Atmosphäre einfach Bombe. Man fängt irgendwie an mitzuträumen, kann sich alles bildlich vorstellen! Die Autorin hat tolle Arbeit geleistet, was ihr Setting angeht und auch die Sache mit den Hunden war einfach sehr cool. Die Figuren hingegen waren beide etwas meine „Problemkinder“. Zu Beginn fand ich Jenny sehr sympathisch, aber nach und nach knickt sie immer wieder ein, was ihre Entscheidungen anging und das war etwas...Rückratslos. Leider! Vom Charakter her war sie wirklich sehr lieb und nett, aber im Verlauf des Buches hätte ich mir sehr gewünscht, dass sie mehr zu sich selber steht. Besonders mit Mike gerät sie sehr oft aneinander und ist auch jedes Mal aufgrund seiner Aktionen berechtigt wütend und verletzt, aber Jenny verzeiht ihm fast immer sofort – oder entschuldigt sich auch noch bei ihm, obwohl das überhaupt nicht angebracht war. Die beiden hatten schon eine gewisse Chemie und dieses „Katz und Maus Spiel“ mit Streiten, sich mögen etc finde ich auch sonst immer sehr amüsant, aber hier war das in meinen Augen oftmals einfach nicht „richtig“. Mike hätte Jenny mit mehr Respekt behandeln müssen und Jenny hätte mehr Durchsetzungsvermögen zeigen können. Der Schreibstil von Joanna Wolfe ist sehr jugendlich und angenehm, aber so 3-4 Stellen, an denen es vielleicht die ein oder andere „Lebensweisheit“ gegeben hätte, hätte auch gut gepasst, kam aber leider nicht. Deshalb hatte ich etwas den Eindruck, dass die Figuren nicht aus ihren Fehlern lernen wollten. Was den Plot betrifft so hat dieser sehr oft, wenn auch abrupt, für Spannung gesorgt. Es gab einige „Gefahren“ und ein bisschen Ex-Freund Drama und langweilig wurde es nie. Dafür ab und an etwas merkwürdig, weil einige Handlungsstränge auf der Kürze des Buches doch schnell abgehandelt wurden oder wie aus dem Nichts auf den Leser zukamen. Das Ende war auch etwas kitschig und passierte mir zu schnell. Es war einfach immer wieder kleine Details, welche die Story wieder „runter gezogen“ haben und Potenzial verschenkten. Neben der schönen Szenerie gab es aber auch einige Nebenfiguren, die ich sehr mochte! Sie lockerten die Story zwischendurch wieder auf, brachten etwas Pepp rein, waren schrullig und witzig und sind mir ans Herz gewachsen. Fazit Küss mich unterm Nordlicht ist eine Geschichte, die ein wundervolles Setting hat, mit viel Liebe zu Beschreibungen und einer mitreißenden Atmosphäre, wie ich sie selten gelesen habe. Die Idee mit der „Lodge“ und den Huskys fand ich wundervoll. Leider mangelte es dem Buch an durchgehend sympathischen Figuren und auch der Plot hatte ein ganz eigenes Tempo – mal zu schnell, mal zu langsam, konnte mich die Story nicht ganz packen. Wer auf der Suche nach einer winterlich-süßen und flotten Liebesgeschichte ist, der kann sich aber auf den Schlitten schwingen und das Buch ohne Bedenken genießen.