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Ich wollte Little Women vor allem lesen, weil es ein sehr bekannter Klassiker ist und viele meiner Freunde so begeistert von der Geschichte waren. Das Buch hat wirklich sehr viel Charme und Herz. Man wird nach und nach langsam in die Geschichte hineingezogen. Im ersten Part geht es viel um Familie und Freundschaft, erste Liebe und Schlägen des Schicksal, die immer wieder dafür sorgen, dass sich vieles ändert, was man sich als Leser so lieb gewonnen hat. Im zweiten Part ist die Story - und auch die Figuren - erwachsener und man erhält neue Einblicke in bereits Bekanntes und außerdem wird das Abenteuer weiter gesponnen. Früher war das Buch auch in zwei Ausgaben, nämlich "Little Woman" und "Little Wifes" unterteilt, vielleicht wisst ihr damit eher, worauf ich anspielen möchte :D Die vier March Schwestern und ihr Leben wäre auch ein sehr treffender Titel gewesen, denn um diese vier Persönlichkeiten geht es in dem Roman. Ich finde, man darf auch gar nicht zu viel verraten, aber ich sage euch: Realität kann wirklich so spannend sein. Und lustig. Und grausam. Die Autorin hat einen wundervollen Job gemacht und ihre Figuren sehr authentisch und lebendig gezeichnet. Einige davon wachsen einem ganz fest ans Herz, andere will man gar nicht mehr wiedersehen. Die Einflüsse der damaligen Zeit, des Kriegs und anderer Dinge sind hier im Setting auch spürbar und das war mal etwas anderes, als die Jugendbücher, die ich sonst so lese. Mir jedenfalls hat das Buch gut gefallen. Es wäre gelogen zu sagen, dass bei über 800 Seiten nie Langeweile aufkommt - denn ich habe mich durchaus durch einige Kapitel gequält - aber dennoch ist das Gesamtwerk überzeugend. Die Geschichte hat viele Auf und Abs, es passieren wundersame Dinge, aber auch sehr traurige. Man könnte ziemlich gut über den Inhalt philosophieren und diskutieren, wenn man genauer darüber nachdenkt, was so hinter den Zeilen steckt. Ich verstehe schon, wieso dieses Buch echten Klassiker-Status erreicht hat. Bis auf einige Abstriche für langatmige Szenen und Figuren, deren Geschichte mich einfach null interessiert hat, mochte ich das Buch wirklich sehr gerne und werde noch eine Zeit in Gedanken an die Jo, Beth, Meg und Amy (die ich überhaupt nicht leiden konnte) schwelgen.