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Mein Eindruck in 5 Sätzen: 1) Der Schreibstil des Buches war sehr angenehm zu lesen. 2) Die Idee mit den Gedichten gefiel mir unheimlich gut. 3) Sam war eine interessante Protagonistin und etwas anders. 4) Auf viele Konflikte wurde einfach nicht genug eingegangen. 5) Die Auflösung am Ende fand ich etwas zu haarsträubend. Etwas ausführlicher: Mit anderen Worten: ich war ein Roman, der mir sehr zwiegespalten zurücklässt. Einerseits mochte ich die Protagonistin sehr gerne und die Autorin hat sie hier eine tolle Entwicklung durchmachen lassen, anderseits fand ich, dass zu wenig der Fokus auf Sams Krankheit lag und diese nicht wirklich realistisch dargestellt wurde. Die Idee Gedichte als Sprache des Herzens und der Gefühle einzusetzen gefiel mir mit am besten. Besonders die Parts, in denen man diese auch zu lesen bekommt fand ich unheimlich schön und der ganze "Dichterclub", der im geheimen Kellerraum der Schule agiert war eine tolle Idee, die ich noch nicht 100x irgendwo gelesen hatte. Ich mochte auch den Verlauf und die Atmosphäre der Geschichte wirklich. Allerdings fand ich auch, dass die Autorin gerade durch die Wende am Ende wieder dieses Bild von "Mädchen wird durch Liebe geheilt/ein anderer Mensch" vermittel hat und das mag ich einfach nicht. Ich finde, Sam hätte mit einer echten Freundin an ihrer Seite besser dagestanden, als mit einem Boyfriend am Arm. Dafür war alles in dem Buch sehr dezent. Es gibt kein Geschmachte, kein maßloses Drama - alles hatte seine Grenzen und diese wurden gut abgesteckt. Ich wünschte, die Autorin hätte sich nicht zu sehr auf Sams Krankheit gestützt, um vieles zu begründen und die Details dieser realistischer ausgeführt, aber alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten. Wer ruhige Geschichten mag, die starken Fokus auf die inneren Monologe der Protagonistin legt, der wird das Buch wahrscheinlich noch mal besser finden, als ich :D