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Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Romeo & Julia? Ich musste sie sogar für mein Abi so richtig durchkauen und dachte eigentlich sie würde mir schon zu den Ohren rauskommen. Da ich die Bücher von Stefanie Hasse alle verschlinge, weil die Autorin für mich ein Granat für gute Romane ist, musste ich diese Dilogie aber einfach lesen. Und wie das bei Lieblingsautoren so ist, sie enttäuschen ja eigentlich nie. Hier war das auch so. Die Geschichte legt vor allem den Fokus auf Protagonistin Allegra, die zusammen mit ihrer besten Freundin Urlaub in Italien macht - eine spontane Entscheidung, die einer Eingebung von Allegra folgt. Zu Beginn wird man in die Story geworfen, findet sich aber sehr schnell zurecht. Wie immer ist der Schreibstil der Autorin angenehm locker-leicht und beim Lesen sind immer schwups die Seiten/Prozente um. Ich bin förmlich durchs Buch geflogen! :) Allegra fand ich super sympathisch. Sie ist eine sehr bodenständige Figur, die das Herz am rechten Fleck hat und gehört neben Lin (aus BookElements) definitiv zu Hasses besten Charakteren. Ihre schlagfertige und humorvolle Art kam hier besonders in Gesprächen mit ihrer besten Freundin heraus und ich habe mich oftmals köstlich amüsiert, wenn die beiden Mädchen über alles mögliche auf freundschaftliche Weise diskutiert haben. Dort, wo der Humor von Allegra vor allem im Bezug auf ihre Familie/Freunde sehr stark ist, kommt ihre emotionale Seite immer zum Vorschein, wenn sie sich in der Nähe einer bestimmten Person befindet ... na, erratet ihr, wen ich meine? :P Ich fand es schön, dann eine andere Seite an ihr zu sehen und außerdem war die Liebesgeschichte zwar etwas schnelllebig, dafür gerade durch diese Art aber auch sehr süß und romantisch. Angelehnt an Romeo & Julia, wo im Grunde auch ein Blick zum Verlieben reichte, stehen hier die Gefühle von Allegra und Luca aber unter keinem guten Stern - denn vom ersten Moment ihrer ersten Begegnung an spürt man als Leser, dass etwas Finsteres im Gange ist. Und das lag nicht nur an dem atmosphärisch dichtem Prolog, der schnell für Spannung und viele Fragen sorgt. Zum Großteil ist das Buch eine Liebesgeschichte, aber es kommen auch viele mythologische Elemente darin vor. Besonders im letzten Drittel geht richtig die Action ab, als Allegra sich schwierigen Prüfungen stellen muss. Das war auch mit mein liebster Teil im Buch, denn ich wurde überrascht, habe mitgefiebert und Allgera für ihren Mut bewundert. Was ich an diesem Buch auch sehr mochte war, dass Familie so schön beschrieben wurde. Die Beziehung von Allegra zu ihrer Mutter spielt eine Rolle, aber während ihrem Aufenthalt in Italien lernt man auch viele der Montague/Capulets kennen und besonders Allegras Cousin war ein ganz toll ausgearbeiteter Charakter!!! Desweiteren ... diese herrliche Stimmung des Settings! Es war, als würde ich mich selber auf die Spuren alter Familien und prickelnder Geheimnisse begeben, denn die Autorin hat mit so viel Details und Charme Italien und bekannte Sehenswürdigkeiten beschrieben, dass ich nun unbedingt selber einmal dorthin möchte! Die vielen sich überschneidenen Elemente zum Original, wie z.B. die Balkonszene oder der Maskenball erhielten hier auch einen originellen Touch, wenn die Story auch wirklich sehr dicht am "echten" Verlauf dran war. Ich glaube, mein größter Kritikpunkt war der Love-Interest Luca, der hier zu kurz kam. Man erfährt zwar schon etwas über ihn, aber er war mir ein großes Rätsel. Allerdings passte das auch irgendwie zu der Art, wie die Dilogie aufgebaut ist. Im zweiten Teil steht nämlich Luca im Vordergrund - wie auch das Cover von "Liebe keine Capulet" erahnen lässt.