Shannas Books
Dieser Roman von Cecelia Ahern hat sich sehr von den anderen unterschieden, die ich bisher von ihr gelesen habe. Es geht zwar wieder um die Liebe, aber diesmal zwischen Vater und Tochter. Fergus wächst mit etlichen Brüdern, aber ohne leiblichen Vater in Irland auf. Seine Mutter hatte nach dem Tod ihres Mannes ihre Heimat Schottland verlassen und Fergus muss mit der neuen Umgebung, einer strengen Schule, einem Stiefvater und zunächst ohne Freunde zurechtkommen. Von einem jungen Priester bekommt er ein paar Murmeln geschenkt, was der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft werden sollte. Der Handlungsbogen erstreckt sich von Fergus Kindheit bis ins hohe Alter, als er, von einem Schlaganfall eingeschränkt, in einem Pflegeheim leben muss und sich nur noch sporadisch an die Dinge aus der Vergangenheit erinnern kann. Seine Tochter Sabrina kommt überraschend an ein paar Kartons aus den Besitztümern ihres Vaters und ist vom Inhalt mehr als überrascht. Eine detailliert aufgelistete und wertvolle Murmelsammlung, von der die besten Exemplare zu fehlen scheinen, weckt in ihr den Wunsch, nach deren Verbleib zu forschen und damit auch die verborgenen Geheimnisse ihres Vaters aufzudecken. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Fergus und Sabrina erzählt, wobei jedem Kapitel entweder die Beschreibung eines Murmelspiels oder der Auszug einer Badeordnung vorangestellt sind. Sabrina ist nämlich Bademeisterin und so kann man gleich gut unterscheiden, von wem jeweils die Rede ist. Ich konnte mich sehr gut in die beiden Hauptcharaktere hineinversetzen und ihre Handlungsweise verstehen. Sabrina ist von ihrer Ehe und ihrem Beruf enttäuscht und Fergus findet in seiner schwierigen Kindheit Trost im Murmelspiel. Mich haben die beiden Schicksale sehr berührt und ich fand es interessant Sabrina bei der Suche nach den fehlenden Murmeln zu begleiten. Manchmal waren die ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Arten und Eigenschaften der Murmeln etwas langweilig, aber insgesamt hat mich der Roman gut unterhalten. Mir hat auch die Tatsache gefallen, dass während Sabrinas Suche eine Sonnenfinsternis stattfindet, die jeden Menschen auf die eine oder andere Art berührt und beeinflusst. Ein immer wiederkehrender und passender Satz zieht sich da wie ein roter Faden durch die Handlung: "Der Mond ist schuld". Am Ende werden alle offenen Fragen und Rätsel zufriedenstellend aufgelöst. Ich habe es sehr genossen, diesen Roman zu lesen und kann ihn gerne weiterempfehlen.