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buchherz eva

Posted on 16.3.2020

INHALT Auszeit! Diese Überschrift schreit Liv geradezu an, als sie deprimiert Stellenanzeigen durchforstet. Nach dem Journalistik-Studium wollte sie eigentlich durchstarten, aber ein verpatztes Interview hat sie gerade den ersten Job gekostet. Da hört sich die Anzeige, in der für sechs Monate ein Housesitter für einen Leuchtturm auf einer kleinen Insel vor der irischen Küste gesucht wird, wie ein Traum an. Eine Auszeit ist genau das, was sie jetzt braucht. Sie bewirbt sich, und nur wenige Wochen später steht Liv vor ihrem neuen Zuhause. Und zwar zusammen mit einem gutaussehenden Iren, der ihr Herz erst zum Klopfen, dann zum Überlaufen und schließlich zum Zerbrechen bringt … MEINUNG Ein traumhaftes Buchcover Das Cover entführt einen auf den Ersten Blick ans Meer. Vielleicht nicht direkt nach Irland, aber auf jeden Fall an einen Ort, an dem man sich entspannen kann und gerne Urlaub machen würde. Für mich schreit schon die Aufmachung des Buches nach einer spannenden Urlaubslektüre, an einem Ort, dessen Charme auf lange Zeit niemand wiederstehen kann. Ein bezaubernder Schreibstil Kira Mohn entführte mich nicht nur in einen Leuchtturm Namens Matthew sondern in eine ganz andere Welt. Ich konnte mir die Insel bis ins kleinste Detail vorstellen und habe auch all die anderen Orte, die ich gemeinsam mit Liv besuchen durfte, immer vor meinem inneren Auge gesehen. Aber nicht nur die Umgebung wurde von der Autorin wunderbar dargestellt, sondern auch die Gefühle, die in Liv wühlten, konnte ich sehr gut nachvollziehen und genoss es auch ihre Gedanken, Ängste und Erfolge aus ihrer Perspektive mitzuerleben. Manchmal hätte ich mir gewünscht durch eine zweite Perspektive mehr in Kjers gedanken schlüpfen zu können, aber gerade weil mir das als Leserin nicht möglich war, hat sich der Spannungsbogen um das Verhältnis zwischen ihm und Liv immer weiter aufgebaut. Eine zielstrebige Journalistin Liv ist seit ihrem Studium immer nur darauf fixiert möglichst schnell möglichst erfolgreich zu werden. Doch während ihrer Auszeit in Irland macht sie meiner Meinung nach eine tolle Entwicklung zu einem Menschen durch, der auch andere Prioritäten hat und sich auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentriert. Weiters finde ich bei Liv spannend, wie sie mit ihrer Angst umgeht. Sie lebt mit dieser schon fast ihr ganzes Leben und trotzdem fasst sie endlich den Mut sich der Angst zu stellen. Das zeigt nicht nur Livs Willensstärke, sondern unterstreicht noch einmal den Wandel den sie auf der Insel durchmacht. Ein geheimnisvoller Ire Kjer war für mich sehr schwer einzuordnen. Anfangs dachte ich er sei der Good Guy von nebenan. Dann dachte ich er ist der geheimnisumwobene Bad Boy und schlussendlich komme ich zu dem Schluss, dass er sich wohl irgendwo dazwischen befindet. Er schleppt eine schlimme Vergangenheit mit sich herum, welche ihn oft sehr verschlossen wirken lässt. Ich muss ihm aber zugutehalten, dass ich diese Reaktion zumindest in den Meisten Punkten seiner Vergangenheit verstehe. Nur die Sache mit dem Mädchen… (ich werde jetzt hier nicht spoilern) … fand ich von ihm nicht wirklich gut gelöst und kostet ihn auch einige Punkte auf meiner Sympathieskala. Dennoch hilft er Liv sich weiterzuentwickeln und macht meiner Meinung nach dadurch selbst auch eine kleine Entwicklung durch. Nebencharaktere bringen Würze in die Geschichte Auch Airin habe ich vom ersten Moment an ins Herz geschlossen. Sie hat eine großartige Art und erinnert mich an den gastfreundlichen „Klischee Iren“ an den ich mich aus meiner letzten Irlandreise noch lebhaft erinnern kann. Ich bewundere nicht nur, wie sie ihr kleines B&B führt, sondern auch wie sie für ihre neu gewonnene Freundin da ist. Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch noch Dana. Ich sage zu ihr jetzt nur so viel. Ich wusste es von Anfang an… So schnell ich Dana auch durchschaut hatte, Livs Mutter blieb mir bis zum Schluss ein verschlossenes Buch. Wobei ich mir sicher bin, dass es nicht nur mir als Leserin so ging, sondern auch Liv, bei der man das Gefühl hat, dass sie ihre eigene Mutter kaum kennt und sie auch nicht wirklich kennen will. Auch die anderen Charaktere, die man hier kennenlernt, haben alle ihre Daseinsberechtigung und geben der Geschichte ihren Wohlfühl- und Urlaubscharakter. FAZIT „Show me the Stars“ von Kira Mohn hat mich auf voller Länge überzeugt. Es ist nicht nur ein wunderbares Sommerbuch, das den Leser auf eine wunderschöne Insel in einem unglaublichen Land entführt, sondern auch ein Buch, das meiner Meinung nach toll mit Ängsten, Vergangenheitsbewältigung und Selbstfindung umgeht. Dieses Buch ist für mich eine absolute Lesempfehlung für alle, die sich für einige Stunden in einer zauberhaften Geschichte verlieren möchten. Deshalb gebe ich ⭐⭐⭐⭐⭐ von 5 Sternen.

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