Profilbild von ...

...

Posted on 16.3.2020

Deacon hat wenig Freunde und ist total schüchtern. Ein Date für seinen Prom zu finden erscheint ihm wie eine unüberwindbare Aufgabe. Und gerade als er seine beste Freundin einladen möchte, kommt ihm jemand zuvor. Kurzerhand beschließt er seine Großmutter einzuladen, denn diese konnte ihren eigenen Prom nie besuchen, da ihr Mann damals in den Krieg eingezogen wurde. Diese Geschichte hat mich damals vom Klappentext her so begeistert, dass ich sie unbedingt lesen wollte. Und die erste Hälfte des Buches hat mir auch genau das gegeben, was ich mir gewünscht habe. Es geht sehr humorvoll zu, Highschool Klischees werden nicht allzu ernst genommen und besonders das Thema Familie war sooo schön beschrieben. Der Zusammenhalt zwischen Deacon und Jean (Großmutter) hat mein Herz berührt und mich oft zum Schmunzeln gebracht. Der Autor hat dazu noch einen lockeren Schreibstil, der einen super schnell durchs Buch bringt. Irgendwann vor dem Prom nehmen Deacon und Jean an einem Tanzkurs teil und dort sieht Deacon dann das Mädchen, seiner Träume, welche ihn auch zu mögen scheint ... Der Autor hat manchmal bei Kapitel eine Art "Off-Stimme", wo z.B. am Ende steht "Dachtet ihr, die Geschichte geht gut aus? Wartet ab" und an einer Stelle steht "Und Deacon bekam das Mädchen und das Buch war vorbei" in etwa ... und ehrlich, nachdem ich weiter gelesen habe, wollte ich unbedingt, dass das Buch dort ursprünglich abgeschlossen gewesen wäre. Denn was in der zweiten Hälfte des Buches folgt ist ein riesengroßes Drama um Geld und Popularität, in dem so vieles kaputt - und auch falsch - gemacht wird. Zur Erklärung: Jemand filmt den "Auftritt" von Deacon und Jean beim Prom und das Video "goes viral", wie man so sagt ... dabei war es so toll, dass alle akzeptieren, dass Deacon seine Großmutter dabei hatte. Man dadurch sogar sieht, dass Deacon von seiner Außenwelt anders wahrgenommen wird, als er sich selber sieht - ein guter Konflikt! Mir war das aber alles "too much" im zweiten Part. Da hat das Buch echt einiges an Charme eingebüßt :( Alles in allem eine nette Geschichte, die grandios startet und sich dann ein Bein stellt und mir nichts dir nichts ganz unten ankommt. Zwar gibt es doch ein Happy End, aber das fand ich echt kitschig und nicht wirklich nachvollziehbar. Schade, schade, schade!

zurück nach oben