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Josie

Posted on 16.3.2020

Seit „Ein ganzes halbes Jahr“ warten wir auf Neues von Jojo Moyes und zum Glück sind Verlag und Autorin rührig. Wir bekommen tatsächlich eine Fortsetzung und die Fortsetzung der Fortsetzung und dazu werden noch jede Menge ältere Bücher der Autorin neu aufgelegt und mit hübschen Scherenschnitt-Covern versehen. Dagegen ist grundsätzlich nichts zu sagen, außer dass man in regelmäßigen Abständen denkt: Oh, was Neues! – Nein, doch nicht. Bei diesem Buch muss man schon ganz besonders gut aufpassen, hat es doch sogar einen neuen Titel bekommen. „Nächte, in denen Sturm aufzieht“ ist eine Neuauflage von „Dem Himmel so nah“, das 2008 erschienen ist. Das Original von 2007 heißt „Silver Bay“. Selbst das könnte man noch verstehen, wenn der Verlag in seiner Vorschau deutlich darauf hinweisen würde, man muss aber wirklich intensiv googeln, um diese Information zu finden, was ich leider zu spät tat. Es ist also passiert. Ich habe nicht aufgepasst und ein Buch gekauft, das ich schon längst besitze und noch nicht einmal besonders mochte. Eine Liebesgeschichte gibt es zu lesen, Australien, das Meer, Wellen und Wale, ein smarter Fremder, viel Landschaft. Eine seichte Geschichte, nett geschrieben, aber dennoch seicht. Man kann es lesen, verpasst aber auch nichts, wenn man es lässt. Man kann einer Bestsellerautorin nicht vorwerfen, dass sie Schnulzen schrieb, bevor ihr der große Wurf gelang. Man kann es aber sehr wohl verdammenswert finden, wenn ein Verlag Altes der Bestsellerautorin als Neues tarnt. Also, dieses Buch ist schon wieder nichts Neues von Jojo Moyes. Im Oktober erscheint „Der neue Roman“, der wohl noch nicht mal einen Titel hat. Es bleibt spannend. Ich wüsste wirklich gerne, was sie sich wohl Neues ausdenkt, wenn sie sich mal ganz etwas Neues ausdenken darf.

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