lisafolsen
Vorwort: Zu allererst möchte ich mich bei Julia E. Dietz dafür bedanken, dass sie mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ich habe versucht mich in meiner Rezension davon nicht beeinflussen zu lassen. »Die Nacht ist für uns« ist der zweite Band der Autorin, welcher auch im Himmelstürmerverlag erschienen ist. Er ist unabhängig vom ersten Band »Glitzernde Nächte« zu lesen (den ich auch nicht gelesen habe). Meinung: Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten in die Handlung zu finden, weil der Schreibstil für mich neu war, die Szenen sehr kurzgehalten waren und viele Charaktere vorgestellt wurden, ohne das ich schon so richtig warm mit den Hauptcharakteren geworden bin. Dieses Gefühl legte sich aber relativ schnell. Julias Schreibstil wirkt auf den ersten Blick nüchtern, leicht und flüssig zu lesen. Je weiter man kommt, desto mehr habe ich bemerkt wie aussagekräftig und besonders ihre Sätze sind. Wie viel unterschwellige Botschaften und Gefühle eigentlich mitschwingen. Was mich aber wirklich sehr begeistert hat, waren ihre Charaktere und deren Entwicklung. Die anfangs eher ausweglose und teilweise „depressive“ Atmosphäre, die die Protagonisten in jeder Zeile mitschwingen lassen, hat sich langsam verändert und wurde zum Ende hin hoffnungsvoller und bunter - aber auf eine absolut echte und reale Weise. Ich mochte die Botschaft über Freundschaft, Liebe und Familie, die sich immer deutlicher herauskristallisiert hat, so gerne. An dieser Stelle ein großes Kompliment an die Autorin, weil das sehr viele (große) Autoren nicht hinbekommen und die Freundschaft immer das ist, was als erstes geopfert wird. Wer einen klassischen Plot erwartet und ein ebenso vorhersehbares Ende, der ist hier an der falschen Adresse (was ich sehr gut finde). Julias Handlung ist erfrischend anders, in den Zeilen leise und zwischen den Zeilen unglaublich laut, mit einem Ende, das man so nicht erwartet, das die ganze Geschichte aber perfekt abrundet. Fazit: Da mir zu Beginn die Gefühle der Charaktere gefehlt haben und mir die Kapitel zwischenzeitlich zu kurz vorkamen und anfangs beinahe wie Aufzählungen von Ereignissen wirkten, vergebe ich 4 anstatt 5 Sterne. Die Kritikpunkte könnten allerdings auch einfach daran liegen, dass mir der erste Teil als Vorwissen fehlte. Ich möchte das Buch all jenen empfehlen, die eine authentische Geschichte über Liebe, Freundschaft und Weiterentwicklung lesen wollen. Die sich vielleicht selbst auch ein bisschen verloren fühlen und keine Ahnung haben, was das Leben von ihnen will.