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Esther Middeler

Posted on 15.3.2020

Endlich – die Familiensaga geht weiter! „Der Schlüssel der Weisheit“ (Band 3 der Wakefield-Romanreihe) umspannt sogar zwei Generationen der Familie Wakefield: Im ersten Teil geht es um Christopher, ab dem zweiten Teil steht sein Sohn Gavin im Fokus der Erzählungen. Allein die ersten 132 Seiten von Teil 1 sind in einer Dichte und Intensität geschrieben, die ihresgleichen sucht. Man fiebert beim Lesen richtiggehend mit und leidet mit den Menschen auf der Mayflower, die in die neue Welt aufbrechen und dort etwas ganz anderes vorfinden, als sie erwartet haben. Für das, was Gilbert Morris allein in diesen ersten 8 Kapiteln erzählt, brauchen viele andere ein ganzes Buch. Doch dies ist nur der Auftakt zu den folgenden drei Teilen, die wieder in England spielen. Meisterhaft beschreibt der ehemalige Englisch-Professor das Leben zur Zeit Oliver Cromwells und bietet sogar aufschlussreiche Inneneinsichten in den berühmt-berüchtigten Lordprotektor und Feldherrn, der sich gegen die englische Krone wandte. Der christliche Glaube spielte in dieser Zeit eine große Rolle und daher auch für viele Haupt- und Nebenfiguren der Geschichte – und zwar auf authentische Art und Weise. Es wird jedoch auch deutlich, wie der Glaube bzw. religiöse Rhetorik instrumentalisiert wurde, um den Kampf für die „gerechte Sache“ zu legitimieren. Für mich war „Der Schlüssel der Weisheit“ ein echtes Lesevergnügen und ich freue mich bereits auf den nächsten Band!

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