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_bookish_cat_

Posted on 15.3.2020

Anne B. Radge hat ihren ganz eigenen Stil, der ganz ausgezeichnet eine gewisse Trostlosigkeit ausstrahlen kann. Natürlich passt das hervorragend zu der Stimmung im Buch. Aber irgendwie war es mir diesmal fast zu viel. Der Text ist häufig in lagen, schachteligen Sätzen verfasst, dann plötzlich wieder nur ganz kurze. Aber genau so gehen Gedanken nun mal. Springen von einem Thema zum nächsten und schweifen gerne mal ab. Und außerdem ist die Autorin sehr direkt, beschönigt nichts und schreibt einfach gerade heraus wie es ist. Mir gefallen die verschiedenen Handlungsstränge, bei denen man einen wunderbaren Einblick in das Leben einiger so verschiedener Figuren erhält. Tor, der Vater, lebt mit seinem Vater auf einem Schweinehof irgendwo im Nirgendwo und will sich nicht eingestehen, dass er Hilfe annehmen muss. Sei es bei der Arbeit im Haushalt oder auf dem Hof. Torunn, seine Tochter besucht ihn aber doch dann und wann, verliebt sich in einen anderen Hundemenschen und hat eigentlich genügend mit ihrer Arbeit zu tun. Wirklich glücklich ist sie trotz allem aber irgendwie nicht. Margido, ihr Onkel, ist Bestatter und führt auch ein sehr einsames Leben. Ihn lernt man irgendwie am wenigsten kennen, und doch ist er sympatisch. Erlend und Krumme, ein unglaublich faszinierendes schwules Paar, die gerne Essenseinladungen machen und einen ganz speziellen Geschmack in Sachen Kleidung und Wohnungseinrichtung haben. All diese Charaktere sind ganz unterschiedlich, aber passend zu Titel in ihrem Leben nicht ganz zufrieden, eben Einsam. Und so wirklich Hilfe annehmen will im ersten Moment auch keiner. Am liebsten würden alle ihr Leben so weiterleben, wie es vorher war. Aber das geht eben nicht. . Ich habe den 2. Band dieser Reihe gerne gelesen, und liebe alle Figuren. Aber das Lesen hat mich immer mehr bedrückt, denn im Buch gab es selten fröhliche Momente. In Summe also nur ⭐⭐⭐ von mir.

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