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Posted on 14.3.2020

„Blutige Gnade“ stellt den vierten Teil der Thrillerreihe rund um Mara Billinsky von Leo Born dar. Lokalisiert ist der Tatort in dieser Reihe immer in und um Frankfurt. Meinem Empfinden nach ist es sinnvoll die vorherigen Teile zu lesen. Klappentext: Ein Einbruch ohne Diebstahl. Eine Mordserie ohne Spuren. Ein toter Journalist, der kurz davor war, eine brisante Story zu enthüllen. Mara Billinsky sieht sich mit mehreren mysteriösen Verbrechen konfrontiert. Zugleich wird sie von einem Schatten aus der Vergangenheit verfolgt, der ihr ebenfalls Rätsel aufgibt - bis sie begreift, dass alle Ereignisse in Verbindung stehen. Als sie erkennt, wer im Hintergrund die Fäden zieht, ist es fast zu spät: Ab jetzt kämpft Mara nicht mehr nur um ihr eigenes Leben ... Das Cover fügt sich durch das erneute Auftreffen des Rabens perfekt in die Reihe ein. Mit dem Schreibstil des Autors hatte ich so meine Probleme. Mir waren die Sätze oft zu lang, wodurch ich in keinen angenehmen Lesefluss kam. An sich ist der Schreibstil aber sehr rasant und die Kapitel relativ kurz. Dadurch kam es des Öfteren zu einem Perspektivenwechsel, der sich positiv auf mein Problem mit dem Schreibstil ausgewirkt hat. Durch diesen Wechsel wurden einige Nebenschauplätze eingebunden, die zum Teil sehr sehr düster wurden. Ich selbst war erst einmal in Frankfurt und kann nicht beurteilen inwiefern die Beschreibungen realistisch sind, doch für einen Thriller haben sie genau die richtige Atmosphäre heraufbeschworen. Mara Billinsky als Hauptcharakter war für mich sehr interessant. Sie wurde von anderen Personen oft als sehr tough, hart und selbstsicher beschrieben und auch ihr Aussehen hat diese Aussagen unterstrichen. Doch in den Passagen, in denen man aus ihrer Sicht liest, wird schnell klar, dass der Schein oft trügt. Sie selbst hat mir Ängsten zu kämpfen und ist bei weitem nicht so hart, wie es ihr nachgesagt wird. Ich empfand die Fremdwahrnehmung im Vergleich zu ihren Empfindungen sehr erfrischend und mochte es sehr mehr über die Gefühlslage der Ermittlerin zu erfahren. Wenn man Mara beschreiben müsste, würde ich einfach nur sagen, dass sie wirklich sehr speziell ist und das Wort Empathie ist für die ein Fremdwort. Da sie auf der einen Seite so weich ist und selbst Angst hat und auf der anderen Seite so hart ist und keinerlei Empathie gegenüber den Opfern, den Zeugen und ihrem Mitmenschen zeigt. In Dialogen verhält sie sich oft rücksichtslos und teilweise auch respektlos. Für mich war sie ein wirklich spannender und ungewohnter Charakter. Der Plot war für mich in den meisten Teilen eher verwirrend und mir hat der rote Faden gefehlt. Das ist aber reine Geschmackssache, mir war es einfach zu verworren und ich konnte das Miträtsel so gar nicht genießen. Wenigstens wurde der Fall am Ende plausibel aufgeklärt und ich hatte keine weiteren Fragen. Fazit: Obwohl ich Mara als Charakter sehr spannend fand, werde ich die Reihe höchst wahrscheinlich nicht weiterverfolgen, da mir der Schreibstil und der Aufbau nicht zugesagt haben.

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