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Bris Buchstoff

Posted on 14.3.2020

Wahre Zauberei Schauspieler, die schreiben können Müssen jetzt prominente amerikanische Seriendarsteller auch noch Kinder- bzw. Jugendbücher schreiben? Das war mein erster Gedanke, als ich Die magischen 6 – Mr. Vernons Zauberladen von Neil Patrick Harris – vielen besser als Barney Stinson bekannt – in den Händen hielt. Zugegeben, das Cover interessierte mich, der Klappentext war vielversprechend, eine Mischung aus Spannung und Abenteuer, zeitlich nicht festgelegt oder zumindest nicht gleich auszumachen, die Rede war von Magie und Zauberei … also dachte ich mir, offen bleiben und vorurteilsfrei an die Sache rangehen. Und außerdem wollte ja nicht hauptsächlich ich das Buch lesen, sondern mein Lütter. Tatsächlich haben wir uns dann doch jeden Abend gemeinsam darauf gefreut, die Geschichte um Carter, den Jungen, der von seinem Onkel nicht nur Zaubertricks sondern auch ganz besonders flinke Finger antrainiert bekommen hatte, weiterzuverfolgen. Und um meine anfänglich gestellte Frage gleich mal zu beantworten: eindeutig JA – wenn sie mit so großartigen Ideen und einem ungewöhnlichen Konzept aufwarten, wie es Harris tut, auf jeden Fall. Ein Waisenkind auf der Flucht macht bezaubernde Bekanntschaften Carter wächst bei seinem Onkel Sly auf, und es ist von Anfang an klar, dass Sly nicht der sympathischste Mensch ist. Er benutzt Carter, um seine kriminellen Machenschaften durchzuführen. Carters Eltern sind früh verstorben, und so fühlt sich der Junge häufig einsam und ist selten glücklich. Doch eines Tages bietet sich die Gelegenheit zu türmen und damit Sly und dessen schlechtem Einfluss zu entkommen. Kurz entschlossen büxt er aus und landet in einer Kleinstadt, in der gerade ein Zauberzirkus zu Gast ist. Dort trifft er auf Mr. Vernon und fünf Kinder, die alle besondere Zaubertricks drauf haben – es scheint, als wende sich alles zum Guten für Carter … Schreibend zaubern Was Harris Buch so außergewöhnlich macht, ist die Tatsache, dass er ganz genau weiß, worüber er schreibt, wenn es um Magie und die Zauberei geht: Auch in seinem Buch zaubert er auf allen Ebenen. Er fängt die Leserschaft mit kleinen Tricks ein, die da heißen: biete Spannung, schreibe witzig, führe Deine Leser nahe ans Geschehen, indem Du sie direkt einbeziehst, weise sie ein wenig in deine Geheimnisse ein und nehme sie einfach ernst. Das ist äußerst unterhaltsam und bietet die Basis für Themen, die Kinder ab 9 Jahren beschäftigen. Freundschaft und Loyalität werden hier zum Beispiel angesprochen, auch wie man sich gegen übergriffige Erwachsene wehren kann, die einen zu ihren Zwecken einsetzen wollen – nämlich indem man sich ehrlichen Menschen anvertraut. Daneben gibt es witzige Illustrationen und das ganz besondere Schmankerl sind die Zaubertricks, die man noch so nebenbei erlernen kann. Vorfreude auf den nächsten Band Meinen Lütten und mich hat Harris überzeugt, komplett und wir freuen uns riesig auf den nächsten Band dieser schönen Serie, deren überaus gelungener Auftakt viel zu schnell weggelesen war. Heiße Empfehlung an alle ab 9 Jahren, die gerne ein wenig in eine andere magische Welt und Zeit entführt werden wollen und gleichzeitig auf Witz, Abenteuer und Spannung stehen.

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