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Ladybug

Posted on 14.3.2020

Waren das wirklich die letzten Tage des Condor? Vom Whistleblower zum Top-Agenten und dann in einem Irrenhaus der CIA – das ist der Weg des Condors, alias Vin, alias Ronald Malcolm. Das allein ist schon übel, doch dann liegt einer der Agenten, die ihn regelmäßig überprüfen, tot in seinem Wohnzimmer. Condor weiß, er muss fliehen, um nicht in der Falle zu landen. Ein Agenten-Thriller. Noch dazu eine Fortsetzung eines Agenten-Thrillers, der 1975 als „Die drei Tage des Condor“ verfilmt worden ist. Kann das klappen? Möglich. Doch hier ist es schiefgelaufen. Ganz gewaltig sogar. Der Schreibstil ist wahrlich kräftezehrend. Es gibt einfach zu viele Schachtelsätze, die dermaßen verworren sind, dass man sie mehrfach lesen muss, um halbwegs zu verstehen, was denn gemeint war. Dann sind da jede Menge unvollständige Sätze, sinnlose Sätze, langweilige Sätze. Noch schlimmer sind die Protagonisten. Irgendwie sind sich alle so ähnlich, als hätte ein Selbstverleger sein erstes Buch gebastelt. Man ist und bleibt auf Distanz, wird mit keinem einzigen Protagonisten warm und sich mit einem davon identifizieren, das geht schon gar nicht. Das Labyrinth der Geheimdienste ist für den Leser irgendwann so verworren, dass er gar nicht mehr mitdenken mag und einfach nur noch liest, um ans Ende zu kommen. Und das lässt einen dann auch noch komplett im Stich: es ist nicht wirklich rund und vor allem sehr abrupt. Klar, es ist noch dazu reichlich offen … Ach ja, es hätte so schön sein können, war es aber nicht. Tut mir leid, das ging daneben. Von mir deshalb zwei magere Sterne.

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