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Sarina

Posted on 14.3.2020

2,5 Sterne Nach dem wirklich vielversprechenden Klappentext, habe ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, doch als ich die ersten Seiten gelesen hatte, kam ein wenig die Ernüchterung. Ich war zwar nicht direkt enttäuscht, aber der Anfang hat mir leider nicht so gut gefallen, was hauptsächlich an der deprimierenden Stimmung lag, die die Geschichte verströmt hat. Und auch mein erster Eindruck von unserer Protagonistin Sarah fiel eher verhalten aus. Sara hat sich von ihrer Heimat Schweden aus, auf eine lange Reise begeben, um ihre Brieffreundin Amy, die ein einem kleinen verschlafenen Örtchen namens Broken Wheel lebt, zu besuchen und ein wenig Urlaub bei ihr zu machen. Doch aus diesem Vorhaben wird leider nichts, denn als Sara in Broken Wheel ankommt, muss sie erfahren, dass Amy kurz zuvor verstorben ist. Sara ist natürlich erst einmal geschockt, beschließt dann aber in den USA zu bleiben. Sie wohnt fortan in Amys Haus und vertreibt sich die Zeit mit lesen. Allerdings lernt sie auch die restlichen Bewohner des Örtchens kennen, die sich wirklich rührend um ihr Wohlergehen kümmern. Um ihre Dankbarkeit zu zeigen und die anderen für ihre Leidenschaft zu begeistern, kommt Sara eines Tages die Idee einen Buchladen zu eröffnen…Diese Idee bringt ein bisschen Schwung in die Geschichte und vor allem in das Leben der Dorfbewohner, die endlich aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwachen scheinen. Das war in meinen Augen dringend nötig, da ich das Gefühl hatte, dass sich die meisten damit abgefunden haben, dass Broken Wheel ausstirbt und es für sie keine vielversprechende Zukunftsperspektive gibt. Sara lernen wir im Laufe des Buches ein wenig kennen, wobei ich bis zum Schluss nicht richtig mit ihr warmgeworden bin, da sie einen irgendwie nicht an sich heranlässt. Was man von ihrem Leben in Schweden erfährt, ist nur ansatzweise interessant, denn Sara hat bisher ein eher eintöniges und langweiliges Leben geführt. Von anderen Menschen hat sie sich stets zurückgezogen, sodass einen die Aussage, dass sie Bücher lieber mag als Menschen, kaum verwundert. Im Laufe des Buches verändert sie sich jedoch, woran nicht zuletzt die Dorfbewohner von Broken Wheel ihren Anteil haben. Sie öffnen Sara die Augen und zeigen ihr wie wichtig es ist, sein Leben richtig zu leben anstatt sich in Traumwelten zu flüchten. Mein größtes Problem mit dem Buch war, dass mich die Autorin nicht fesseln konnte. Katarina Bivald erzählt nämlich sehr detailliert, schweift dabei gerne mal ab oder hält sich an Nebensächlichkeiten auf, wodurch die Handlung stellenweise echt langatmig ist. Es gibt zwar viele schöne Zitate, von denen ich mir einige notiert habe, aber im Großen und Ganzen hat mir das gewisse Etwas gefehlt. Als Leser möchte man ja immer ein Teil der Geschichte werden, Gefühle/Emotionen spüren und nachvollziehen können etc. und das war leider nicht der Fall. Ich fand einige Momente, Handlungen und Situationen (vor allem von den Dorfbewohner) sehr skurril und seltsam. Darüber hinaus ist mir Sara’s 180° Wendung viel zu schnell abgelaufen. Mein Lichtblick in diesem Buch war eindeutig George, ein etwas älterer Mann, der die Aufgabe bekommen hat Sara’s Chauffeur zu sein. Er hilft ihr wo er nur kann und er ist schließlich auch der erste, der sich von ihr für das Lesen begeistern lässt. Dank Sara und den Büchern blüht er im Laufe des Buches auf und gewinnt neuen Lebensmut. Ihn habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Mein Fazit „Ein Buchladen zum Verlieben“ von Katarina Bivald lockt mit einem sehr vielversprechend klingenden Klappentext, der mir jedoch im Nachhinein betrachtet, mit vollkommen falsche Erwartungen an die Geschichte herangehen hat lassen. Ich bin mit der Protagonistin Sara bis zum Schluss nicht warm geworden, da sie einen immerzu auf Distanz hält und kaum etwas über sich und ihr Leben in Schweden verrät. Die Veränderung, die sie im Laufe des Buches durchmacht, ging mir daher etwas zu schnell. Einzig und allein George und die vielen schönen Zitate konnten bei mir für kurze Lichtblicke sorgen.

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