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Sarina

Posted on 14.3.2020

3,5 Sterne Der Einstieg in „Beautiful Oblivion“ ist mir dank dem locker leichten Schreibstil der Autorin mehr als leicht gefallen. Einmal angefangen ist es unglaublich schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen, da die Geschichte ihren eigenen Sog entwickelt, dem man sich nur schwer wieder entziehen kann. Von der ersten Seite wird man mitten ins Geschehen geworfen und erlebt wie Cami ein weiteres Mal von ihrem Freund T.J. versetzt wird. In den 6 Monaten, die sie nun schon zusammen sind, ist das leider keine Seltenheit, denn T.J. lebt in Kalifornien und ist von seiner Arbeit häufig so eingespannt, dass er nicht so viel Zeit mit seiner Freundin verbringen kann wie er gerne möchte. Cami versucht dafür Verständnis aufzubringen, kann jedoch nicht immer verbergen wie unglücklich sie mit dieser Situation ist. Tja und dann tritt Trenton Maddox in ihr Leben, den sie zwar schon seit der Grundschule kennt, mit dem sie allerdings nie viel zu tun hatte. Jetzt scheint es aber so als ob er ein Auge auf sie geworfen hat. Natürlich macht ihm Cami schnell klar, dass sie nicht daran denkt ihre Beziehung aufzugeben, doch hat sie nicht mit Trentons Hartnäckigkeit gerechnet. Wenn er schon nicht mit Cami zusammen sein kann, möchte er wenigstens mit ihr befreundet sein… Bei Freundschaft bleibt es jedoch nicht lange, denn je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto näher kommen sich die beiden, was Cami in einen Gewissenskonflikt bringt und dazu zwingt eine Entscheidung zu treffen… Cami ist ein selbstbewusstes und schlagfertiges Mädchen, das hier und da auch mal einen witzigen Spruch fallen lässt. Allerdings ist das nur der erste Eindruck den man von ihr gewinnt. Je näher man sie kennenlernt, desto mehr kommt auch ihr inneres Ich zum Vorschein. Und das ist nicht ganz so taff sondern eher von der sensiblen Sorte. Cami hat in ihrem Leben schon das eine oder andere durchmachen müssen. Sie und ihre Brüder mussten mit einem alkoholkranken Vater aufwachsen, der gerne mal laut wird und dem schon mal die Hand ausrutschen kann. Sie war daher mehr als froh als sie endlich ihr Familienhaus verlassen konnte. Da sie zu Beginn in einer Beziehung ist, lässt sie Trentons Charmeoffensiven erst einmal an sich abprallen, doch sie kann nicht verhindern, dass er sich mehr und mehr in ihr Herz schleicht. Camis Verhalten und ihr Geheimnis, das sie um jeden Preis bewahren will, hat mir im Laufe des Buches ziemliches Kopfzerbrechen bereitet. Erst ganz zum Schluss wurde alles aufgeklärt und ich konnte alles besser nachvollziehen. Schade, dass das nicht früher der Fall war, denn dann wäre mir Cami um einiges sympathischer gewesen. Trenton hat mich mit seinem Charme von Anfang an um den Finger gewickelt. Er ist zwar ein kleiner Draufgänger und ein ziemlicher Hitzkopf, aber das sind wir ja schon von Travis gewohnt. Wenn er möchte, kann er allerdings auch ganz anders sein. Für seinen kleinen Bruder ist er beispielsweise immer da, wenn er ihn braucht. Er baut ihn auf wenn er mal wieder niedergeschlagen ist und nicht weiß was er wegen Abby machen soll. Darüber hinaus mochte ich es, wie er immer wieder Cami’s Nähe gesucht und dafür hin und wieder auch zu unlauteren Mitteln gegriffen hat. Damit Cami ihn nicht abserviert, bringt er einfach seine 5-jährige Nachbarin Olive mit. Olive war wirklich zuckersüß und ich fand es richtig goldig wie Trenton sich um sie kümmert Ich weiß nicht ob es an mir liegt (vllt. habe ich einfach schon zu viel New Adult gelesen und bin dementsprechend ein wenig übersättigt an diesen Stories), aber ich muss sagen, dass mich Cami und Trentons Geschichte nicht ganz so mitreißen konnte, wie ich es bei anderen Büchern z.B. von Jessica Sorensen der Fall war. Das Gefühl des Verliebtsein, das Knistern, die Schmetterlinge im Bauch sind bei mir irgendwie nicht so richtig angekommen. Außerdem fand ich, dass an Stellen Drama gemacht, wo meiner Meinung nach keines nötig gewesen wäre. Im Übrigen fand ich es schade, dass das Problem mit Cami’s Familie, nach dem es immer wieder thematisiert wurde, zum Ende hin in keinster Weise mehr erwähnt wurde. Warum baue ich so einen Konflikt auf, wenn nachher im Grunde keine wirkliche Rolle mehr spielt? Mein Fazit „Beautiful Oblivion“ von Jamie McGuire ist eine nette Lektüre für zwischendurch, die sich schnell und flüssig weglesen lässt. Einmal angefangen ist es unglaublich schwer das Buch wieder aus der Hand zu legen, da die Geschichte ihren eigenen Sog entwickelt, dem man sich nur schwer wieder entziehen kann. Trotz allem muss ich jedoch sagen, dass mich Cami und Trentons Geschichte nicht ganz so mitreißen konnte, wie ich es von anderen Büchern aus dem Genre New Adult gewohnt bin. Darüber hinaus konnte ich Camis Verhalten stellenweise nicht ganz so nachvollziehen, wodurch es mir schwer fiel richtig mit ihr warm zu werden.

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