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Sarina

Posted on 14.3.2020

Ich bin ein großer Fan von Road Trips in Jugendbüchern, da einem als Leser nicht nur ermöglicht wird durch ein fremdes Land zu reisen, bestimmte Orte und bekannte Sehenswürdigkeiten zu besuchen, sondern auch das eine oder andere Abenteuer zu erleben, ohne dafür das Haus verlassen zu müssen. Aus diesem Grund war ich auch mehr als sicher, dass mir „Heart. Beat. Love“ gefallen wird. Die Geschichte braucht nicht lange um richtig in Fahrt zu kommen. Kaum angefangen zu lesen, befinden wir uns bereits mitten im Geschehen und werden Zeugen wie Axi und Robinson nicht nur eine Harley in ihren Besitz bringen sondern auch ihre Heimatstadt hinter sich lassen. Die weiteren Seiten und Zwischenstopps, die auf Schwarz-weiß Bildern festgehalten werden, fliegen wie nichts an einem vorbei, was zum einem an dem lockeren und flüssigen Schreibstil des Autors, zum anderen aber auch an den beiden Protagonisten Axi und Robinson liegt. Die beiden sind ein Herz und eine Seele und zusammen einfach unschlagbar. Während ihres Road Trips kommen bei der etwas stillen und zurückhaltenden Axi immer wieder Zweifel auf, die jedoch mit einer humorvolle Bemerkung von Robinson, einem hoffnungslosen Optimist, schnell zerstreut sind. Es war wirklich schön mit zu verfolgen wie viel Spaß und Freude sie auf ihrer Reise haben. Durch den einen oder anderen Hinweis, den der Autor in die Storyline eingebaut hat, habe ich schon bald darauf gemerkt, dass Axis und Robinsons Tour keine spontane Aktion ist, wie es anfangs noch scheinen mag. Insgeheim stecken viel ernstere Gründe dahinter, die nach und nach enthüllt werden. Ewig können sie den unangenehmen Dingen in ihrem Leben jedoch nicht entfliehen. Ihre Vergangenheit holt sie ein und ihnen bleibt nichts anderes übrig als sich dieser zu stellen. Mit dieser Wendung habe ich wirklich nicht gerechnet. Sie hat dem Buch eine Ernsthaftigkeit verliehen, sodass von der Leichtigkeit, die einen vorher begleitet hat, einiges eingebüßt wurde. Die Charaktere sind so ausgearbeitet worden, dass sie mir vom ersten Moment an unglaublich lebensecht erschienen. Axi wird von Robinson scherzhaft BM, eine Abkürzung für braves Mädchen, genannt, was ihrem Charakter auch am besten beschreibt. Sie ist lieb, nett, stets freundlich, bemüht immerzu gute Noten zu schreiben und unter gar keinen Umständen etwas Verbotenes zu tun. Umso verwunderlicher, dass gerade von ihr die Idee für diesen Road Trip stammt. Weiß man jedoch über ihre Hintergründe Bescheid, kann man verstehen, warum sie sich zu diesem Schritt entschieden hat. Seit dem Tod ihrer kleinen Schwester hat sich in ihrem Leben einiges verändert. Von der glücklichen Familie, in der sie aufgewachsen ist, ist nicht mehr viel übrig. Sie hat zwar noch ihren Vater, aber dieser ist mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Robinson ist eigentlich genau das Gegenteil von Axi: Abenteuerlustig, spontan und für jeden Spaß zu haben. Doch so unberechenbar er manchmal auch ist, Axi kann sich immer auf ihn verlassen. Er ist für sie da wenn sie ihn braucht, bringt sie zum Lachen und gibt ihr ab und zu einen kleinen Schubs, damit sie nicht zu viel über dieses oder jenes nachdenkt, sondern einfach den Moment genießt. Ich konnte auf jeden Fall nachvollziehen was sie an ihm schätzt bzw. warum gerade er ihr bester Freund geworden ist. Es gab einige Momente zwischen den beiden, die wirklich schön waren und in denen man gemerkt hat, dass sie nicht nur eine Freundschaft verbindet, sondern sie mehr füreinander empfinden. Umso trauriger haben mich die Wendung im zweiten Teil des Buches und das Ende gemacht. Warum ich letztendlich 4 statt 5 Sterne vergeben habe, lässt sich ganz leicht erklären: Stellenweise hatte ich das Gefühl, dass mir etwas in der Geschichte fehlt. Außerdem hätte ich gerne stärker mit den Charakteren mitgefühlt. Mein Fazit Mit „Heart.Beat.Love“ erzählt James Patterson eine schöne und warmherzige Geschichte, die mehr zu bieten hat als es anfangs den Anschein hat. Herz und Seele des Buches sind jedoch die beiden Protagonisten Axi und Robinson, die vom Autor so gestaltet wurden, dass sie geradezu lebendig wirken. Sie waren mir auf anhieb sympathisch, weshalb es mir umso mehr Spaß gemacht hat, sie auf ihrem Road Trip zu begleiten und mit ihnen das große Abenteuer zu wagen.

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