Sarina
„Der Marsianer“ ist mir in letzter Zeit öfters auf dem einen oder anderen Blog begegnet. Allerdings habe ich ihm zunächst keine Aufmerksamkeit geschenkt, da ich kaum Science Fiktion lese und mich außer Star Wars nichts aus diesem Genre wirklich anspricht. Doch das Cover ist mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf gegangen, weshalb ich mal einen genaueren Blick auf Andy Weirs Werk geworfen habe…Tja und spätestens nach der Leseprobe war meine Neugier endgültig geweckt :) Hinterher kann ich sagen, dass es sich definitiv gelohnt hat diesem Buch eine Chance gegeben zu haben, denn ob ihrs glaubt oder nicht „Der Marsianer“ ist der absolute Pageturner. Die Geschichte hat mich von Anfang an in ihren Bann gezogen und ich wollte stets wissen wie es mit unserem Protagonisten Mark weitergeht. Dieser Drang wurde zusätzlich noch dadurch verstärkt, dass Mark Watney ein absoluter Sympathieträger ist, der mit seiner humorvolle Art des Erzählens nicht nur für kleine Schmunzler sorgt, sondern einen auch immer wieder laut auflachen lässt. Obwohl Marks Situation eigentlich sehr ernst ist und geradezu ausweglos erscheint; herrscht keine dramatische oder gar hoffnungslose Grundstimmung. Im Gegenteil! Watney schildert in einem betont lockeren Ton seine momentane Lage und macht dem Leser immer wieder klar, dass er trotz seiner mehr als geringen Überlebenschance, nicht gewillt ist der erste und einzige Mensch zu sein, der auf dem Mars stirbt. Er möchte das Unmögliche schaffen und bis zur nächsten Marmission in vier Jahren überleben. Sein Humor ist dabei eine große Hilfe/ Unterstützung, da er so seinen Ängste und Sorgen im Zaun hält. Denn würden seine Gefühle die Oberhand gewinnen, wäre die Gefahr groß, dass er aufgibt und sich resigniert in sein Schicksal fügt. Für seinen unerschöpflichen Optimismus und Einfallsreichtum kann man ihn daher nur bewundern. Nebenbei bekommt man auch einige Informationen über den Mars bzw. die Marsmission geliefert, was zeigt, dass sich der Autor ausführlich mit dem Thema Raumfahrt beschäftigt hat. Allerdings wurden die vielen wissenschaftlichen Ausführungen mit der Zeit etwas anstrengend (Ich geben zu, dass ich die eine oder andere chemische/biologische Erklärung nur kurz überflogen habe). Zum Glück lockern Marks Galgenhumor sowie die kleinen Einblicke auf die Erde die Stimmung immer wieder auf. Spannung war kontinuierlich vorhanden. Zum einen, weil man natürlich wissen möchte wie Watneys Überlebenskampf am Ende ausgehen wird, zum anderen weil er mit jeder Menge Problemen konfrontiert wird und man neugierig ist, ob er auch dieses lösen kann. Meistens war es nämlich so, dass wenn ein Problem gelöst wurde, bereits das nächste auf ihn wartete. Naja und zu Ende wurde man fast automatisch dazu gebracht mit allen Beteiligten mitzufiebern und ihnen die Daumen zu Drücken. Andy Weirs Erzählweise hat mir besonders gut gefallen. Mark Watney schildert seine Erlebnisse in Logbucheinträgen, die sich wie eine Art Tagebuch lesen lassen. Nach ungefähr 6 Kapiteln kommt schließlich eine weitere Erzählperspektive dazu und zwar die der NASA. Anhand von Satellitenaufnahmen sind die Mitarbeiter darauf aufmerksam geworden, dass Watney gar nicht tot ist. Von da an wechselt die Perspektive in unregelmäßigen Abständen, sodass man als Leser mitverfolgen kann, welche Hebel in Bewegung gesetzt werden um Watney zu retten. Mein Fazit Mit „Der Marsianer“ ist es Andy Weir nicht nur gelungen aus der breiten Masse herauszustechen, sondern auch den Leser von Anfang an an die Seiten zu fesseln. Protagonist Mark trägt die Geschichte mit seinem Witz und seinem Charme, sodass selbst in ausweglosen Momenten keine dramatische oder gar hoffnungslose Stimmung herrscht. Sein unerschöpflicher Optimismus lässt ihn jede noch so kleine Krisensituation meistern, wofür man ihn nur bewundern kann. Die Spannung kommt im Laufe des Buches nie zu kurz, obwohl die vielen wissenschaftlichen Erklärungen stellenweise etwas zu viel des Guten waren.