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Sarina

Posted on 14.3.2020

„Wenn du dich traust“ war für mich ein absolutes Wohlfühlbuch, das mich mit seiner erfrischenden und humorvollen Art bereits von Anfang an überzeugen konnte. Ich habe angefangen zu lesen und mich so gut unterhalten gefühlt, dass ich alles um mich herum vergessen habe und so etwas verblüfft war, als ich festgestellt habe, dass ich 150 Seiten in einem Zug verschlungen hatte. Am besten hat mir jedoch gefallen, wie gut der Autorin die Gradwanderung zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit gelungen ist. Auf Leas Zwangsstörungen wird wirklich sehr feinfühlig eingegangen und auch die Momente, in denen Lea ihre Zwänge übermannen, wurden einfach toll beschrieben, sodass ich ihre Gefühle und Gedanken bzw. was sich gerade in ihrem Innern abspielt, zu 100% nachvollziehen konnte. Sie tat mir richtig leid und ich habe richtig mit ihr mitgelitten, da man gemerkt hat wie unangenehm es ihr ist diesem oder jenen Zwang nachzugeben. Ihre Krankheit sollte man definitiv nicht auf die leichte Schulter nehmen, selbst wenn manche Dinge total seltsam, ja fast schon lustig auf einen wirken. So bleibt sie z.B. bis 3 Uhr morgens wach um zum 100. Mal zu überprüfen ob der Herd wirklich aus ist oder sie bei allen elektrischen Geräten den Stecker gezogen hat, damit es nicht zu einem Brand kommen kann, bei dem alle an einer Rauchvergiftung sterben könnten. Lea hat mittlerweile gelernt damit umzugehen und es mit Humor zu nehmen, doch das gelingt ihr mal mehr, mal weniger gut. Alles in allem besitzt ihr Charakter sehr viel Tiefgang und gerade ihre Ecken und Kanten machen sie so liebenswert (auch wenn sie manchmal etwas selbstgerecht auftritt) und vor allem authentisch. Obwohl ich Jay sehr mochte, ist er mir gerade zu Beginn etwas klischeehaft vorgekommen. Er tritt als der typische Bad Boy auf, der nichts anbrennen lässt und sogar Kontakte ins Drogenmilieu unterhält. Was jedoch alles dahinter steckt, also die Gründe wieso Jay da angekommen ist, wo er heute ist, damit hat es Kira Gembri geschafft mich wieder zu gewinnen. Denn das hat ihn in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Es hat mich bedrückt welche schlechten Erfahrungen er in seiner Vergangenheit vor allem in seiner Kindheit machen musste, da diese deutliche Spuren bei ihm hinterlassen haben. Umso schöner war zu beobachten welche Entwicklung er im Laufe des Buches durchmacht. Er hat sich definitiv einen Platz in meinem Herzen erobert! Jay und Lea könnten auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher sein, doch im Grunde sind sie sich gar nicht so unähnlich. Das merken nicht nur die beiden, sondern auch der Leser spürt diese Verbundenheit und wie gut sie sich gegenseitig tun. Beide haben ihr Päckchen zu tragen, weshalb sie viel Verständnis für die Ängste und Probleme des anderen haben. Dank Jay macht Lea ebenfalls eine enorme Entwicklung durch. Sie traut sich mit seiner Hilfe sich unangenehmen Situationen zu stellen und diese zu überwinden. So lernt sie nach und nach wieder mehr sich selbst zu vertrauen und ihr Leben nicht mehr von ihren Zwängen kontrollieren zu lassen. Ich habe mit beiden mitgefühlt und mitgefiebert, da sie zusammen wirklich ein tolles Paar abgeben. Die letzten Seiten und das Ende haben mir an sich sehr gut gefallen, wenn mir auch alles ein wenig zu schnell ging und für 5 Sterne der letzte Tick gefehlt hat. Mein Fazit Mit „Wenn du dich traust“ erzählt Kira Gembri eine warmherzige Geschichte, die mich gleichermaßen mit ihrer Emotionalität als auch mit ihrem Humor bezaubern konnte. Lea und Jay, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten, waren unglaublich authentische Charaktere, die man trotz oder vor allem wegen ihrer Ecken und Kanten einfach in sein Herz schließen musste. Ich hoffe „Wenn du dich traust“ wird nach mir noch viele weitere Leser begeistern!

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