Sarina
Der Einstieg in die Geschichte ist mir mehr als leicht gefallen. Doch das hatte ich nicht anders erwartet, immerhin durfte ich schon öfters Bekanntschaft mit Frau Kagawas locker, leichtem Schreibstil machen. Außerdem war der Anfang alles andere als langweilig. Wir dürfen die Ankunft von Ember und ihrem Zwillingsbruder Dante in Crescent Beach verfolgen, was zunächst einmal nicht wirklich spektakulär klingt. Auf den ersten Blick wirken Ember und ihr Zwillingsbruder Dante wie ganz normale Menschen aus, doch das täuscht. Ember und Dante sind alles andere als gewöhnlich: Sie sind Drachen in Menschengestalt. Unter dem Schutz von Talon wurden sie aufgezogen und ausgebildet, sodass sie sich eines Tages unter die Menschen mischen können. Dass diese Zeit nun gekommen ist, freut vor allem Ember. Drei Monate darf sie endlich so etwas wie Freiheit erleben. Mit ihrer lebensfrohen Art schließt sie schnell neue Freundschaften, allerdings wird ihrer Freude kurz darauf ein erster Dämpfer verpasst… Im zweiten Kapitel dürfen wir Garrett kennenlernen und ihn bei einem Einsatz (sprich einer Drachenjagd) begleiten. Spätestens ab hier hatte mich die Autorin endgültig für sich gewonnen. Ich habe die folgenden Seiten nur so verschlungen. Garrett, der dem St. Georgs Orden, einer Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat alle Drachen zu vernichten, da sie eine Bedrohung für die gesamte Menschheit sind, angehört, nimmt es vollkommen selbstverständlich hin, als er zusammen mit seinem Partner Tristan undercover in Crescent Beach eingeschleust wird, um den dortigen Drachen ausfindig zu machen. Schließlich kommt wie es kommen muss: Garett und Ember treffen aufeinander und beginnen nach und nach Gefühle füreinander zu entwickeln… Natürlich ist die Grundidee nicht neu, aber das hat mich nicht im Geringsten gestört. Im Gegenteil! Für mich bietet sie immer wieder aufs Neue großes Spannungspotential. Doch damit nicht genug: Der geheimnisvolle Riley taucht auf der Bildfläche auf. Er ist ein sogenannter Einzelgänger, d.h. er hat sich von Talon losgesagt und gilt nun als Verräter unter Seines Gleichen. Er ist ständig auf der Flucht, denn wenn Talon ihn in die Finger bekommt, wird das ernsthafte Konsequenzen für ihn haben. Ich wollte immerzu weiterlesen, da ich unglaublich neugierig war, welche Rolle Riley noch spielen wird. Die Handlung hat mich mit jeder Seite mehr gepackt und gefesselt, da einige Überraschungen und unerwartete Wendungen haben auf mich gewartet haben, wodurch sich nach und nach herauskristallisiert hat, dass sowohl an Talon als auch am St. Georgs Orden irgendetwas faul ist. Es hat ein wenig gebraucht bis ich mit Ember warm geworden bin. Doch als diese Hürde überwunden war, ist sie mir mit jeder Seite mehr ans Herz gewachsen. Sie ist kein graues Mäuschen, sondern sehr temperamentvoll und auch ein wenig eigensinnig. Letzteres hat mir an ihr besonders gut gefallen. Während sich ihr Bruder brav an alle Regeln hält, um keinen Ärger zu bekommen oder womöglich die kurze Zeit, die er und Ember unter Menschen verbringen dürfen zu gefährden, ist es Ember wichtig ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Zwar möchte sie ebenfalls keinen unnötigen Ärger bekommen, doch sie möchte sich auch von Talon nicht vorschreiben lassen, wie ihr Leben und ihre Zukunft auszusehen haben. Besonders gut hat mir Riley gefallen. (Ach ja ich habe einfach eine Schwäche für Draufgänger und Bad Boys^^) Er ist ein unheimlich interessanter Charakter, der sich nicht so leicht durchschauen lässt. Aber genau das hat den Reiz an ausgemacht. Obwohl er den Ärger geradezu anzuziehen scheint und es besser wäre sich von ihm fernzuhalten, kann man sich seinem Charme nicht entziehen. Garrett mochte ebenfalls sehr gerne, wenn ich auch mit ihm erst einmal warm werden musste. Eine ganze Weile hält er die Fassade des taffen und knallharten Drachenjägers aufrecht, was ihn kalt und zu abgeklärt herüber kommen ließ. Doch Embers Gegenwart lässt diese Fassade bröckeln, sodass wir einen anderen, sensibleren Garrett kennenlernen dürfen. Ich fand es richtig süß, wie verwirrt er über seine Gefühle für Ember war. Mein Fazit Mit „Talon: Drachenzeit“ ist Julie Kagawa ein toller Trilogie-Auftakt gelungen, der vor allem im letzten Drittel nur so vor Spannung sprüht. Aber auch der Rest der Geschichte hatte einige überraschende Wendungen zu bieten, sodass man gar nicht mehr aufhören wollte zu lesen. Es hat ein bisschen gedauert bis ich mit der Protagonistin Ember warm geworden bin, doch mit der Zeit habe ich ihre temperamentvolle Art wirklich zu schätzen gelernt. Mein Liebling war allerdings der geheimnisvolle Riley ;) Ich bin wirklich unglaublich neugierig, was es noch über ihn zu erzählen gibt. Zum Glück muss ich nicht mehr allzu lange auf Band 2 warten!