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Peanut

Posted on 13.3.2020

Um einen besseren Vergleich zu haben und um noch einmal meine Erinnerung aufzufrischen hatte ich vorher "PS. I love you" gelesen. Man merkt im direkten Vergleich, dass die Autorin mittlerweile älter geworden ist und einige Romane geschrieben und mehr Lebenserfahrung hat. Ihr jetziger Schreibstil passt zudem einfach viel besser zu der Figur Holly als vorher. Er ist um einiges angenehmer zu lesen und deshalb wirkt Holly auch weniger sprunghaft. Zudem ist sie um einiges reifer und erwachsener geworden, weshalb sie nicht mehr viel von der Holly von Teil 1 hat. 7 Jahre sind halt einige lange Zeit und so ein Schicksalsschlag verändert einen nun einmal. Mir hat die Veränderung gut gefallen, wobei ich teilweise ihre doch recht egoistische Art fragwürdig fand. Natürlich möchte sie sich auch vor all den negativen Erinnerungen schützen, die es nun einmal durch Gerrys Krankheit gab, aber das erklärt bzw. entschuldigt einfach nicht ihr Verhalten gegenüber den Clubmitgliedern. Im 1. Teil ging es ja darum, dass Holly die Briefe von Gerry und jetzt bei der Fortsetzung versucht sie anderen dabei zu helfen genau diese zu verfassen. Dadurch bekommt sie noch einmal einen ganz anderen Blickwinkel auf die Briefe von Gerry und setzt sich vor allem damit auseinander, was die Briefe ihr wirklich gebracht haben und warum sie überhaupt geschrieben wurden. Dadurch bringt sie ihren jetzigen Freund Gabriel in eine ganz merkwürdige Situation, denn dieser fühlt sich jetzt noch mehr dazu gezwungen sich mit ihrem toten Freund zu konkurrieren. Leider wird hier vor allem gegen Ende relativ wenig darauf eingegangen. Es gibt im Laufe der Handlung immer wieder Rückblicke und so erfährt man wirklich viel über Gerry. So wurde auch er greifbarer und es wird schnell klar warum Holly ihn so verehrt. All das wirft sie auch wieder ein ganz schönes Stück zurück und man merkt abermals was für ein großes Loch Gerry in Hollys Leben hinter lassen hat. Und es ihr dank dem Club sehr schwer fällt sich nicht abermals der Trauer und den Erinnerungen an Gerry hinzugeben. Und da hat sich für mich die Frage gestellt, ob Holly wirklich den Tod von ihm verarbeitet hatte oder einfach nur ab einem Zeitpunkt all ihre Gefühle in eine Kiste gesperrt hatte und die von sich weg geschoben hatte. Und erst jetzt setzt sich Holly wirklich mit all dem was geschehen ist gezwungenermaßen auseinander. Fazit: Man muss nicht den 1. Teil gelesen haben um diesen hier zu verstehen. Mir waren einige Stellen zu kitschig, was aber auch zu erwarten war. Beim Lesen hatte ich so meine Probleme um mit Holly irgendwie warm zu werden. Deshalb hatte ich das Buch auch einige Zeit auf Seite gelegt und mich anderen Büchern gewidmet, da ich stellenweise richtig wütend war auf Holly und mir deshalb das Lesen auch schwer fiel. Ich glaube Holly realisiert erst in diesem Teil was es heißt zu sterben und seine Liebsten zu verlassen. Und ich finde diese Erkenntnis kommt reichlich spät, denn Gerry ist ja jetzt schon 7 Jahre tot und es ist komisch, dass sie sich scheinbar nie groß Gedanken über genau den Aspekt gemacht hat. Vor allem fand ich es nervtötend, dass sie sich gefühlt ständig als Opfer sah, was sich erst gegen Ende änderte. Alles in allem ist es eine Fortsetzung, die mich nicht ganz überzeugt konnte. Mir war der Handlungsverlauf teilweise zu gewollt und das Ende hätte man sich ruhig sparen können. Einige Themen werden leider nur oberflächlich beschrieben, was ich sehr schade fand. Aber ansonsten hat mich das Buch relativ gut unterhalten und wenn man es nicht mit dem 1. Teil vergleicht, dann machen auch die 4 von 5 Sternen Sinn. Es geht halt auch wieder um Krankheit, Tod und Trauer und auch wenn die lustigen Stellen und der Kitsch das alles ein wenig auflockern und dem ganzen etwas die Härte nehmen, gibt es einige sehr bewegende Stellen. Mich hat das Buch auf alle Fälle zum Nachdenken angeregt.

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