Profilbild von lesebesessen

lesebesessen

Posted on 12.3.2020

Und wer hat wohl nicht von dem Heinrich dem 8. gehört, der sich kurzerhand von seiner Gattin getrennt hat und eben auch von der katholischen Kirche, da die Ehe einerseits ohne Söhne und andererseits nicht von der Kirche aufgelöst werden wollte. Und so entsteht halt die erste anglikanische Kirche, die dann seinen Wünschen entsprechend gehandelt hat. Auf der Strecke bleiben zunächst auch Mary und Elisabeth, die kurzerhand als Bastarde nach illegitimen Ehen ebenfalls aus der Thronfolge ausgeschlossen werden sollten, doch jeder der mit dieser Phase der Geschichte einigermaßen vertraut ist weiß, dass zumindest das nicht gelungen ist. Meinung: Es sind fast 45 Jahre vergangen seit Ende Band 3. Entsprechend holprig war der Einstieg, denn die handelnden Personen sind fast alle verschwunden. Nick (alias Nicholas) ist der Urenkel(!) von Julian (Band 3). Das hat mich gestört, denn der bisher fließende Übergang war einfach weg. Die Menge der historischen Personen nimmt von Band zu Band zu. Abgesehen von den fiktiven Personen derer „of Waringham“ sind jetzt fast alle Personen historisch belegt. Rebecca Gable ist schon sehr gut in der Historie bewandert, denn sie schafft es mit einem fiktiven Adelsgeschlecht die Geschichte Englands in allen ihren Tiefen und Höhen vor dem Auge bildhaft entstehen zu lassen. Die katholische Kirche wird hier auch nicht mit Samthandschuhen angefasst, denn die Beispiele der Niedertracht, der Unterdrückung und der rücksichtslosen Ausbeutung, sind plastisch erzählt. Kein Wunder, dass England als erstes Land revoltierte, auch wenn der König aus ganz eigennützigen Gründen den Grundstein gelegt hat. Und Oh Wunder, trotz seiner Exmatrikulation, ist kein Blitz herabgefahren oder irgendeine der anderen Drohungen der Kirche geschehen. Die katholische Kirche hatte es bis dahin schon sehr arg übertrieben. Fazit: Eine sehr schwierige Phase der Geschichte Englands sehr anschaulich und nachvollziehbar erzählt, so dass man mit den Protagonisten mitleidet. Der Einstieg hat mir weniger gefallen, deshalb noch 4 Sterne. Lesenswert.

zurück nach oben