Peanut
Im Laufe der Story wird auf das Werk "1984" von George Orwell Bezug genommen, in welchem es auch in einem Überwachungsstaat geht. Im Vergleich dazu ist "Zero" aber eher die Moderne und abgeänderte Version davon. Dadurch das immer wieder Fakten und wahre Geschichten eingebaut werden fühlt es sich sehr real an. Zum Beispiel fließen die Überwachungskameras an Straßenecken in den Storyverlauf ein und dadurch merkt man auch wie einfach es ist allein damit einen Mensche zu tracken und man nicht zwangsläufig immer jemanden über das Smartphone orten muss. Auch der gläserne Bürger findet Einzug in die Geschichte und wie leichtfertig dieser jegliche Daten preisgibt. Durch diese Punkte hat sich alles so schrecklich realistisch und greifbar angefühlt und mir hat es deshalb auch zu denken gegeben. Man merkt halt auch vor allem wie leicht es ist Menschen zu manipulieren, vor allem wenn diese die Informationen nicht hinterfragen! Auch der unachtsame Gebrauch von Smartwatch, Apps und anderem wird im Buch kritisch hinterfragt. Der Storyverlauf ist ziemlich schnell, was das ganze sehr spannend macht. Es tauchen auch viele Plottwists auf, weshalb man nie weiß was einen auf den nächsten Seiten tatsächlich erwartet. Der Verlauf an sich ist an sich auch logisch und nachvollziehbar aufeinander ausgebaut. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Mir gefallen auch die beiden Protagonisten Cyn und ihre Tochter Vi sehr gut. Cyn hat obwohl sie Journalistin ist eigentlich so gut wie gar nichts mit den sozialen Medien und dem Gebrauch von Berater Apps zu tun. Vi hingegen ist das komplette Gegenteil und kann sich einen Alltag ohne diese nicht vorstellen, weshalb es immer wieder zu Spannungen zwischen den beiden führt. Nicht nur Cyn und Vi tauchen als komplexe Charaktere auch, sondern es gibt auch andere und vor allem gibt es ambivalente Charaktere. Diese sind gut beschrieben und auch in die Story eingebaut. Was mir nicht gefallen hat sind definitiv die vielen Perspektivwechsel. Auch wird das ganze nicht besser durch die vielen vorkommenden Personen, da man so leicht den Überblick verliert. Manchmal musste ich deshalb das Buch bei Seite legen um meine Gedanken sammeln zu können. Das Ende wirkte ein wenig abrupt und es hätte meiner Meinung nach ein bisschen besser ausgearbeitet werden können. Es ist jetzt kein schlechtes Ende, es wirkt halt nur etwas zu kurz! Leider werden einige Handlungsstränge nicht zu Ende geschrieben, was ich sehr schade finde. Am Ende befindet sich ein Glossar in dem bestimmte Begriffe wie VPN erklärt werden. Aber auch während des Buches wird vieles leicht verständlich erklärt. Auch befindet sich am Ende ein Personenverzeichnis, welches die vorkommenden Personen knapp erklärt. Man merkt dem Buch an wie viel Arbeit und Recherche in dieses gesteckt wurde an den vielen kleinen Details. 2014 war einiges an den technischen Geräten, die im Buch auftauchen noch Zukunftsmusik und heute in 2017 hinterfragt keiner mehr den Gebrauch von diesen. Da kann man nur hoffen, dass wenn die Datenbrillen Standard werden mehr hinterfragt wird! Fazit: Das Buch ist meiner Meinung nach absolut lesenswert, da es zum nachdenken anregt und einen vor allen die Datenkrake hinterfragen lässt. Es ist jetzt kein Buch für zwischendurch, da es doch ein ziemlich komplexes Thema behandelt.