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Cindy

Posted on 11.3.2020

Zwischen den Seiten Scherbenmond von Bettina Belitz ist dunkler, erwachsener und spannender als sein Vorgänger Splitterherz. Aus Ellie ist eine junge Frau geworden, die weiß was sie will und sich dafür einsetzt es zu bekommen, darum fackelt sie auch nicht lange und fährt Hals über Kopf nach Hamburg, um ihren Bruder nach Hause zu holen. Am liebsten wäre es Ellie gewesen, sofort nach Italien aufzubrechen, um ihren Vater zu suchen. Es ist dieses Mal ihre Mutter, die mehr Bedenken hegt und ihre Tochter am liebsten sicher zu Hause verwahren möchte. Verübeln kann ich es Mia nicht, denn auch in Scherbenmond wird sie dazu verurteilt zu Hause zu sitzen und zu warten. Der Hauptschwerpunkt liegt in Scherbenmond in der Aufgabe Paul nach Hause zu bringen, der sich natürlich weigert. Denn von Mahren will er nichts wissen und er erklärt Ellie sofort für verrückt. Mir hat der gesamte Hamburg Part sehr gut gefallen, da hier Ellie auch wieder mit ihrer Situationskomik zu Höchstform aufläuft. Ellie hat ein Talent dafür, ihr Leben und ihre Gedanken zu beschreiben. Ich musste oft herzhaft über sie lachen. Stellt euch das erste Wiedersehen von Ellie und Paul vor: Sie fährt 6 Stunden vom Westerwald nach Hamburg. Verliert aufgrund der Witterungsverhältnisse in Hamburg die Orientierung und die Nerven. Mit dem Auto, gerade noch in einer Parkgarage angekommen, weiß sie sich nicht mehr zu helfen und bittet einen Taxifahrer verheult mit ihren Schreckenstieren bepackt, sie zu ihrem Bruder zu fahren. Unterdessen kämpft sie noch mit einer immer voller werdender Blase. Am vermeintlichen Haus ihres Bruders angelangt stürmt sie den Aufzug hoch und an dem Mann vorbei in die Wohnung, umgehend aufs Klo und erst dort angekommen und erleichtert, stellt sie sich die Frage, ob der Mann, der ihr die Tür aufmachte, auch ihr Bruder sei. Ich habe Tränen gelacht. Als Ellie anschließend eine Bestandsaufnahme ihres Bruders macht und dabei seinen unhöflichen überdrehten divenhaften Lebenspartner Francois kennenlernt ist Ellie schockiert. Es ist eine Sache das ihr Bruder seinen Lebenstraum Mediziner zu werden aufgegeben hat, aber dass er schwul geworden ist? Nein unmöglich für Ellie. Pauls plötzlicher Lebenswandel, seine schlechte körperliche Verfassung lassen Ellie nur zu einem Schluss kommen: Paul ist das Opfer eines Mahres geworden. Für Ellie stellt sich nun die Frage wer der Mahr ist und ob sie ihren Bruder noch retten kann. Zum Glück muss sich Ellie dieser Aufgabe nicht allein stellen, denn ihr wird Tillmann zur Seite gestellt und ich bin sehr froh darüber gewesen. Tillmann ist so klasse und sympathisch und ihm gelingt es wie kein anderer Ellies Launen zu parieren und ihr den Kopf zu waschen. Er ist ein sehr guter Freund. Natürlich und selbstverständlich darf auch Colin nicht fehlen. Ellie und er begegnen sich nun auf eine reifere Ebene und es brennt die Luft zwischen den Beiden. Nicht nur dass die beiden urkomisch mit einander sein können, auch das Herzchen wird gewärmt. Aber Achtung, Colin ist und bleibt ein reinblütiger Nachtmahr und ebenso gefährlich für Ellie und das hat es in sich. Ich war ganz schön mitgerissen, mit dem was Ellie alles aushalten muss in Scherbenmond. Wieder einmal muss sie sich ihren Ängsten stellen, nur das sich diese in den Wahnsinn verkehren und Ellie bald schon nicht mehr, weiß wem sie trauen kann. Nicht nur für ihre Mitstreiter wurde sie gegen Ende von Scherbenmond anstrengend, auch mir war das manchmal zu viel. Alles sehr emotional und gut beschrieben. In Scherbenmond gibt es alles was ich mochte: lustige Dialoge, Freundschaft, Familie, Spaß, Liebe und Spannung. Ich muss zugeben ein Rätsel in Scherbenmond war doch offensichtlich. Fazit Scherbenmond habe ich nur ungern aus der Hand gelegt und jetzt bin ich froh, dass ich noch einmal zu Ellie, Colin und Tillmann zurückkehren kann. Alle Charaktere, die in Scherbenmond auftauchen haben etwas Authentisches und eigenes an sich, das mich begeistern konnte. Eben wegen denen die noch kommen und wieder kommen mochte ich Scherbenmond sehr gerne lesen und ja in meinen Augen ist es dadurch noch ein Stück besser geworden.

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