wortverzauberte
Inhalt Effi Briest bekommt unerwartet einen Heiratsantrag von einem alten Verehrer ihrer Mutter. Natürlich nimmt sie diesen an. Doch nach ihrem Umzug in ein kleines Kaff in Hinterpommern gerät ihre Welt weiter aus den Fugen. In ihrem neuen Zuhause wird Effi nicht recht glücklich. Auch die Geburt ihrer geliebten Tochter kann sie nicht aus ihrer Einsamkeit befreien. Dann folgt die Wende. Sie lernt den Major von Crampas kennen. Von diesem fühlt sie sich gleich von Anfang an angezogen. Denn er ist ganz anders als ihr Gemahl, der Baron von Innstetten. Der Major ist spontan, leichtlebig. Genau das, was Effi vermisst hat und wie soll es anders sein, sie verliebt sich in ihn. Doch wieder kehrt eine Wendung ihr Schicksal. Dank einer neuen Stellung ihres Gatten in Berlin kann sie dem tristen Dasein in der Einöde Hinterpommerns entfliehen. Aber bald folgt der Paukenschlag. Ihr Gatte erfährt alles über ihre Ausschweifungen in der alten Heimat und er zieht die Konsequenz daraus… Meine Eindrücke Als ich mir „Effi Briest“ von Neuem zu Gemüte geführt habe, erinnerte ich mich wieder an meine Schulzeit zurück. Wie damals fand ich den Roman heute sehr langatmig und zäh. Ich weiß nicht, aber irgendwie nahm mir dies den Spaß am Lesen. Obwohl ich selbst ein Fan von langen Sätzen bin, gefielen sie mir in dem Buch überhaupt nicht. Den Drang von Theodor Fontane einen Satz über mehr als sieben Zeilen führen zu lassen, ist mir eindeutig too much. Das Einzige, was mir wahrlich gut gefallen hat, waren die Charaktere und ihre Tiefgründigkeit. Lohnt sich das Buch? Theodor Fontane hat ein Gespür für Charaktere und deren Abgründe und Tiefen. Doch dies allein reicht nicht aus, um eine fesselnde Geschichte zu schreiben. Ihm ist es gelungen, seinen Charakteren – besonders seiner Hauptfigur Effi Briest – eine Stimme zu geben und sie vor dem Auge des Lesers lebendig werden zu lassen. Doch durch seine zeilenlangen und verschachtelten Sätze verlor man sich sehr schnell in den Seiten. Für mich war das Buch ein Zeitvertreib, auch wenn ich einige Abstriche machen musste. Trotzdem ist das Buch zu empfehlen. Es gibt dem Leser einen Blick in die Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Darüber hinaus erfährt man viel über die Denkweise von Fontane und seine Weltanschauung.