Babscha
2008: Weite Teile der Erde sind nach einem Atomkrieg zerstört und aufgrund der Strahlung unbewohnbar. In den großen Metropolen können sich wenige Menschen in die U-Bahn-Schächte retten und das Inferno überleben. 2033: 25 Jahre später haben sich in der Moskauer Metro diverse, vonéinander weitgehend abgeschottete politische, religiöse und teils radikale Gruppierungen und zusätzlich Mutationen diverser Lebensformen entwickelt, die die Menschen in einen täglich neuen Überlebenskampf zwingen. Als eine neu auftauchende Spezies, die "Schwarzen", als ultimative Bedrohung auf den Plan tritt, macht sich Artjom, ein junger Mann aus dem Norden der Metro, auf Geheiß eines mysteriösen Fremden auf eine gefahrvolle Reise duch die Tunnelwelt auf der Suche nach einem Mann, der möglicherweise in der Lage ist, die tödliche Bedrohung noch abzuwenden. In einer gelungenen Mischung aus düsterer Endzeitdystopie und Fantasy und im typischen Schreibstil der jungen russischen Autoren legt Glukhovsky in seinem Erstlingswerk eine durchgängig ideenreiche, spannende und streckenweise regelrecht nervenzerfetzende story mit einem überraschenden, wenn auch offenen Ende vor. Die agierenden Hauptcharaktere sind gut ausgearbeitet. Sehr gelungen auch die beklemmende Beschreibung des unterirdischen Labyrinths von Tunneln, durch die sich die Menschen von einer Station zur anderen bewegen; ebenso, wie dem Leser erst im Verlauf der Geschichte scheibchenweise aus Erzählungen älterer Mitbewohner, die die "alte" Welt noch kannten, die Hintergründe der Katastrophe und das Leben davor nahegebracht werden. Gelungenes und sehr empfehlenswertes Buch für Liebhaber des Genres