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Peanut

Posted on 10.3.2020

Die Handlung ist wirklich sehr bewegend und traurig. Eigentlich bin ich keiner der beim Lesen weint, jedoch liefen mir öfters einmal die Tränen und vor allem das Ende hat mich doch sehr mitgenommen und ergriffen. Es gibt wirklich sehr viele Charaktere mit viel Tiefgang und vor allem wurde diese mit lauter Details und Eigenarten versehen. Zudem sind es alles andere als nur stereotypische Charaktere. Oft viel es mir schwer das Buch auf Seite zu legen, da ich einfach wissen wollte wie es weiter geht. Ich habe richtig mit gelitten und auch mitgefiebert. Für mich war es quasi eine Achterbahnfahrt der Gefühle beim Lesen. Vor allem die kurzen Kapitel haben mich dazu verleitet einfach immer weiter zu lesen. Obwohl die Handlung an sich sehr bewegend ist, würde ich sie alles andere als dramatisch bezeichnen. Es gibt halt nicht einen Schicksalsschlag nach dem anderen und an sich ist die Handlung wirklich eher ruhig, aber gerade diese kleinen Dinge finde ich machen das Bewegende aus. Zudem ist der Schreibstil oft sehr poetisch und auch philosophisch und regt einen dadurch zum Nachdenken an. Ich hatte zusammenfassend das Gefühl, dass sich die Dramatik und die Spannung nach und nach steigern um das letztendlich förmlich zu explodieren und alles in Schutt und Asche zu legen. Mir persönlich gefällt das Cover der englischen Version viel besser. Es passt einfach durch die Teekanne besser, wobei das deutsche ein herumirrendes Mädchen zeigt und zu Junes Suche nach der Wahrheit passt. Hierbei handelt es sich um einen coming-of-age Roman, das heißt die Hauptprotagonisten wird erwachsen und lernt sich gegen ihre durchzusetzen und auch Sachen infrage zu stellen. Bei der Suche nach der Wahrheit wie er ist Finns Freund wirklich und Warum hassen ihn alle bringt sie wohl behütete Familiengeheimnisse ans Licht. Dieses lässt sie reifen, aber dadurch stellt sich auch alle ihre Beziehungen und vor allem die zu ihren Eltern und zu ihrer Schwester Greta auf eine harte Probe. Können diese trotz der Wahrheit bestehen bleiben oder hat June diese unwiderruflich durch ihre Suche zerstört? Kann sie ihnen noch trauen und vor allem kann sie ihnen verzeihen? Fazit: Man merkt es schon ziemlich deutlich, dass das alles 1987 passiert ist. Zu dem Zeitpunkt wusste man so gut wie nichts über Aids und dementsprechend wurden auch solche Leute gemieden. Neben diesem Thema geht es um Trauer und auch den Neuanfang, aber auch um den Geschwisterkonflikt inklusive Eifersucht. Was macht der Konflikt mit einem selbst und wie beeinflusst es die Beziehung zwischen der Mutter und Finn und auch die zwischen Greta und June? Mich hat das Buch unglaublich nachdenklich gestimmt und auch jetzt frage ich mich noch, wie viel Zeit bleiben einem um wichtige Sachen zu klären und sich mit sich selbst und anderen zu versöhnen? Diese Fragen lassen mich einfach nicht los und vor allem sind mir die Charaktere unglaublich ans Herz gewachsen.

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