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sommerlese

Posted on 10.3.2020

Die farbigen Schwestern Anika (11), genannt "Nik" und Norva (13) wohnen im Londoner Hochhaus-Komplex "The TRI" und finden in einem Müllcontainer die Leiche ihres Kunstlehrers und Antiquitätenhändlers Hugo Knightley-Webb. Die Schwestern haben ein Faible für Detektivarbeit und beobachten häufig ihre Mitbewohner und analysieren deren Aktivitäten. Deshalb sehen sie in dem Mordfall natürlich eine neue Aufgabe und als ihr Vater unter Mordverdacht gerät, setzen sie ihre ganze Kraft in die Aufklärung, um seine Unschuld zu beweisen. Zur besseren Orientierung stellt gleich zu Beginn des Buches in einer Karte des Ortes den Tatort und die Umgebung vor. Das Buch ist eine Mischung aus kurzen Kapiteln, Video-Beschreibungen, Briefen und Tabellen und erweckt damit einen interessanten Eindruck, der zum Mitermitteln einlädt. Der Fund der Leiche ihres Lehrers Hugo versetzt Nik und Norva in Aufregung und sie ermitteln in ihrer Nachbarschaft. Wie wichtig ihre Beobachtungen sind, merken sie erst, als auch ihr Vater, der Hausmeister in "The TRI" ist, in Verdacht gerät. Sie haben einen Heimvorteil, kennen sich im Gebäudekomplex gut aus, sind hier aufgewachsen und kennen die Bewohner. In diesem Krimi für Kinder und Jugendliche ermitteln außergewöhnliche Ermittlerinnen, sie sind nicht nur Schwestern, farbig und blutjung, sie sind auch noch besondere Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Während Nik alles mit analytischem Verstand betrachtet, sorgt Norvas Kreativität und Fantasie für den Gegenpart, sie kennen die Ortsgegebenheiten des Wohnkomplexes und mithilfe ihrer "TRI-Files" auf dem Smartphone sind sie Undercover unterwegs und der Polizei immer einen Schritt voraus. Wie die beiden tatkräftigen Hobbydetektivinnen Socialmedia einsetzen und ermitteln, hat mir gut gefallen, auch wenn man ihnen vielleicht nicht alles abnimmt. Womit ich allerdings so meine Probleme hatte, ist ihre Sprache, die stark mit Anglizismen und Slangbegriffen angereichert ist. Ob sich hier die Zielgruppe genügend auskennt, wage ich zu hinterfragen. Es hätten einige Begriffe wie Dogwalking durchaus ins Deutsche übersetzt werden können. Das Thema Diversität wird in diesem Krimi perfekt eingebunden, endlich ermitteln mal Mädchen mit schwarzer Hautfarbe und sind auch noch allen überlegen. Auch wenn in dieser Geschichte ein Mord geschehen ist, so bleibt dieser eher als Hintergrund, vordergründig ist die Ermittlung und die ist zwar auf den Punkt, aber nicht bedrückend in der Stimmung. Diese spannende Mordermittlung aus der Perspektive von Kindern lässt sicherlich auch ihre Leser in deren Rollen tauchen.

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