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Babscha

Posted on 9.3.2020

Jack, der Erzähler der Geschichte, lebt gemeinsam mit seinen Eltern und seinen Geschwistern Julie, Sue und Tom in einem Haus inmitten eines Abbruchgebietes irgendeiner Vorstadt. Als der verhasste, eigenbrötlerische Vater der gesellschaftlich weitgehend isolierten Familie an seinem Herzleiden stirbt, dauert es nicht lange, bis ihm die krebskranke Mutter nachfolgt, womit die Kinder erst mal sich selbst überlassen sind. Um nicht getrennt und in Heime abgeschoben zu werden, beschließen diese kurzerhand, den Tod der Mutter zu vertuschen und zementieren diese im Keller des Hauses mit hinterlassenen Materialbeständen ihres Vaters ein. Aufgrund der unmittelbar anstehenden Sommerferien schöpft zunächst auch niemand Verdacht und die Dinge nehmen ihren Lauf… Dem Leser präsentiert sich hier ein gekonnt konstruiertes Kammerspiel des Schreckens, die beklemmende Charakterstudie von vier Kindern im Altersspektrum von sechs bis siebzehn Jahren in einer absoluten, schier undenkbaren Ausnahmesituation und wie sie mit dieser umgehen. Mit sehr viel psychologischem Einfühlungsvermögen in junge Seelenwelten schleudert der Autor die Geschwister in seinem Buch durch alle emotionalen Gefühlszustände vom Genießen plötzlicher totaler Freiheit, dem Ausloten und Ausleben gegenseitiger Abhängigkeiten und Machtdemonstrationen, dann wieder elementarer Angst und Panik bis hin zu zeitweise völliger Realitätsverdrängung und Abstumpfung. Ein außergewöhnliches, ganz spezielles Leseerlebnis, das einen in seinen Bann zieht.

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