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sommerlese

Posted on 9.3.2020

Emilia Capelli arbeitet bei der Kripo im Bereich der Kapitalverbrechen und soll einen neuen Ermittlungspartner bekommen. Dieser entpuppt sich hingegen ihren Erwartungen als die hübsche Halbchinesin Mai Zhou. Bevor sie sich an diese neue Situation gewöhnen kann, müssen sie ihren ersten gemeinsamen Fall bearbeiten. Ein Ehepaar entdeckt eine zersägte Frauenleiche in einer Gefriertruhe eines Lagerhauses. Doch dies ist nur ein Opfer eines eiskalten Serienkillers, der mit seinen Morden eine Art Inszenierung aufbaut. Den Hintergrund für diese Serie gilt es nun herauszufinden. Cover: Ein Schmetterling (griechisch gleichbedeutend mit Psyche) zeigt mit Blutspuren deutlich den zu erwartenden Inhalt dieses Thrillers an. Ein wirklich gelungenes Bild, sowohl von der Optik als auch der Bedeutung nach! Zu Beginn werden die Ermittlerinnen ausführlich vorgestellt und auch ihr Kennenlernen. Gemeinsam sollen sie ein neues Partnerteam bilden, doch von Seiten Emilias ist eine deutliche Ablehnung zu erkennen, zumal sie einen männlichen Kollegen lieber zugeteilt bekommen hätte. Mai dagegen erscheint sehr sympathisch und gibt keinerlei Anlass für dieses Verhalten. Sie ist eine Kämpferin in Selbstverteidung und macht einen höflichen und intelligenten Eindruck. Emilia dagegen kommt respektlos und selbsteingenommen daher, auch männliche Kollegen bekommen das häufig zu spüren. Doch sie müssen sich zusammen im Fall bewähren und den Code der Serie des Täters knacken. Ein sehr klarer und flüssiger Schreibstil führt durch die Handlung und baut schon dadurch Spannung auf. In kurzen Kapiteln lernt man zunächst Personen kennen, deren Rolle für das Geschehen nicht klar zu erkennen ist. Doch dann wird eine erste schlimm zugerichtete Leiche gefunden und die Ermittler stehen ratlos davor. Weitere Leichenfunde passieren in schneller Abfolge und zeigen durch Briefe eine unbestimmt wirkende Reihe auf. Das treibt die Spannung unaufhörlich weiter an. Die Ermittlerinnen suchen nach einem Schema des psychotisch veranlagten Mörders. Der Druck wächst, denn es werden noch weitere Morde erwartet, die es zu verhindern gilt. Emilia und Mai decken nach und nach Spuren und Zusammenhänge auf und interessanterweise bildet die psychologische Ebene dabei viele Hinweise für die Täterfindung. Das Handlungstempo wird schneller, je näher man dem Täter kommt. Als Leser hat man nur die Möglichkeit zu Spekulationen und fischt atemlos im Dunkeln. Der gut durchdachte Plot hat mich mit einer neuen Idee in Bezug auf Mordserie und Tötungsart mit besonderer Inszenierung von Accessoires als symbolische Elemente völlig überzeugt. Wie aus einem Kinderlied eine Mordserie werden kann, wird in diesem Buch deutlich. Hier werden grausame Tatfunde beschrieben, die mich als Leserin erschreckt haben. Besonders dem packenden Showdown zum Ende des Buches habe ich als Gipfel des Spannungsbogens entgegengefiebert. Siebenschön überzeugt mit Spannung, vielen Morden und einer mysteriösen Symbolik. Das Ermittlerduo hat mich durch die facettenreiche Beschreibung gut unterhalten und ich freue mich auf ein Wiedersehen in Folgebänden.

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