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sommerlese

Posted on 9.3.2020

Foodjournalistin Hanna schreibt eine so negative Restaurantkritik, das die italienische Besitzerin einen Herzinfarkt erleidet. Ihr Enkel Fabrizio strebt eine Klage gegen die Zeitschrift an. Hannas Chef fordert von ihr die Regulierung dieser Situation und so reist Hanna ins ländliche Italien. Zufälligerweise kreuzen sich Hannas und Fabrizios Wege und die Urne der verstorbenen Nonna landet bei Hanna. In Italien angekommen, nimmt sie als Wiedergutmachung die Arbeit einer Küchenhilfe an. Ein Testament hält die Familie und das ganze toskanische Dorf in Atem und auch Hannas Gefühlswelt gerät ordentlich durcheinander. Hier wird die Geschichte aus der Sicht der zwei Protagonisten geschrieben und so kann man miterleben, wie unterschiedlich die Wahrnehmung eines Menschen doch sein kann. Natürlich führt das auch zu Missverständnissen, die der Geschichte die nötige Spannung geben. Claudia Winter ist es mit dieser Story gelungen, einen tragischen Tod, eine turbulente Familie und die von der Verstorbenen gewollte Verheiratung ihres Enkels Fabrizio mit einer Prise Humor zu erzählen. Einige Zufälle sind durchaus haarsträubend und machen doch am Ende einen Sinn in der Geschichte. Dabei vermag sie das italienische Leben im Landgut Tre Camini so bildlich zu beschreiben, das man alles hautnah mitzuerleben meint. Hier ist der italienische Charme in den Personen fühlbar und der laute Unterhaltungston bei Tisch mit Slow-Food-Küche bringt den Leser geradewegs in die wunderschöne toskanische Landschaft mit schier endlosen Aprikosenfeldern und sanften Hügellandschaften. Einige Rezepte am Ende des Buches runden das italienische Bild ab und bringen vielleicht Urlaubsgerüche in die eigene Küche. Ich bin jedenfalls richtig in das Buch abgetaucht und habe es sehr genossen. Eine wunderbare Lektüre, die viel mehr als eine bloße Liebesgeschichte darstellt. Sie entführt ins ländliche Italien mit temperamentvollen Personen und den landestypischen Gerichten. Eine ganz tolle Sommerlektüre mit la dolce vita!

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